Martinez und Kohn mit dem ersten Einsatz als Starter – VfB Friedrichshafen wechselt und holt drei Punkte beim VCO Berlin

03. Dezember 2022 Zurück zur Artikelübersicht »

Simon Kohn hatte gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen beim VCO Berlin auf viel Einsatzzeit gehofft und wurde nicht enttäuscht. Der 18-Jährige bekam von Beginn an das Vertrauen von Cheftrainer Mark Lebedew und wurde von den Zuschauern als wertvollster Spieler der Partie ausgezeichnet. Am Ende holten sich die Häfler am Samstagabend beim VCO Berlin ein 3:0 (26:24, 27:25, 25:15) und machten es vor allem zwei Sätze lang spannend.

Friedrichshafen verteidigt Platz zwei in der Bundesliga | Bild: Kram

Nur Aleksandar Nedeljkovic blieb übrig im Vergleich zum Champions-League-Auftritt des VfB Friedrichshafen am vergangenen Dienstag. Vojin Cacic und Dejan Vincic waren angeschlagen gar nicht erst mit nach Berlin gefahren, Mateusz Biernat, Marcus Böhme und Tim Peter bekamen die Chance, ebenso wie mit dem 19-jährigen Miguel Martinez und dem 18-jährigen Simon Kohn die Abteilung „Jugend forscht“. Letztere wollten sich auch gleich bei Cheftrainer Mark Lebedew für ihr Startsechsdebüt bedanken, vor allem Kohn punktete zwei Mal über Außen und einmal mit dem Block (5:2). Gegen den krankheitsbedingt dezimierten VCO Berlin stand es nach Biernats Ass schnell 12:6.

Dann war es auf dem Feld ähnlich wie den Tag zuvor im Häfler Reisebus. Plötzlich war eine Vollsperrung angesagt und es ging nichts mehr. Als Felix Baumann, ehemals in Diensten der Volley YoungStars, vom Aufschlag ging und damit vier Punkte in Folge erzielte, stand es 15:15. Und es wurde noch ein wenig unangenehmer für den VfB, denn die Berliner hatten jetzt Lunte gerochen. Marcus Böhme kassierte den Block zum 22:17 für den VCO. Mark Lebedew nahm die Auszeit und blieb aber ruhig. Der Australier wechselte nicht und vertraute seiner Startsechs. Die dankte es ihm und arbeitete sich mit jetzt konzentrierteren Aktionen zurück (23:23). Martinez holte den ersten Satzball (24:23), Kohn verwandelte den zweiten (26:24).

Das Häfler Spiel blieb zerfahren. Vor allem die Abstimmung stimmte oft nicht. Dem Block von Böhme (4:2) folgten ein Angriffsfehler von Peter (6:6) und ein Übertritt beim Hinterfeldangriff von Kohn (6:7). Als die VfB-Defensive noch ein Ass schlucken musste, war der Rückstand größer geworden (10:14). Das nächste Ass der Berliner durch Laurenz Welsch besorgte dann sogar Satzbälle für den VCO (21:24). Baumann bekam es aber mit der eigenen Courage und dem Block von Nedeljkovic zu tun (24:24). Der Serbe verwandelte dann auch gleich die missglückte Annahme des Gegners zum Satzball (26:25). Martinez, am Ende mit 19 Zählern punktbester Häfler, blockte sich zum Satzgewinn (27:25).

In Durchgang drei war dann der Widerstand der jungen Berliner gebrochen. Kohn blockte zum 4:1 und Nedeljkovic veredelte seine Aufschlagserie mit einem Ass (8:1). Davon hatte auch Martinez eines im Köcher (11:2) und der Satz war eigentlich schon Geschichte. Zwei Blockpunkte von Marcus Böhme schraubten seine Statistik noch auf fünf direkt gestoppte Angriffe des Gegners (19:8). Sehenswert war noch der hart geschlagene Hinterfeldangriff des späteren MVP Simon Kohn (22:13). Tim Peter hatte die Ehre, den Sack komplett für den amtierenden Pokalsieger zuzumachen (25:15).

„Es ging am Ende um drei Punkte, die wir auch geholt haben, obwohl die ersten beiden Sätze knapp waren“, bilanziert Mark Lebedew. Dejan Vincic, Luciano Vicentin und Michal Superlak haben eine Pause bekommen, das war wichtig. Wir können jetzt alle Konzentration und alle Kraft für die kommenden drei Heimspiele verwenden. Es war heute wichtig für die individuelle Entwicklung der Spieler auf dem Feld und auch für die Entlastung derjenigen, die  nicht gespielt haben. Miguel hat sich heute sehr viel Selbstvertrauen geholt, was er sicher in den kommenden Tagen nutzen wird.“