Missglückter Start in die Playoffs – VfB Friedrichshafen verliert erstes Viertelfinalspiel gegen Giesen

26. März 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Die Häfler Volleyballer haben den Start in die Playoffs verpatzt. Im ersten Viertelfinale gegen die Helios GRIZZLYS Giesen unterlag das Team von Mark Lebedew mit 2:3 (20:25, 23:25, 25:13, 25:23, 15:7). Vor allem im Sideout gelang es der Mannschaft nicht, an die Leistung von vor einer Woche gegen Berlin anzuknüpfen. Nur mit einem Sieg am kommenden Samstag in Hildesheim kann der VfB Friedrichshafen ein mögliches drittes Spiel erzwingen und den Einzug ins Halbfinale noch möglich machen.

Zu selten kam Friedrichshafen am Gießener Block vorbei | Bild: Günter Kram

Es war das oft von Cheftrainer Mark Lebedew angesprochene Zusammenspiel, das zu Beginn beim VfB Friedrichshafen nicht passte. Obwohl mit Vojin Cacic, Ziga Stern, Aleksandar Nedeljkovic, Andre Brown, Michal Superlak, Dejan Vincic und Blair Bann dieselbe Sieben auf dem Feld stand wie eine Woche zuvor beim 3:1 gegen Berlin, wirkte das Team wie ausgewechselt. Vor allem die Angriffe, bei fast durchgängig perfekter Annahme, fanden ihr Ziel nicht (6:9). Dazu kam, dass Giesen – wieder mit dem auskurierten Augusto Colito – bissiger wirkte und viel Druck machte. Fedor Ivanov servierte zwei Asse (13:17) und Cacic kam nicht am Block von Jakob Günthör vorbei (15:21). Den Satzball für die Gäste setzte Stern ins Aus (20:25).

Giesen hielt den Aufschlagdruck hoch (5:9) und Friedrichshafen fand nicht ins Angriffsspiel (8:13). Tim Peter, der zuvor schon zum Service auf dem Feld war, kam für Stern. Mit Peter  machte der VfB jetzt Druck mit dem Aufschlag (15:15). Doch zwei weitere Angriffsfehler schubsten das Pendel zurück auf die Seite der Niedersachsen (15:18). Vincic bekam eine Denkpause, sodass mit Mateusz Biernat sogar noch der Anschluss gelang (23:24). Karlitzek machte mit dem Hinterfeldangriff aber doch noch den Deckel drauf (23:25).

Der dritte Durchgang startete dann nach Maß. Die Häfler wirkten wie ausgewechselt. Brown blockte Karlitzek (3:1) und Superlak servierte das Ass (5:2), dazu half Giesen mit Eigenfehlern mit. Ziga Stern, der weiter mit seinem Angriff haderte, blockte zwei Mal Colito (10:6). Kurze Zeit und zwei weitere Häfler Asse später, führten die Gastgeber mit elf Punkten (18:7). Auch Luciano Vicentin, der zum Kurzeinsatz aufs Feld kam, trug sich noch im Spielberichtsbogen ein (25:13).

Friedrichshafen hatte Selbstvertrauen getankt. Jetzt funktionierte auch der Angriff (4:1, 11:7). Sogar Kapitän und Zuspieler Dejan Vincic punktete spektakulär mit einem Angriffsschlag (15:12). Den Vorsprung, den sich das Team von Mark Lebedew erarbeitet hatte, hielt es bis in die Crunchtime (23:21). Stern kam gegen den Dreierblock durch (24:21), bei Giesen meldete sich der eingewechselte Hauke Wagner mit starken Aufschlägen aus der Verletzungspause zurück (24:23). Das nächste Service setzte Wagner aber ins Netz (25:23) – die Entscheidung sollte im Tiebreak fallen.

Die Häfler, die in dieser Saison noch keinen fünften Satz abgeben mussten, starteten nervös. Peter rutschte eine Annahme durch die Finger (1:2) und Nedeljkovic traf das Feld nicht (4:7). Mit ähnlichen Problemen wie zu Beginn der Partie, hatten die GRIZZLYS wieder Oberwasser (5:9) und der VfB nicht mehr die Kraft, die Partie erneut zu drehen (7:15). Wie schon vergangene Saison gegen Herrsching, startet Friedrichshafen somit mit einer Niederlage in die Playoffs. Schon am kommenden Samstag steht das Team in Hildesheim mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Auswärtssieg können Vincic und Co. in der „best-of-three“-Serie ein Entscheidungsspiel am Osterwochenende erzwingen.

„Wir haben Giesen gleich zu Beginn zu viel Selbstvertrauen gegeben, weil wir unser Sideout, trotz perfekter Annahme, nicht hinbekommen haben“, sagt ein enttäuschter Mark Lebedew. „Als wir das dann gut organsiert hatten, lief es im dritten und im vierten Satz viel besser. Zu Beginn von Satz fünf haben wir leider wieder dieselben Fehler wie am Anfang gemacht und deshalb den Tiebreak verloren.“