Für Berlin reicht es noch nicht ganz – VfB Friedrichshafen wird Zweiter beim Bounce House Cup und verkauft sich teuer

22. Oktober 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Obwohl ein großer Teil der Volleyballexperten dem Kader des VfB Friedrichshafen vor Beginn der Saison ein wenig Schwindsucht unterstellten, bewies das Team von Cheftrainer Mark Lebedew beim Bounce House Cup in Hildesheim, dass die Häfler immer noch zu den Schwergewichten in der Volleyball Bundesliga gehören. Im Viertelfinale hielt sich der VfB gegen Aufsteiger Bitterfeld-Wolfen mit 3:1 schadlos, erkämpfte sich gegen die SVG Lüneburg mit 3:2 den Finaleinzug und traf dort – in der Neuauflage des Vorjahresfinals – auf die Berlin Recycling Volleys.

 

Nach der Pflichtaufgabe gegen den VC Bitterfeld-Wolfen in der Giesener Schachtarena am Freitagabend, wartete mit der SVG Lüneburg dann am Samstag in der Hildesheimer Volksbank Arena der erste dicke Brocken auf den VfB Friedrichshafen. Ein wenig brauchte das Team aus Kapitän Marcus Böhme, Fan Fornal, Tim Peter, Marc Honore, Michal Superlak, Aleksa Batak und Nikola Pekovic, um sich zu akklimatisieren (20:25), holte dann aber zwei Sätze in Folge und schließlich auch den Tiebreak. Cheftrainer Mark Lebedew sah eine Mannschaft, die viel Freude und Kampfgeist ausstrahlte, und vor allem von den gut aufgelegten Peter und Superlak lebte. „Das Halbfinale war ein sehr gutes Spiel von unserer Seite, nach einem Rückstand waren wir geduldig und haben uns an den Plan gehalten. Bis auf ein paar kurze Sequenzen haben wir das Spiel kontrolliert.“

Friedrichshafen kämpfte sich in das Finale des Bounce House Cups | Bild: Elisabeth Kloth

Schließlich folgte am Sonntag die Wiederauflage des Vorjahresfinals im Bounce House Cup, mit den beiden Mannschaften, die in den vergangenen Jahren auch den Meister unter sich ausmachten. Und Friedrichshafen kam gut ins Spiel gegen die favorisierten BR Volleys, die vor allem Superlak nicht in den Griff bekamen (10:9, 15:12). Erst der französische Nationalspieler Timothee Carle brachte mit zwei Assen das Berlin Starensemble zum Rollen (16:16, 16:17). Es folgte eine unkonzentrierte Phase des VfB, die den ersten Satz deutlicher machten, als er eigentlich war (21:25).

Auch im zweiten Durchgang waren das Team vom Bodensee und das von der Spree auf Augenhöhe. Ruben Schott kassierte den Block von Böhme (9:8), Peter räumte den Berliner Kapitän ebenfalls ab (15:14). Es folgte ein spannendes Volleyballspiel, bei dem besonders Libero Nikola Pekovic seine ganze Klasse zeigte und für Szenenapplaus in der Volksbank Arena sorgte (19:19, 22:22). Nemo Mote gelang es dann aber trotzdem, einen Aufschlag auf die Linie zu mogeln (22:24) und besorgte die Satzbälle. Eine weitere verunglückte Annahme kam postwendendend zurück (22:25).

Durchgang drei begann mit einem Ass von Peter (1:0), dann drückten die Berliner aber aufs Tempo. Fornal kam nicht durch (3:6) und musste sich Sotola geschlagen geben. Der kam in der Folge auch selbst am Häfler Block vorbei (6:9, 8:14). Simon Kohn kam für Fornal und brachte seine Angriffe fast alle ins Ziel (10:14, 15:20), zusätzlich gelang ihm noch ein Ass gegen den Berliner Annahmeriegel (18:24). An dem Verlust des dritten Satzes und der 0:3 Niederlage änderte dies aber auch nichts mehr. Berlin holte sich bei der zweiten Auflage des Bounce House Cups auch den zweiten Titel.

„Wir hatten heute das Spiel gegen Lüneburg schon noch in den Beinen. Wir waren am Samstag erst gegen Mitternacht im Hotel. Die Frische hat uns ein bisschen gefehlt. Gegen die meisten anderen Teams hätte man das wohl nicht gemerkt, aber bei Berlin ist das eine andere Sache“, bilanzierte Cheftrainer Lebedew. „Wir hatten viele gute Aktionen, haben gut in Block und Abwehr gearbeitet und haben relativ stabil in der Annahme gestanden. Das sind gute Zeichen und das sind die Schlüssel, das Berliner Spiel zu knacken.“

Am kommenden Samstag starten die Häfler in die Saison 2023/24 der 1. Volleyball Bundesliga und sind beim Aufsteiger aus Freiburg zu Gast. Schon am 1. November (18:30 Uhr) steigt das erste Heimspiel von Tim Peter und Co. gegen die Baden Volleys aus Karlsruhe. Zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Volleyballschwergewichte Friedrichshafen und Berlin kommt es am 4. November (20 Uhr). Dann geht es in der SPACETECH ARENA um den Einzug in das Viertelfinale des DVV Pokals. Tickets sind unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.