Ligaauftakt in Berlin – der Klassiker als Standortbestimmung

20. Oktober 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

71 Tage Vorbereitung sind am kommenden Dienstag Geschichte. Dann startet der VfB Friedrichshafen in die Saison 2025/26. Für das erste Ligaspiel der Häfler geht es gleich zum Meister nach Berlin (ab 19:30 Uhr live bei Dyn), der zuletzt souverän den Ligacup in Hildesheim gewann. Die Favoritenrolle liegt deshalb klar in der Hauptstadt – dennoch sieht Cheftrainer Adam Swaczyna seine Chance: mit aggressiven Angriffen und guten Entscheidungen auf dem Feld.

Friedrichshafen vor dem Saisonauftakt in Berlin | Bild: Elisabeth Kloth

Die Herangehensweise der beiden Teams vor dem Spitzenspiel in Berlin hätte unterschiedlicher kaum sein können. Während Cheftrainer Adam Swaczyna seinem Team nach dem Ligacup zwei Tage frei gab und seine Spieler in Friedrichshafen auf das „ewige Duell“ mit den BR Volleys vorbereitete, wählte Joel Banks für die Hauptstädter einen anderen Weg. Noch am Wochenende bestritten die Berliner zwei Testspiele in Polen gegen Zaksa Kedzierzyn-Kozle und PGE Skra Belchatow, um sich die nötige Wettkampfhärte zu holen. „Wir haben uns aufs Training konzentriert, das war wichtig für uns“, erklärt Swaczyna. „Wir haben an den Dingen gearbeitet, die wir besser machen wollen. Wir verstehen jetzt besser, was auf dem Feld in bestimmten Situationen zu tun ist, deshalb war es eine gute Woche für uns.“

Friedrichshafen kann befreit in der Max-Schmeling-Halle aufspielen. Die BR Volleys, die gerade erst den Ligacup in Hildesheim geholt haben, sind der klare Favorit. Dazu kommt, dass bei den Häflern weiterhin Außenangreifer Vojin Cacic verletzt fehlt und auch die Nachverpflichtung für den nach Polen abgewanderten Jackson Young noch nicht final gefunden ist. Für Swaczyna könnte das aber ein Vorteil sein, wenn sein Team mutig in den Schlagabtausch mit dem Meister geht. „Wir gehen immer in die Spiele, um sie zu gewinnen – sonst könnten wir zuhause bleiben“, sagt er. „Klar ist Berlin Favorit, aber wir werden Chancen bekommen und müssen die dann nutzen. Vielleicht ist der Druck nicht so groß wie in anderen Spielen, dennoch wollen wir uns ja bestmöglich verkaufen.“

Im Team des Häfler Gegners hat sich auf den ersten Blick wenig verändert. Ruben Schott und Moritz Reichert sind auf der Außenachse bekannt, auch Diagonalangreifer Jake Hanes blieb an der Spree. Spannend ist hingegen der Wechsel im Zuspiel, wo Fedor Ivanov anstelle des nach Polen gewechselten Hannes Tille nun Regie führt. Dazu kommt mit Nolan Flexen ein amerikanisches Sprungwunder, das auch schon beim Ligacup für Furore sorgte. Für Swaczyna war beim Ligacup in Hildesheim vor allem eines klar: „Jake Hanes ist sehr wichtig für ihr Spiel und ein wenig der Schlüssel. Mit Flexen hat Berlin etwas mehr Offensivkraft bekommen.“

Dass das Duell Friedrichshafen gegen Berlin – in Volleyball-Deutschland auch als „El Clásico“ bekannt – gleich zu Beginn der Saison ansteht, ist Zufall, aber auch eine spannende Angelegenheit. „Testspiele und Ligacup sind das eine, aber wenn es wirklich um Punkte geht, sehen manche Dinge dann auch ganz anders aus“, weiß Swaczyna. „Berlin hat jetzt bei den Tests in Polen und im Ligacup gezeigt, dass sie bereit sind. Wir sind nochmal ein bisschen besser als vor einer Woche. Wenn wir aggressiv im Angriff und im Aufschlag sind und die richtigen Entscheidungen treffen, wird es ein richtiges Spitzenspiel am Dienstag.“

Schon am Samstag (25. Oktober, 18:30 Uhr) schlagen die Häfler dann zum ersten Mal in der heimischen SPACETECH ARENA auf. Gegner sind die WWK Volleys Herrsching. Tickets sind unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.