Friedrichshafen chancenlos in Frankfurt

10. Oktober 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen hat sein erstes Auswärtsspiel in der Volleyball-Bundesliga-Saison 2021/22 mit 1:3 (24:26, 19:25, 28:26, 21:25) verloren. Die Häfler Volleyballer unterlagen den United Volleys Frankfurt am Samstagabend und lieferten ein „enttäuschendes Spiel“ ab, wie Cheftrainer Mark Lebedew später sagte.

Das Duell am Netz entschied am Ende Frankfurt für sich | Bild: Corinna Seibert

Rund 600 Länderspiele mit der deutschen Volleyballnationalmannschaft standen sich bei der Seitenwahl kurz vor 20 Uhr in der Fraport Arena gegenüber. Den ersten kleinen Sieg in diesem Duell sicherte sich Frankfurts Jochen Schöps gegen Friedrichshafens Marcus Böhme und auch der erste Punkt im Spiel ging an die Mannschaft vom Main. Frankfurt langte gegen Daniel Muniz zu, sodass die United Volleys die Führung weiter ausbauen konnten (3:6).

Vojin Cacic sorgte mit dem Ass zwar zwischenzeitlich für den Ausgleich (11:11), allerdings schlug Frankfurt weiter stark auf und zwang die Häfler zu halbgaren Angriffsbällen, die postwendend wieder zurückkamen. Heimlich, still und leise punkteten die Hausherren vor sich hin und Friedrichshafen lag mit 13:18 zurück. Fast schon geschlagen, löste sich der Knoten beim VfB. Lucas Van Berkel blockte Daniel Malescha (16:18) und ein starker Aufschlag des eingewechselten Andri Aganits machte es nochmal spannend (23:23). Nach James Weirs verzogenem Angriffsball gab es sogar den Satzball für die Gäste (24:23). Allerdings zog das harte Service der United Volleys erneut dem Bundesliga-Rekordmeister den Zahn (24:26).

Wer jetzt mit furios aufspielenden Häflern gerechnet hatte, wurde enttäuscht. So richtig wollte es vor allem im Angriff und im Block nicht funktionieren. Was Mitte der Woche gegen Lüneburg noch prächtig klappte, war dem Team vom Bodensee abhandengekommen. Bis zur Mitte des Durchgangs gingen die Mannschaften Seite an Seite (14:14). Dann pflückte Weir sich Hirsch und Frankfurt war wieder ein paar Zentimeter enteilt (14:16). So sehr sich Zuspieler Stefan Thiel und sein Team auch streckten, die Volleys hatten eine Antwort – meist mit dem Service. Drei Asse der Berliner Leihgabe Robin Baghdady waren dann regelrechte Wirkungstreffer (18:22, 18:24). Friedrichshafen machte in der Folge noch einen einzigen Punkt (19:25).

Den dritten Satz musste der VfB gewinnen, wenn die Mannschaft nicht mit einer deutlichen Niederlage nach Hause fahren wollte. Van Berkels Block gegen Baxpöhler sah auch danach aus (8:8), nach Baxpöhlers Angriffsfehler war nun auch endlich das Gästeteam in Front (10:8). Baghdady hatte darauf aber keine Lust (13:13). Libero Ide und Zuspieler Keturakis führten ihre Uniteds wieder nach vorn (17:19). Dann kam Simon Hirsch in Fahrt und zwar so richtig. Der deutsche Nationalspieler machte die nächsten fünf Häfler Punkte (18:19, 21:20). Beide Mannschaften hatten nun das Wackelhändchen – das des amtierenden Pokalsiegers wackelte mehr. Friedrichshafen holte sich den Satz mit 28:26.

Der vierte Durchgang stand an, nur der VfB kam immer noch nicht in die Spur. Auch wenn die ein oder andere sehenswerte Aktion dabei war – wie zum Beispiel der Block von Van Berkel gegen Baxpöhler zum 13:12 – Frankfurt blieb am Drücker. Und am Ende war es das alles überschattende Element, das die Partie entschied. Keturakis ging zum Aufschlag, feuerte das Ass zum 20:24 ins Häfler Feld und damit blieben die drei Punkte am Main (21:25).

Es war ein enttäuschendes Spiel. Wir haben niemals richtig gegen Aggressivität der Frankfurter gegengehalten“, sagte Cheftrainer Mark Lebedew nach dem Spiel. „Frankfurt war immer einen Tick schneller und aggressiver. Wir waren in den entscheidenden Momenten zu vorsichtig. Das reicht dann nicht, um ein Spiel in der Bundesliga zu gewinnen.“