Nicht viel anders machen

25. April 2022 Zurück zur Artikelübersicht »
Am kommenden Mittwoch (27. April, 20 Uhr, live bei TWITCH) hat der VfB Friedrichshafen erneut die Chance, sich die deutsche Meisterschaft zu sichern. Nach der 0:3 Niederlage in Berlin können die Häfler nun in der heimischen ratiopharm arena den 14. Titel der Vereinsgeschichte holen. Für Cheftrainer Mark Lebedew werden auch im vierten Finalspiel wieder Nuancen das „Duell auf Augenhöhe“ entscheiden.

Am Mittwoch kämpft Friedrichshafen erneut gegen Berlin um die Meisterschaft | Bild: Kurth

„Was auch immer Ihr heute Abend tut, lächelt dabei. Sogar Michael Jordan hat mal ein Spiel verloren.“ Diesen Satz schickte Mark Lebedew noch am Samstagabend in die WhatsApp-Gruppe seiner Spieler, direkt nach dem 0:3 in der Max-Schmeling-Halle gegen die Berlin Recycling Volleys. Die Botschaft dabei war klar. „Berlin hat nicht die Serie gedreht“, sagt Lebedew. „Sie haben einfach ein Spiel gewonnen, weil sie an diesem Abend ein kleines bisschen besser waren. Wir führen in der Serie immer noch 2:1 und haben am Mittwoch wieder die Chance auf die Meisterschaft.“

Hätte während der Zwischenrunde irgendjemand diese Situation prognostiziert, vermutlich hätten sogar ausgewiesene Volleyball-Experten müde gelächelt. Auch nach dem knappen 2:1 im Viertelfinale gegen Herrsching stand nicht unbedingt fest, dass der VfB Friedrichshafen in der Finalserie stehen würde und nach zwei Begegnungen schon den ersten Matchball in Berlin haben sollte. „Es ist definitiv ein Duell auf Augenhöhe“, sagt Lebedew und kann das mit Zahlen ganz gut belegen. „Bei unserem ersten Sieg hatte Berlin sogar einen Punkt mehr, nach Spiel zwei waren es zwei Punkte mehr für uns und auch in der dritten Begegnung in Berlin waren die ersten beiden Sätze knapp.“

Dabei pocht der Australier immer wieder darauf, die Fäden selbst in der Hand zu haben. „Wir haben in dieser Saison schon gegen die beste Version der BR Volleys gewonnen“, sagt er. „Das geht allerdings nur, wenn auch wir unseren besten Volleyball abrufen.“ Berlin habe bei der Niederlage am Samstag „nicht viel anders“ gemacht. Lebedew fordert von seiner Truppe nur eines – und zwar „präziser“ zu sein. Dabei geht es ihm nicht darum, dass jeder Ball perfekt sein muss, „ich spreche eher von unserem Fokus und von unseren Bewegungen auf dem Feld.“

Die Stimmung in der Häfler Mannschaft ist gut. Lebedews Team wisse, dass „wir nicht großartig etwas ändern müssen.“ Auch Druck spürt der Cheftrainer nicht, obwohl die Mannschaft die Chance hat, die erste Meisterschaft seit 2015 an den Bodensee zu holen. Diesen Umstand möchte Mark Lebedew auch gar nicht fernhalten von Dejan Vincic und Co. „Wir können am Mittwoch Meister werden, das lässt sich ja nicht verleugnen“, sagt er und grinst ein wenig. „Wir haben die Chance, zu gewinnen.“