Mit den Fans und dem ganzen Herzen gegen Zaksa

09. April 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Bartlomiej Boladz ist in Gorzów Wielkopolski geboren, ungefähr 400 Kilometer von Kedzierzyn-Kozle entfernt. Seine ersten Schritte im Profivolleyball machte er bei Spala und Czerni Radom. Beides Clubs, die gegen Kedzierzyn-Kozle in der polnischen PlusLiga meist wenig ausrichten können. Jetzt ist Boladz in Friedrichshafen und spielt wieder gegen den polnischen Meister (10. April, 20 Uhr). Und schon im Hinspiel zeigte er mit 20 Punkten, dass er dieses Mal Zaksa endlich ein Bein stellen will. Vor dem Rückspiel spricht Boladz über seine Rolle als Pole gegen die eigenen Landsleute, über die Unterstützung der Häfler Fans und die Notwendigkeit „mit ganzem Herzen“ in der Arena aufzulaufen.

Bartek Boladz will gegen den polnischen Meister gewinnen / Foto Kram

Herr Boladz, gegen Zaksa gab es die erste Niederlage in dieser Saison – nach 37 Siegen in Folge. Aber hat sich ein 2:3 in Polen wirklich wie eine Niederlage angefühlt?
Klar ist es besser, mit 2:3 zu verlieren und zu kämpfen, als mit 0:3 unterzugehen. Allerdings nach dieser Chance, den Tie-Break auch zu gewinnen, haben wir schon ein wenig bereut, dass wir den Sack nicht zumachen konnten. Wenn uns das Ergebnis allerdings vor dem Spiel einer so angeboten hätte, dann hätten wir das genommen ohne darüber groß nachdenken zu müssen.

Jeder hat von dieser Siegesserie gesprochen. Ist es vielleicht auch ganz gut, dass dieser „Unschlagbar-Mythos“ jetzt ein Ende hat?
Schwierig zu sagen. Uns hat die Serie zwar nicht wirklich gekümmert. Aber in jedes Spiel mit derselben Einstellung zu gehen und zu gewinnen, bringt selbstverständlich Selbstvertrauen. Und genau das werden wir jetzt wieder tun. Wir gehen in jedes Spiel um zu gewinnen und finden dann hoffentlich auch wieder auf die Siegerstraße zurück.

Am Dienstag kommt Zaksa Kedzierzyn-Kozle zum Rückspiel. Sie sind der einzige Pole im Häfler Team. Ist das jetzt schwierig oder eher zusätzliche Motivation, gegen den polnischen Meister anzutreten?
Naja, das ist der polnische Meister der vergangenen beiden Jahre. Da muss ich nicht noch zusätzlich motiviert sein. Zaksa hat im Verein viele polnische Nationalspieler versammelt und das sind alles hervorragende Volleyballer. Das sind jetzt die besten sechs Mannschaften. Da gibt es einfach keine schwachen Teams – egal ob es der Meister aus meinem Heimatland oder aus einer anderen Liga ist.

Sie haben ja in Polen schon sehr gut gespielt. Was braucht es jetzt, um in der ZF Arena zu gewinnen und es ins Final Four zu schaffen?
Wir müssen da rausgehen und mit derselben Einstellung an das Spiel gehen wie wir das schon in Polen getan haben. Das heißt, dass wir um jeden Punkt kämpfen werden und vor allem mit ganzem Herzen diesen Sieg wollen. Dann können wir auch um das Final-Four-Ticket mitspielen.

Sie sind 23 Jahre alt und Friedrichshafen ist ihre erste Station im Ausland. Hätten Sie vor einem Jahr gedacht, dass Sie die Chance haben werden, ins Final Four der Champions League einzuziehen?
Vor der Saison hätte ich das nicht zu träumen gewagt. Wir sind so nahe dran am Final Four. Das ist Wahnsinn. Aber eigentlich zeigt das auch nur, dass wir ein wirklich gutes Team sind in diesem Jahr.

Sie haben schon in einer vollen ZF Arena gespielt. Wie viel Schub gibt Ihnen das, wenn die Zuschauer Sie unterstützen? Oder nehmen Sie das im Spiel gar nicht wahr?
Doch, das hilft uns wirklich sehr auf dem Feld. Und ich bin mir sicher, dass uns das auch am Dienstag weiterhelfen wird. Mit der Hilfe unserer Fans können wir das alle zusammen schaffen.