Der Häfler Australier macht Station „zu Hause“

14. Februar 2022 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Mittwoch (16. Februar, 18 Uhr live auf eurovolley.tv) bestreitet der VfB Friedrichshafen sein letztes Spiel in der CEV Volleyball Champions League der aktuellen Saison. Ohne drei Spieler reisten die Häfler am Dienstag zum polnischen Meister Jastrzebski Wegiel und waren schon vor der Partie aus der Königsklasse ausgeschieden. Für Cheftrainer Mark Lebedew ist der Trip nach Schlesien trotzdem ein ganz besonderer.

Friedrichshafen unterlag Jastrzębie im Hinspiel mit 0:3 | Bild: Kram

Mark Lebedew schläft die Nächte von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag in seinem eigenen Bett. Das klingt nicht besonders. Anders wird es, wenn man bedenkt, dass die Häfler Volleyballer nicht zuhause, sondern im polnischen Jastrzebie ihre Champions-League-Begegnung austragen werden. Lebedew, der dort als Trainer die Geschicke leitete, hat 20 Kilometer entfernt ein eigenes Haus. Dort lebt er in seiner freien Zeit, mit Frau und Kind. „Ein bisschen Heimspiel ist es schon“, lacht Lebedew. „Ich bin mir aber sicher, dass die Fans in Polen trotzdem zu ihrem Team halten werden und nicht zu meinem.“

Sein Team ist deutlich geschrumpft. Daniel Muniz fällt wegen einer Knieverletzung noch länger aus, während auch Dejan Vincic und Vojin Cacic am Bodensee geblieben sind. Der Häfler Cheftrainer rotiert gegen Jastrzebski Wegiel – notgedrungen, aber auch mit Methode. „Die Belastung für die Spieler war in den vergangenen Tagen und Wochen sehr hoch“, sagt er. „Wir müssen einerseits wieder in den Rhythmus kommen und andererseits aber auch Körner für die Aufgaben in Deutschland sparen.“

Denn in der Champions League hat Friedrichshafen keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Im letzten Gruppenspiel geht es maximal noch um die Platzierung in Pool A. Jastrzebie hingegen ist schon durch und hat das Ticket für die KO-Runde bereits gebucht. „Ich bin mir sicher, dass sie trotzdem eine starke Leistung vor ihren Fans zeigen wollen“, so Lebedew. „Auch wenn sie mit ihrer zweiten Mannschaft antreten sollten, ist die immer noch mit großartigen Spielern besetzt.“

So oder so bleibt das Spiel für Lebedew etwas Besonderes. „Das liegt schon allein daran, dass eine Begegnung in der Champions League immer großartig ist“, wie er sagt. Er wird die Begegnung aber auch dazu nutzen, Dinge auszuprobieren – für das wichtige Ligaspiel am Samstag in Frankfurt, aber auch schon mit Blick in Richtung Pokalfinale am 6. März. Dann kann Lebedew zwar nicht im eigenen Bett schlafen, hat aber die Chance auf seinen ersten Pokalsieg und auf den ersten Titel für Friedrichshafen seit ganzen zwei Jahren.