„Classico“ als Standortbestimmung

23. Januar 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Der erste „Volleyball-Classico“ des Jahres 2018 steht an. Am Mittwoch (24. Januar, 19 Uhr live bei Sport 1) schlägt der VfB Friedrichshafen in der 1. Volleyball Bundesliga bei den Berlin Recycling Volleys auf. Die Häfler fahren ungeschlagen in die Hauptstadt und führen die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung vor dem amtierenden Meister an. Berlin hingegen hat den Supercup gegen Friedrichshafen verloren, ist im Pokal ausgeschieden und musste auch in der Champions League schon zwei Niederlagen hinnehmen.

Beim „Classico“ steht es in dieser Saison 1:0 für den VfB Friedrichshafen / Foto Kram

„Sport hat auch immer etwas mit Wirtschaft zu tun. Und wirtschaftlich steht Berlin einfach besser da als wir“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen vor der Partie gegen die Berlin Recycling Volleys am Mittwoch (19 Uhr, live auf Sport 1). „Wer da jetzt die Favoritenrolle hat, das ist mir egal. Berlin kann die von mir aus gerne haben.“ Ein Stück weit ist beim Trainer also Gelassenheit zu spüren vor dem Duell der Giganten. Er sieht die Partie in der Hauptstadt als Fingerzeig, wo seine Mannschaft steht. „Die Meisterschaft entscheidet sich hier noch nicht“, so Heynen. „Dafür haben wir noch gut drei Monate Zeit.“

Auch bei einer Niederlage bliebe der VfB an der Tabellenspitze. Dass Heynen aber jedes Spiel gewinnen will, das ist bekannt. Ungeschlagen fahren die Häfler in die Max-Schmeling-Halle und haben Berlin zu Beginn der Saison im Supercup besiegt. Der Meister hat sich allerdings seither gefangen. In der Champions League hat das Team von Luke Reynolds inzwischen den ersten Sieg eingefahren und zuletzt Düren und Herrsching in der Liga geschlagen. Von „gestiegenem Selbstvertrauen“ spricht Ex-Häfler Georg Klein, der nun für Berlin ans Netz geht. Seine Hoffnung für die Ligabegegnung ist, dass „wir uns von der Spielweise des Gegners nicht mehr so leicht aus dem Konzept bringen lassen.“

Eine Veränderung im Berliner Team gab es auch seit der Begegnung im Supercup. Pierre Puyol wurde kurzfristig als Zuspieler an die Spree geholt und führt anstelle von Sebastian Kühner Regie. Für viele Experten war dies die Wende im Spiel der Berliner. Für Heynen nicht. „Puyol ist ein guter Zuspieler, keine Frage. Aber das ist Sebastian auch“, sagt er. „Ich glaube vielmehr, dass Kühner die Zeche zahlen musste für eine ganze Mannschaft, die schlecht gestartet ist.“

Die Niederlage im Finale um die Meisterschaft 2017 spielt für Heynen bei der aktuellen Begegnung keine Rolle mehr. Seine Mannschaft sei „gewachsen“ seit vergangenem Mai. „Wir wissen dieses Jahr eigentlich noch gar nicht richtig wie Berlin funktioniert“, erklärt er. „Und jetzt fahren wir nach Berlin und schauen uns das mal an.“ Für alle Fans, die dieses Spiel nicht wie Heynen direkt vor Ort anschauen können, springt Sport 1 ein. Der Sportsender überträgt die Partie ab 19 Uhr live im Free TV.