Fabian Kohl gibt seine Erfahrungen weiter

02. Februar 2022 Zurück zur Artikelübersicht »

YoungStars-Co-Trainer Fabian Kohl. (Foto: Gunthild Schulte-Hoppe)

In seiner Jugend selbst Spieler am Bundesstützpunkt Volleyball in Friedrichshafen, ist Fabian Kohl zwölf Jahre später wieder zu den YoungStars zurückgekehrt. Er ist Ansprechpartner bei allen schulischen Angelegenheiten und seit dieser Saison zusammen mit Bogdan Jalowietzki Co-Trainer.

„Ich möchte den Jungs etwas zurückgeben von dem, was ich hier erleben durfte und gelernt habe“, sagt der heute 32-Jährige. Von Beruf Lehrer am Droste-Hülshoff-Gymnasium in Meersburg, fungiert er am Bundesstützpunkt seit einigen Jahren als Bindeglied zwischen Sport und Schule. Einige YoungStars gehen zum Graf-Zeppelin-Gymnasium, einige besuchen die Gymnasien im Berufsschulzentrum. Zu Schuljahresbeginn spricht er mit jedem einzelnen Spieler die schulischen Ziele ab und bleibt mit ihnen in engem Austausch.

Für die Kaderspieler der Jugendnationalmannschaft oder der Ba-Wü-Auswahl stehen auch außerhalb der Ferien immer wieder Maßnahmen an. Fabian Kohl klärt die Fehlzeiten mit den Schulen ab „und wenn die Jungs es nicht schaffen, den verpassten Stoff selbstständig nachzuholen, organisiere ich in Abstimmung mit Markus Frieling, dem Sportkoordinator des GZG, Nachhilfe“, sagt er. Bisher hat das immer gut geklappt und am Ende der Schulzeit sind die Abschlüsse „schwer in Ordnung“ beziehungsweise „in den gesetzten Zielbereichen“.

Die Themen, mit denen sich die Spieler an ihren Co-Trainer wenden, drehen sich nicht nur um die Schule. „Es geht um alle Probleme, die junge Erwachsene haben können“, sagt Fabian Kohl. Konkretes ist dem ehemaligen Profivolleyballer nicht zu entlocken. Verständlich – ist er doch eine wichtige Vertrauensperson für die jungen Spieler.

„Das Zeitmanagement ist bei vielen Spielen einer der Hauptpunkte“, verrät er dann doch. Schließlich stehen am Bundesstützpunkt bis zu 20 Trainingsstunden plus die Spieltage im Plan.

Neue Spieler kämen oft mit einer hohen Erwartungshaltung an ihre eigene Leistung nach Friedrichshafen und seien unzufrieden mit sich selbst, wenn sie dieses Niveau anfangs nicht erreichen. Aber das sei völlig normal, denn erst müsse man sich an die höheren Trainingsumfänge und zusätzlichen Belastungen gewöhnen.

„Ich kann relativ genau einschätzen, was es heißt, das alles verarbeiten zu müssen“, sagt Fabian Kohl in Erinnerung an seine eigene Zeit bei den YoungStars. Die Arbeit mit den Jugendlichen macht ihm Spaß: „Es ist eine schöne, wenn auch nicht immer einfache Aufgabe“.

Nach seiner Zeit in Friedrichshafen wechselte Fabian Kohl 2008 für das Erstligaprojekt zum VCO Olympia Berlin. Anschließend spielte er als Profi in Düren auf der Liberoposition und begann nebenher sein Lehramtsstudium in Köln. Um mehr Zeit fürs Studium zu haben, wechselte er nach drei Jahren in die zweite und später in die dritte Liga.

Mit dem Volleyball blieb Kohl auch während des Referendariats in Rottenburg in Verbindung und engagierte sich beim dortigen TV als Jugendtrainer. Wie der gebürtige Villingen-Schwenninger wieder in Friedrichshafen gelandet ist, ist schnell beantwortet: „Meine Frau und ich wollten wieder Richtung Bodensee“, verrät Fabian Kohl. Und zum Bundesstützpunkt Volleyball, wo er in seiner Jugend drei prägende Jahre erlebt hat.