Adam Swaczyna: „Wir brauchen den Kampfgeist von Mittwoch“

18. April 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Nach vier Spielen und 18 Sätzen innerhalb von zwei Wochen steht die Halbfinalserie zwischen dem VfB Friedrichshafen und der SVG Lüneburg mit 2:2 unentschieden. Drei Mal gingen die Kontrahenten über die volle Distanz von fünf Sätzen und lieferten Volleyballdeutschland bis hierhin die spannendste Halbfinalserie seit Jahren. Am Samstagabend (19 Uhr, live bei Dyn) findet dieses spektakuläre Nord-Süd-Duell nun seinen Höhepunkt. Der Sieger des Entscheidungsspiels in der LKH Arena wird im Finale auf die Berlin Recycling Volleys treffen.

Spiel fünf entscheidet das Halbfinalduell auf Augenhöhe | Bild: Alexander Hoth

Die Stimmung im Häfler Team war auch einen Tag nach dem Heimsieg gegen die SVG Lüneburg am Mittwoch noch fantastisch. Wer mag es den Spielern verdenken, die gerade die „Best-of-Five“-Serie ausgleichen konnten und nun die Chance haben, am Samstag ins Finale um die deutsche Meisterschaft zu gehen. „Nur mit guter Stimmung hat allerdings noch keine Mannschaft ein wichtiges Spiel gewonnen“, sagt VfB-Cheftrainer Adam Swaczyna und gibt seinen Spielern die Marschroute mit auf den Weg: „Wir brauchen den Kampfgeist, den Teamgeist von Mittwoch. Wir brauchen auch die Spieler, die nicht von Anfang an spielen, die uns womöglich zurück auf die Siegerstraße bringen können.“

Alle Spieler zu brauchen, daran ist Swaczyna in dieser Saison gewohnt. Immer wieder musste der polnische Cheftrainer aufgrund von Verletzungen umplanen. Zuletzt fiel Diagonalangreifer Michal Superlak aus, dessen Posten Mittelblocker Jose Masso übernahm – und damit die SVG Lüneburg vor eine schwierige Aufgabe stellte. Der Kubaner verwandelte 65 Prozent seiner Angriffe und schmetterte sich verdient zum MVP am vergangenen Mittwoch.

Auf eine Wiederholung dieser Fabelleistung will Swaczyna nicht allein bauen – dazu hat der Silbermedaillengewinner von Paris schon zu viel im Volleyballzirkus erlebt. „Das wird ein anderes Spiel am Samstag, und Lüneburg hatte nun auch Zeit, sich etwas gegen Masso einfallen zu lassen. Seine Angriffsquote war beeindruckend, der Schlüssel lag für mich aber auch noch an anderer Stelle. In den Sätzen, die wir gewonnen haben, haben wir die Annahme gehalten und ihre Angriffe nicht zugelassen. Das ist fast noch wichtiger für unser Spiel.“

Zieht man den gebrauchten Häfler Auftritt vom vergangenen Samstag ab, gingen der VfB und die SVG in den vergangenen Wochen vier Mal über die volle Distanz. Zwei Mal holte sich Lüneburg den Entscheidungssatz, zwei Mal blieb Friedrichshafen das bessere Ende vorbehalten. „Es ist wie ein Finale, das jetzt darüber entscheidet, wer in die Endspiele geht und für wen die Saison beendet ist“, fasst Swaczyna die Ausgangssituation zusammen. „Deshalb ist es wahrscheinlich schon 50:50. Es ist schwierig, vorherzusagen, wie dieses Spiel aussehen wird.“