Physio Oli Klenk freut sich auf Olympia

30. Oktober 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Die Physiotherapeuten Isabell Bender, Oliver Klenk und Marco Morgenroth (von links) haben erfolgreich an der Olympia-Qualifikation der Deutschen Volleyball-Nationalmannschaft mitgewirkt. Stützpunktleiter Ralf Hoppe freut sich, dass mit Libero Julian Zenger ein ehemaliger Stützpunktspieler zum DVV-Team gehört. (Foto: Gunthild Schulte-Hoppe)

An der sensationellen Olympia-Qualifikation der Volleyball Nationalmannschaft in Brasilien hat auch das Team hinter dem Team seinen Anteil. Der Häfler Physiotherapeut Oliver Klenk und zwei seiner Mitarbeitenden gehören dazu.

„Das habe ich in 370 Länderspielen noch nicht erlebt“, sagt Oli Klenk. Damit meinte er nicht die 69 Kilo Übergepäck plus Akupressurmatte und Massageliege. Die gehören zur Standardreiseausstattung des Physiotherapeuten, der seit 2009 die Nationalmannschaft betreut

Vielmehr meint er die positive Stimmung, das Selbstbewusstsein und den Teamgeist der Mannschaft von Nationaltrainer Michal Winiarski in Rio de Janeiro. „Wir haben wirklich vorher gespürt, dass wir gut drauf sind und es schaffen können.“ Dennoch war es eine riesige Sensation, alle sieben Gegner des Turniers, unter anderem Brasilien (WM-Dritter 2022) und Weltmeister Italien, ohne Punktverlust zu besiegen.

Ein Arbeitstag bei der Nationalmannschaft hat für Oliver Klenk bis zu 16 Stunden. Morgens spricht er mit jedem der 14 Spieler, fragt nach dem körperlichen und seelischen Befinden. Auch der Austausch mit den Trainern und dem Mannschaftsarzt gehören dazu. Je nachdem, welcher Spieler welche Behandlung benötigt, vergibt „Oli“ Klenk die Termine. Der Behandlungsraum ist dabei traditionell sein Hotelzimmer, wo sich rund um die Physiotherapieliege die Materialien wie Kinesio-Tapes und Salbenverbände stapeln. „Jeder Spieler hat sein individuelles Programm bekommen“, sagt der Physiotherapeut. 30 Minuten pro Spieler. Ausnahme ist Georg Grozer, ein für Oli Klenk „in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Spieler“. Für den Diagonalangreifer, der wichtigste und mit 38 Jahren älteste Spieler, waren täglich eineinhalb Stunden reserviert. Ein weiterer besonderer Spieler aus Häfler Sicht ist Libero Julian Zenger. Der gebürtige Wangener kam von der TSG Leutkirch zur VfB-Jugend, ist von 2013 bis 2016 am Bundesstützpunkt Friedrichshafen ausgebildet worden und ist mittlerweile Berufsvolleyballer in Italien.

Physiotherapeutin Isabell Bender hat die DVV-Auswahl ab Anfang Mai in der Nations League samt Vorbereitung begleitet und freut sich, die Mannschaft nach zwölf Wochen verletzungsfrei an ihren Kollegen Marco Morgenroth übergeben zu haben. Der begleitete das Team anschließend zur Europameisterschaft. Zur Vorbereitung auf das Olympiaqualifikationsturnier in Brasilien stieß Oliver Klenk hinzu und durfte den sensationellen Erfolg in Rio live miterleben. Nach 2012 in London fiebert er jetzt seiner zweiten Teilnahme an Olympischen Spielen entgegen.