Thomas Ranner zieht es an den Ammersee

23. Mai 2022 Zurück zur Artikelübersicht »

Nach zwei Spielzeiten mit dem VfB Friedrichshafen wechselt Co-Trainer Thomas „Bob“ Ranner in der kommenden Saison zu den WWK Volleys Herrsching. Der 34-Jährige wird dort den Posten des Cheftrainers von Max Hauser übernehmen, der in die Vereinsführung wechselt. Ranner stand mit dem Club vom Bodensee in insgesamt drei Finals und holte mit dem Pokalsieg 2022 einen Titel. Jetzt wagt er den nächsten Schritt in seiner Karriere.

Thomas Ranner mit Dejan Vincic beim Pokalfinale in Mannheim | Bild: Kurth

Nach dem Pokalsieg des VfB Friedrichshafen in der Mannheimer SAP Arena sind viele Bilder entstanden. Eines davon zeigt Thomas Ranner, den alle nur „Bob“ nennen, auf einer Umkleidebank. Um den Hals hängt ihm seine Goldmedaille und er hat die Augen geschlossen. Für Ranner war es der erste Titel als Vereinstrainer und der erste mit dem VfB Friedrichshafen. „Die Zeit in Friedrichshafen war unglaublich für mich“, sagt er über die insgesamt drei Finals, in denen er mit den Häflern stand. „Das war unser aller Ziel und das Erreichte macht mich unglaublich stolz.“

Michael Warm holte Ranner an den Bodensee. Die Saison darauf arbeitete er mit Cheftrainer Mark Lebedew. „Ich konnte persönlich viel lernen und mich als Trainer weiterentwickeln“, sagt er und geht jetzt den nächsten Schritt. Ranner rückten vom zweiten in das erste Glied und wird Cheftrainer der WWK Volleys Herrsching. Der 34-Jährige weiß, dass man sich den Zeitpunkt für solch einen Schritt im Profisport „nur selten aussuchen kann.“ Er fühlt sich aber „bereit, diesen Schritt nun zu machen.“

Dass es Herrsching ist, spielt für Thomas Ranner eine „entscheidende Rolle.“ Am Ammersee beendete er seine Karriere als Spieler, kennt das Umfeld und ist als gebürtiger Münchener wieder näher an seiner Heimat. „Ich kenne auch die Pläne der Vereinsführung, den Club weiterzuentwickeln“, erzählt er. „Das hat mich überzeugt.“ Zudem reizt ihn die Zusammenarbeit mit Max Hauser, der Ranners Job als Cheftrainer bis dato innehatte und sich nun mehr um die strategischen Geschicke des „GCDW“ kümmern will.

Übrigens dürfen sich die Herrschinger vielleicht noch auf mehr als nur Ranners Volleyballexpertise freuen. Seine Spieler in Friedrichshafen genossen zum Beispiel gern seine Fähigkeiten als Chefkoch, die er gern bei Auswärtsfahrten des VfB bewies. „Bob war für uns nicht nur als Trainer ein großer Gewinn, sondern auch menschlich wird er uns fehlen“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Wir verstehen aber, dass er den nächsten Schritt gehen möchte und wünschen ihm dabei alles erdenklich Gute.“

Thomas Ranner bereitet sich als Co-Trainer der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft im Moment auf die Aufgaben des Sommers vor. Im Herbst wird er dann nahtlos in die Vorbereitung in Herrsching einsteigen. Dann will er auch endlich etwas tun, was ihm in zwei Saisons komplett verwehrt blieb. „Ich freue mich wirklich, endlich einmal ein Spiel in Friedrichshafen mit Zuschauern zu erleben“, sagt er. „Das wird in der neuen Volleyball-Arena sicher ein tolles Erlebnis.“