Friedrichshafen auch in Hamburg souverän

13. April 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen hat die Tür zum Finale in der Volleyball Bundesliga einen ganzen Spalt weiter aufgestoßen. Am Samstagabend gewannen die Häfler auch ihr zweites Spiel der „best-of-five“-Serie gegen die SVG Lüneburg mit 3:1 (25:23, 22:25, 25:17, 25:16). Mit einem weiteren Sieg am Mittwoch (17. April, 20 Uhr) in der ZF Arena wäre der Finaleinzug perfekt. Im zweiten Halbfinale haben die BR Volleys in der Serie ausgeglichen. Sie besiegten die Alpenvolleys aus Haching in Berlin mit 3:0.

Die Häfler haben die Tür weit aufgestoßen / Foto Kram

Bis zur ersten technischen Auszeit war für den VfB Friedrichshafen eigentlich alles in Butter. Jakub Janouch servierte ein Ass (2:0), David Sossenheimer griff im Block gegen Ryan Sclater zu und Sossenheimer machte aus dem Hinterfeld keine Gefangenen (8:5). Kurz darauf allerdings war der Wurm drin. Das Zuspiel wurde unpräzise, sodass die Häfler Angriffe oftmals als Lobs in den Armen des Gegners landeten. Noah Baxpöhler, der sich im heimischen Norden sichtlich wohler fühlte als zuletzt am Bodensee, blockte Sossenheimer und sorgte für die erste SVG-Führung im Spiel (11:12). Ryan Sclater servierte ein Ass (11:13), Takvam setzte seinen Angriff neben die Linie (15:18). Und als VfB-Libero Markus Steuerwald erneut ein Aufschlag von Sclater durchrutschte, war Lüneburg eigentlich schon durch (17:21).

Eigentlich, denn da waren ja noch David Sossenheimer und Bartlomiej Boladz. Und die hatten noch ein paar Pfeile im Köcher. Erst pflückte Sossenheimer Cody Kessel weg (19:21) und bereitete in der Abwehr den nächsten Breakpunkt von Boladz vor (19:21). Beim 21:22 ging Bartlomiej Boladz zum Aufschlag. Schon in Spiel eins sorgte der Pole mit sieben Assen für Kopfschmerzen auf Seiten des Gegners. Und wieder funktionierte das Prinzip „volle Pulle“. Boladz vergrub sein Service zum Ausgleich im Feld der SVG (22:22). Lüneburg war konsterniert und kam nur noch einmal mit einem Punkt auf die Anzeigetafel. Denn auch David Sossenheimer hatte noch zwei Asse in petto – das letzte zum 25:23 gegen einen ziemlich unglücklich drein schauenden Raymond Szeto.

Als Boladz in Satz zwei mit seinem Angriff nur die Antenne traf, führte Lüneburg schon mit 4:0. Athanasios Protopsaltis erlöste dann sein Team (1:4) und ging an die Linie. Nach Sossenheimers Block und einem Ass des Griechen führte plötzlich der VfB (7:4). Das nächste Hoch hatte dann aber wieder das Heimteam und eroberte sich zur zweiten technischen Auszeit die Führung zurück (14:16). Boladz servierte sein Team heran (16:16), der eingewechselte Daniel Malescha blieb im Block hängen (17:19). Jakob Günthör – inzwischen für Takvam auf dem Feld – blockte sich erneut zum Ausgleich (20:20) und Sossenheimer verfehlte das Zuspiel zum 20:22. Das Team, das zu diesem Zeitpunkt weniger Eigenfehler machte, sollte gewinnen. Und das war die SVG. Sossenheimer verzog seinen Schmetterball zum 22:25.

Von der norddeutschen Kühle war nichts zu spüren. Die CU Arena tobte und wurde postwendend durch Lüneburgs obligatorische Zehnminuten-Pause ausgebremst. Friedrichshafen sollte das nur recht sein, denn dieses Mal war es der VfB, der nach Philipp Collins Block gegen Kessel früh mit 4:0 führte. Michel Schlien verfehlte seinen Angriff, Janouch blockte erneut Kessel (7:1) und Collin begrüßte den eingewechselten Florian Krage ebenfalls mit direkt gestopptem Angriff (8:1). Athanasios Protopsaltis zeigte, dass er es auch mit links (13:4) kann und Bartliomiej Boladz bewies mit einem Bilderbuchleger Gefühl (16:6). Auch aus dem Hinterfeld klappte es jetzt (21:10). Rafael Redwitz, Daniel Malescha und Michal Petras kamen und machten dem Satz – trotz einiger Glanzmomente auf Seiten der SVG – ganz seriös ein Ende. Szetos Angriffsfehler markierte das 25:17.

In Satz vier waren die Häfler wieder mit dem Fehlstart dran. Nach zwei Szeto-Assen führte Lüneburg erneut 3:0. Nur weil Matthias Pompe jeweils den Block von Boladz und Collin traf (1:3, 3:5) und Takvam am Netz aufmerksam zugriff (5:7), hielt sich der Rückstand in Grenzen. Markus Steuerwald stand nun glänzend in der Abwehr und gab Boladz mehrfach die Chance, das Momentum wieder auf VfB-Seite zu zerren (9:9, 13:11 ). Zuspieler Jakub Janouch holte die linke Klebe raus (15:12) und sein Pendant auf Lüneburger Seite überspielte seinen Angreifer Michel Schlien (16:12). Ein wenig war jetzt die Luft raus beim Tabellenvierten der Normalrunde. Boladz aber hatte noch Lust auf Punkte (18:13, 21:15) und war zu keiner Zeit für den Gegner zu stoppen. Takvam zum Ende auch nicht mehr. Erst blockte er Pompe (22:15) und machte mit dem achten Ass der Häfler an diesem Abend den Deckel drauf (25:16).