Tischer: „Wir werden nicht nachlassen“

19. April 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Donnerstag (21. April, 20 Uhr) zählt es einmal mehr: es geht um den Finaleinzug um die Deutsche Meisterschaft. Der VfB Friedrichshafen empfängt vor heimischer Kulisse die United Volleys Rhein Main und Kapitän Simon Tischer spricht im Interview über Taktik, Unterschiede der beiden Teams und die Gesetzmäßigkeiten einer Serie.

Herr Tischer, der Einzug in das Finale der Deutschen Meisterschaft ist kein Spaziergang. Haben Sie so enge Spiele gegen die United Volleys erwartet?
Ich habe erwartet, dass es nicht einfach wird und auch, dass es ein hartes Stück Arbeit wird. Ich habe aber ehrlich gesagt nicht erwartet, dass wir zu Hause verlieren. Nach den zwei Sätzen am Mittwoch zu Hause haben wir es vielleicht ein bisschen falsch eingeschätzt, wir durften nicht nachlassen, aber genau das haben wir gemacht. Für Samstag war das gut. Wir haben zwei Sätze lang sehr konzentriert gespielt und mit dem Gedanken an das Spiel zuvor uns im dritten Satz noch mehr konzentriert. Eins ist sicher: Nachlässigkeiten dürfen wir uns gegen die United Volleys nicht erlauben und das werden wir jetzt bei der Entscheidung auch nicht.

Was glauben Sie macht den Unterschied zwischen Ihrer Mannschaft und dem Gegner?
Das ist schwierig. Die United Volleys sind sehr kompakt in allem. Sie sind jetzt nicht überragend in einem Element, aber sie haben auch keine wirkliche Schwäche. Sie sind eine sehr homogene Truppe, die Stimmung ist gut, der Zusammenhalt da. Sie kämpfen um jeden Ball, du musst drei, viermal für einen Punktgewinn kämpfen, was es natürlich sehr anstrengend macht. Wir hingegen haben vielleicht die größere Erfahrung in solchen Situationen wie einem Halbfinale. Relativ sicher können wir mit Druck besser umgehen, da wir als VfB immer den Druck haben, gewinnen zu müssen. Dadurch sind wir vielleicht auf einigen Positionen durch die erfahrenen Spieler ein bisschen stärker besetzt, aber es ist wirklich schwer zu vergleichen. Aber eins ist sicher: mit beiden Mannschaftskonstellationen kann man gewinnen und deswegen kommt es auf den Tag drauf an, darauf, dass man sich möglichst wenig Fehler erlaubt.

Am Samstag haben Sie viel über Diagonalangreifer Gontariu und die Mittelblocker gespielt – eine Taktik, die Sie weiterverfolgen?
Natürlich hatten wir jetzt Erfolg und das war nicht nur die Angriffstechnik. Wir haben uns sehr genau angeschaut wie Frankfurt gespielt hat, wo sie angreifbar sind und das werden wir jetzt auch mit dem Spiel nach Samstag machen. Es gibt jetzt nicht die eine Taktik, die zum Erfolg führt. Wir müssen schauen wer gut drauf ist, wie wir ins Spiel finden und dann werden wir die richtige Antwort finden. Wir müssen schauen, dass wir gut aufschlagen und die Annahme halten, und dann haben wir eine ganz gute Chance.

Michael Warm – Trainer der United Volleys – glaubt an das Gesetz der Serie. Das würde bedeuten, die Volleys ziehen ins Finale ein. Was antworten Sie ihm?
Lacht. Das ist wohl sein eigenes Gesetz. Vielleicht will er seiner Mannschaft damit Mut machen. Ich halte davon nichts. Jedes Spiel musst du individuell betrachten, denn die Umstände sind ja immer ganz andere. Im Volleyball gibt es keine Gesetzmäßigkeiten. Wir lassen uns von dieser Aussage nicht einschüchtern, denn wir wissen was wir können und werden Donnerstag sehr selbstbewusst auftreten.

Warum sollten die Zuschauer am Donnerstag in die ZF Arena kommen?
Es ist ein Entscheidungsspiel. Für uns ist es unheimlich motivierend, wenn die Hütte voll ist. Es ist ein Spiel, dass nahezu auf Augenhöhe stattfindet und da können die Zuschauer natürlich auch der ausschlagende Faktor zum Erfolg sein.

Tickets:
Tickets für das Entscheidungsspiel gibt es auf der Geschäftsstelle der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH (Meistershofener Str. 25, 88045 FN), beim Onlineticketpartner www.reservix.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.