Der neue Mann an Swaczynas Seite

18. Juli 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Mit frischem Blick und klarer Kommunikation verstärkt Patryk Gosztyła ab August das Trainerteam des VfB Friedrichshafen – als Co-Trainer will der Pole nicht nur zuhören, sondern auch Impulse setzen. Gosztyła hat für zwei Jahre unterschrieben und wechselt vom Schweizer TV Schönenwerd an den Bodensee.

Patryk Gosztyła als Cheftrainer beim TV Schönenwerd | Bild: TV Schönenwerd

„Ich bin ein guter Zuhörer“, sagt Patryk Gosztyła über sich selbst und sieht seine Stärken vor allem in der Kommunikation. „Ich versuche immer, eine Verbindung zum Team herzustellen und die Dynamik hinter so einer Gruppe zu verstehen.“ Die neue Gruppe, die Gosztyła ab Anfang August als neuer Co-Trainer zu verstehen versucht, heißt VfB Friedrichshafen.

Mit 34 Jahren ist Gosztyła sogar noch vier Jahre jünger als sein Chef Adam Swaczyna. Obwohl sich die beiden polnischen Trainer nicht kennen, haben sie sich beide früh dazu entschieden, die Karriere auf dem Feld für einen Job an der Seitenlinie aufzugeben. „Es geht in diesem Job nicht um das Alter, sondern um die Entscheidungen, die man trifft“, erklärt er seine Motivation, gemeinsam mit Adam Swaczyna in die kommende Saison zu gehen. „Für mich ist es wichtig, mich mit Menschen zu umgeben, die besser sind als ich, damit ich mich immer weiterentwickeln kann.“

Mit dieser Einstellung überrascht auch sein nächster Karriereschritt nicht. Gosztyła war bereits Co-Trainer bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen und wechselte anschließend zur zweiten Mannschaft des Schweizer Erstligisten Schönenwerd. Von dort ging es weiter zu den Profis, wo er im Januar sogar zum Cheftrainer befördert wurde. „Manche mögen den Schritt, beim VfB wieder Assistenztrainer zu sein, als Rückschritt sehen – das ist er aber ganz und gar nicht. Es ist für mich eine Investition: die Möglichkeit, mit einem Trainerteam auf höchstem Niveau und talentierten Spielern zu arbeiten und Teil einer angesehenen Organisation wie dem VfB zu sein, schätze ich sehr.“

Patryk Gosztyła war einer von über 60 Kandidaten, die sich nach einem Instagram-Aufruf der Häfler auf die Stelle des Co-Trainers beworben haben. Schließlich setzte er sich als Nachfolger von Damian Musiak durch, der den Bodensee in Richtung seiner Heimat Polen verlassen hat. „Es ist normal, dass es im Trainerteam und bei den Spielern Wechsel gibt“, weiß Swaczyna. „Einen Eins-zu-eins-Ersatz wird es da nie geben. Mit Damian war es eingespielt – das muss es jetzt mit Patryk auch werden. Es ist gut, dass er nicht nur Co-Trainer, sondern auch ein hervorragender Scout ist und mich damit bei der Vorbereitung auf die vielen Spiele in der kommenden Saison unterstützen wird.“

Bevor Patryk Gosztyła übrigens 2022 bei den Netzhoppers anheuerte, betreute er fünf Jahre lang eine Frauenmannschaft in Polen. Dieser Wechsel sei zwar „ungewöhnlich“, wie Swaczyna sagt, könne den Häflern aber auch helfen. „Es geht dabei auch darum, dass er bei manchen Dingen eine andere Herangehensweise hat. Das ist gut.“ Der „gute Zuhörer“ will in Friedrichshafen „den nächsten Schritt machen“, wie er sagt. „Natürlich gibt es in diesem Job viel Routine und jeden Tag dieselben Gesichter. Wichtig ist, dass wir trotzdem als Team jeden Tag lohnenswert machen.“