Atanasov: „Ich kann noch einiges zulegen“

27. Februar 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

29 Spiele sind es inzwischen, die der VfB Friedrichshafen in Folge gewonnen hat. Letzter Leidtragender dieser Angriffsmaschinerie war am vergangenen Samstag der TSV Herrsching. 3:1 war das Ergebnis für den VfB – weniger überraschend als die Wahl des besten Spielers. Martin Atanasov krallte sich die goldene MVP-Medaille in seiner ersten Partie nach neun Monaten ohne Pflichtspieleinsatz. Der Bulgare ist ein weiterer Baustein in der VfB-Erfolgsstory, die schon am Mittwoch (28. Februar, 15:30 Uhr deutscher Zeit live bei laola1.tv und beim Public Viewing in der ZF Arena) in der 2018 CEV Volleyball Champions League gegen Halkbank Ankara ihre Fortsetzung finden soll. Für die Fans veranstaltet der VfB Friedrichshafen ein Public Viewing im Foyer der Häfler ZF Arena. Einlass ist um 15.00 Uhr.

Martin Atanasov ist nach seiner Schulterverletzung zurück im Team. / Foto: Kram

Neun Monate stand er nicht mehr auf einem Volleyballfeld. Martin Atanasov hat keine leichte Zeit hinter sich. Vor der Saison kam der Bulgare als vierter Außenangreifer an den Bodensee, um kurze Zeit später mit einer Schulterverletzung die Reise zurück in die Heimat anzutreten. Dort wollte sich der 21-Jährige auskurieren und später zu seinem neuen Team zurückkommen. „Kein gutes Gefühl“ sei das gewesen, sagt Atanasov. „Ich bin jetzt aber froh, nach der ganzen harten Arbeit und Therapie wieder beim Team zu sein.“

Gegen die United Volleys bekam er Kurzeinsätze, gegen Herrsching reichte es schon für die Startformation. Atanasov, der seit ein paar Wochen mit den Häflern trainiert, holte sich in seinem ersten Spiel seit einem Dreivierteljahr gleich die goldene MVP-Medaille und überzeugte die Fans mit starkem Block, aber auch mit starken Aufschlägen. „Ich bin noch weit von 100 Prozent entfernt“, sagt der junge Bulgare und sein Trainer orakelt: „Ihr werdet Euch noch wundern, wozu dieses Team in der Lage sein kann.“

Auch das zeichnet VfB-Coach Vital Heynen eben aus. Statt panisch nach Ersatz für Atanasov zu suchen, wartete Heynen geduldig auf dessen Rückkehr und sieht sich in seiner Entscheidung bestätigt. Und auch der Bulgare spricht von einem „guten Gefühl“, das ihm der Einsatz als Starter am Samstag gegeben hat. Dass das Spiel gegen Herrsching ein Muster ohne Wert war und die Häfler auch mit einer Niederlage nicht mehr von Platz eins in der Liga zu verdrängen gewesen wären, war gut für Atanasov. „Es ist schön, dass ich in so einem Spiel mit weniger Druck zurück zu meiner Form finden kann“, sagt er. „Ich komme erst zurück. Vor allem körperlich kann ich noch einiges zulegen.“

Ein weiteres Spiel „ohne Druck“ kann Atanasov am Mittwoch in der Türkei absolvieren. Auch die Partie gegen Halkbank Ankara in der Gruppenphase der Champions League hat sportlich nur statistischen Wert. Der VfB bleibt Erster in der Gruppe, da Ankara sich am Spieltag zuvor einen Patzer gegen Thessaloniki leistete und Friedrichshafen auch mit einem Sieg nicht mehr überholen kann. „In der Champions League bewegen wir uns noch einmal auf einem anderen Level“, freut sich Atanasov auf sein erstes internationales Spiel in dieser Saison. „Wir werden unser Bestes geben und wollen auch dieses Spiel gewinnen.“

Ankara ist Tabellenführer der türkischen Liga und hat dort die letzten fünf Begegnungen klar gewonnen. Auch für die Gastgeber geht es maximal noch um Prestige, schließlich ist auch Ankara – wie die Häfler – schon vorzeitig für die besten Zwölf der Königsklasse qualifiziert. „Ich weiß nicht genau was diese Voraussetzungen für Auswirkungen auf das Spiel haben werden“, so Atanasov. „Ich weiß aber genau, dass wir auf jeden Fall alles geben werden.“

Dass Friedrichshafen auch mal gewackelt hat in den vergangenen Partien ist für Atanasov kein Grund zur Sorge. „Wir werden von Tag zu Tag besser“, sagt er. „Natürlich gibt es auch Verletzungen. Das ist normal. Und Du kannst nicht jeden Satz dominieren. Aber ich habe ja den Vergleich zum Anfang der Saison. Das Team war da schon in einer guten Verfassung und heute sind wir noch ein Stückchen weiter.“