Familiensache im Hochschulsport – Simon Kohn überzeugt bei den FISU World University Games 2025

13. August 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Volleyball im Nationaltrikot – und das gemeinsam mit seiner Schwester: Für Simon Kohn waren die FISU Games 2025 – die Olympischen Spiele für Studentinnen und Studenten – ein ganz besonderes Erlebnis. Dabei spielte der respektable siebte Platz der Deutschen für den 21-jährigen Bundesligaspieler nicht die einzige Rolle. Die World University Games waren für ihn vor allem ein unvergessliches Erlebnis.

Simon Kohn greift für Team Deutschland an | Bild: FISU

Bei den FISU Games treten tausende studentische Athletinnen und Athleten aus aller Welt an. 2025 fand die Sommerausgabe erstmals in Deutschland statt – mit dabei: Simon Kohn, der in der ligafreien Zeit statt für den VfB Friedrichshafen für die deutsche Hochschulmannschaft die Volleyballschuhe schnürte.

Für Kohn, der auf internationaler Ebene erstmals als Außenangreifer eingesetzt wurde, war es „eine große Ehre“, bei, wie er es nennt, „Olympia für Studierende“ anzutreten: „Vor allem, da ich die Chance vor zwei Jahren knapp verpasst habe.“ 2023 bei den Spielen im chinesischen Chengdu musste Kohn aufgrund einer Verletzung noch passen; umso größer war seine Begeisterung jetzt: „Es ist aufregend, sein Land zu vertreten, das Trikot mit der Deutschlandflagge zu tragen und auf einem hohen Niveau zu spielen. Meine Schwester kannte es schon von vor zwei Jahren und hat mir viel erzählt. Nun konnten wir gemeinsam teilnehmen.“

Ein besonderes Element – der ehemalige Libero der Jugendnationalmannschaft teilt seine Leidenschaft und den sportlichen Erfolg mit seiner Schwester Hannah. Die Zuspielerin, die vergangene Saison mit dem SSC Palmberg Schwerin deutsche Meisterin geworden ist, war ebenfalls Teil der deutschen Auswahl und sogar zufällig im Nachbarzimmer desselben Berliner Hotels untergebracht, so konnten sich die Geschwister während der FISU Games auch abseits des Spielfelds gegenseitig unterstützen. „Auch unsere Eltern haben zugeschaut.“, sagt er dankbar. Dadurch bekam der Heimvorteil in der Familie Kohn eine neue Bedeutung. „Die Vorbereitungen haben lange gedauert und neun Spiele in zwölf Tagen waren insgesamt eine hohe Belastung. Mental und körperlich haben wir das vor allem beim Viertelfinale gegen Japan zu spüren bekommen. Die Erfahrung mit meiner Familie teilen zu können hat da einiges erleichtert.“

Während Hannah mit den Frauen knapp an der Bronzemedaille vorbeischrammte, war es für Simon Kohn am Ende der siebte Platz. Für Kohn ist das in Ordnung, ganz zufrieden war der ehrgeizige Ulmer dann doch nicht. „Mein persönliches Ziel war das Halbfinale und wir wären alle gerne mit einer Medaille nach Hause gegangen.“ Der Knackpunkt war die Viertelfinalniederlage gegen die starken Japaner. „Danach war es schwierig die nächsten beiden Platzierungsspiele voll anzugehen, obwohl man weiß, dass man maximal Fünfter werden kann und der Körper langsam schlapp macht.“

Trotz eines vollen Sommers, den Kohn eine ganze Zeit lang auch bei der A-Nationalmannschaft verbringen durfte und wenig Zeit zur Erholung hatte, bereut der 21-Jährige keine Minute. „Die FISU Games waren eine supercoole Zeit“, sagt Kohn rückblickend und betont, wie dankbar er für die gesammelten Erfahrungen sei. „Das sind alles Erfahrungen, die mich als Volleyballer besser machen und ich denke, diese Zeit wird mir auch in der kommenden Saison mit dem VfB Friedrichshafen helfen.“