Im letzten Spiel über die volle Distanz

06. März 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Wie schon gegen Frankfurt und Giesen ging der VfB Friedrichshafen auch im letzten Spiel der Normalrunde in der 1. Volleyball Bundesliga über die volle Distanz. Am Samstagabend gewannen die Häfler in der heimischen Zeppelin CAT Halle A1 gegen die SVG Lüneburg mit 3:2 (25:21, 23:25, 25:23, 22:25, 15:9) und bleiben damit im 17. Ligaspiel in Folge ungeschlagen. Cheftrainer Michael Warm startete nur im ersten Satz mit seiner vermeintlichen Startformation und rotierte in der Folge fleißig durch. Schon am kommenden Mittwoch geht es für die Häfler ins erste Spiel der Playoff-Viertelfinals. Gegner sind die Volleyball Bisons aus Bühl.

Lukas Maase (links) und Marcus Böhme mit einem von 18 Blockpunkten gegen Lüneburg | Bild: Kram

Arno van den Velde, Linus Weber, Martti Juhkami und schließlich Dejan Vincic mit dem Ass – die ersten vier Punkte der Partie gegen die SVG Lüneburg gingen an die Häfler. Erst Jordan Ewert beendete den Frühstart der Häfler (4:1). Lüneburg, in Sachen besserer Playoff-Ausgangslage zum Siegen gezwungen, musste sich etwas einfallen lassen. Und weil es mit Gewalt nicht vorbei ging am VfB-Block, fand vor allem Lindberg immer wieder die Blockhände von Vincic (11:9, 14:12) und damit ein Mittel, Friedrichshafen Paroli zu bieten. Nach einem Ball durch den Häfler Block war Lüneburg sogar wieder dran (14:13).

Das Team von Cheftrainer Michael Warm blieb aber gelassen und Vincic hatte keine Lust mehr, sich von Lindberg anschlagen zu lassen. Der Kapitän schraubte sich hoch, beförderte Lindbergs Lob auf den Boden des Gegners und jubelte mit einem Lächeln im Gesicht Scout Radomir Vemic hinter der Bande zu (16:13). Vier Aufschläge von Linus Weber – zwei davon direkt als Ass – reichten, um es wieder komfortabler zu machen (19:14). Marcus Böhme und Arno van de Velde hatten durch die Mitte leichtes Spiel und besorgten die Satzbälle (23:16, 24:17). Dass es dann am Ende doch nur ein 25:21 wurde, war maximal ein Schönheitsfehler. 

Warm gab Weber eine Pause und setzte auf Lukas Maase über die Diagonalposition. Der Start in Satz zwei war allerdings wieder ein Abziehbild des ersten. Lindberg und Peemüller droschen ihre Angriffe ins Aus, van de Velde blockte den Hinterfeldangriff von Ewert und Marechal machte es ganz geschickt am Block vorbei (4:0). Maase fügte sich ebenfalls mit einem Block ein (7:3), traf mit dem Angriff aber nur die Antenne. Mit kleinen Schritten fummelte sich die SVG zurück ins Spiel und mit Körners Ass heran (14:13). Weil die Angriffe bei Friedrichshafen ungenauer wurden und die Eigenfehler zunahmen, führte Lüneburg dann zur Crunchtime (16:18). Trotzdem Maase sein Team zwei Mal heranbrachte (17:18, 18:19), verteidigte die SVG jetzt clever und wurde für die eigenen Mühen belohnt (19:22). Die bis dahin längste Rallye ging noch sehenswert an den VfB (23:24). Krage machte es dann aber humorlos durch die Mitte (23:25).

Etwas ausgeglichener ging es dann in den dritten Satz. Bis zur ersten technischen Auszeit (7:8) passierte nicht viel. Nach zwei nahezu endlosen Diskussionen mit dem Schiedsrichter auf beiden Seiten (9:9) wurde wieder Volleyball gespielt. Marechals Ass (12:9) und David Fiel (13:9) – für van de Velde im Spiel – bewegten das Pendel wieder in Richtung der Hausherren. Lüneburg kam mit starken Aufschlägen erneut heran (14:14). Schlimmer noch für den Tabellenführer: Lüneburg kämpfte sich mit viel Herz in der Verteidigung in Führung (18:20). Es brauchte zwei Aufschläge von Nicolas Marechal, die erst Maases Block gegen Ewert (21:21) und dann Juhkamis Angriff (22:21) vorbereiteten, um die Verhältnisse gerade zu rücken. Der Este war es auch, der den Satzball heraus schmetterte (24:23). Der Häfler Dreierblock erledigte den Rest (25:23).

Das Wechseln bei Friedrichshafen ging weiter. Nun blieb Vincic auf der Bank und Joe Worsley bekam seine Chance. Die ersten Akzente setzten aber Maase und Juhkami mit ihren Blockpunkten gegen Ewert und Pörner (3:4, 5:6). Marechal kam nun richtig gut in Schwung und feuerte aus allen Rohren (10:8, 13:11). Sein Ass zum 15:11 war der vorläufige Höhepunkt. Rares Balean kam für Juhkami und hatte mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Seinen Angriff zum 18:16 machte der junge Rumäne dann aber. In der Folge wurde es wild. Balean und Maase kassierten den Block (19:20, 19:21). Weil aber Peemüller nur die Antenne traf (21:21), ging es Kopf an Kopf ihn die Schlussphase. Ein Ass von Ewert (21:23) und wieder Krage mit dem Big Point (22:25) besorgten die Verlängerung.

Warm blieb bei seiner Sechs, die den besseren Start erwischte. Zwei Mal Marechal und einmal Böhme besorgten die schnelle Führung (3:0). David Fiel nahm den komfortablen Vorsprung mit auf die andere Seite (8:4). Als Worsley dann Craft blockte (9:5) und Balean mit dem Aufschlag punktete (10:5), war Sieg Nummer 19 im 20. Ligaspiel fast schon in Sack und Tüten. Nach Fiels Ass (13:6) kam dann endgültig keine Gegenwehr mehr von der anderen Seite. Ewert setzte den Schlusspunkt mit einem Angriff weit neben die Seitenlinie (15:9).

„Uns hat am Anfang etwas die Durchschlagskraft gefehlt, aber ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte VfB-Trainer Michael Warm nach dem Spiel. „Wir sind immer noch nicht auf dem Level, das wir vor der Corona-Pause hatten, deshalb waren fünf Sätze auch gar nicht so schlecht für uns. Wir arbeiten jetzt an unserer Form für die Playoffs.“