Vier Jungs verlassen den Stützpunkt

11. Mai 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Verlassen den Bundesstützpunkt im Sommer (von links): Lennart Heckel, Pascal Zippel, Tom Fust und Linus Engelmann. (Foto: Gunthild Schulte-Hoppe)

Während sich andernorts die Spieler in die Sommerpause verabschiedet haben, wird bei den Volley YoungStars weiterhin fleißig trainiert. Für vier Jungs sind es die letzten Wochen am Bundesstützpunkt Friedrichshafen, denn altersbedingt endet ihre Zeit.

Für Pascal Zippel ändert sich in der kommenden Saison am wenigsten. Er studiert weiter Energie- und Umwelttechnik in Weingarten und spielt in auch in der kommenden Spielzeit in der Zweiten Liga Süd Volleyball. Allerdings nicht mehr am Bundesstützpunkt in Friedrichshafen, sondern im 25 Kilometer entfernten Salem. Mimmenhausens Spielertrainer Christian Pampel hatte sein Interesse bekundet und der 19-Jährige freut sich auf die neue Herausforderung, unter dem ehemaligen Nationalspieler zu trainieren und zu spielen.

Tom Fust, mit dem sich Zippel seit vergangenem Herbst eine Wohnung teilt, hat einen weiteren Weg. Der Außenangreifer war im Spätsommer 2020 vom VfL Lintorf in Niedersachsen an den Bundesstützpunkt nach Friedrichshafen gewechselt, „um zu schauen, wie gut ich werden kann“. Sein persönliches Resümee nach der Saison: „Ich habe im Volleyball einen guten Schritt nach vorne gemacht, habe viele neue Freunde gewonnen und angefangen zu studieren.“ Jetzt hat er sich entschlossen, nach Köln zu gehen, um bei den Rhein-Sieg Volleys Much & Buisdorf in der Dritten Liga West zu spielen. „Ich kann dort in einem jungen Team ein Führungsspieler werden“, sagt Tom Fust. Dass das Team in den nächsten ein bis zwei Jahren aufsteigen will, ist ganz nach dem Geschmack des 18-Jährigen, der in Köln Jura studieren will. Trainer der Rhein-Sieg Volleys ist übrigens Benedikt Rist, ein Sportstudent, der Anfang der Saison bei den YoungStars ein Praktikum absolviert hat.

Linus Engelmann würde sich am liebsten „voll auf den Sport konzentrieren mit mindestens so viel Training wie hier haben“. Das würde Volleyball Bundesliga bedeuten, denn 15 bis 20 Stunden Training in der Woche bieten nur Erstligaclubs. Über den bisherigen VfB-Trainer Michael Warm hatte der Außenangreifer Kontakte zu verschiedenen Trainern geknüpft und sein Interesse bekundet. Zurückgemeldet hat sich bisher allerdings noch keiner. Wie sein „Plan B“ aussieht? „Das könnte ein Studium sein“, sagt der 19-Jährige, der gerade mitten im Abitur steckt.

Für seinen WG-Mitbewohner Lennart Heckel, ebenfalls 19 und Abiturient, könnte sich die Zukunft am 18. Mai entscheiden. „Ich habe ein Erstliga-Angebot, darf aber noch nicht darüber sprechen“, sagt der Mittelblocker. Der Kontakt kam beim Nationalmannschaftslehrgang in Kienbaum zustande. Könnte er einen Vertrag unterzeichnen, würde sein Traum, „Volleyball Bundesliga“ in Erfüllung gehen. „Dafür bin ich schließlich zum Bundesstützpunkt gegangen“, sagt Heckel.

Bundesstützpunktleiter Ralf Hoppe bedauert, dass es Corona-bedingt für die kommende Saison besonders schwierig für die Jungs ist, ein Angebot zu bekommen. 2Aufgrund der finanziellen Belastungen durch die Pandemie sind die Erstligavereine vorsichtig mit Neuverpflichtungen.“