| 27. Oktober 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Jonas Van Huizen ist die Antwort auf die wohl meistgestellte Frage in Friedrichshafen in den vergangenen Tagen. Der 23-jährige Außenangreifer wechselt mit sofortiger Wirkung vom tschechischen Erstligisten VK Trox Pribram zum Rekordpokalsieger vom Bodensee. Der Kanadier schließt damit die Lücke, die durch den Abgang seines Landsmanns Jackson Young Anfang September entstanden war. Van Huizen könnte bereits am Mittwoch erstmals im Häfler Aufgebot stehen.

Jonas Van Huizen beim Pan American Cup mit der kanadischen Nationalmannschaft | Bild: FIVB
Am Samstag stand Van Huizen noch für Pribram auf dem Feld, am Sonntagabend war er bereits in Friedrichshafen angekommen. „Die letzten 48 Stunden waren ein bisschen holprig“, sagt der 23-Jährige lachend. „Vor allem habe ich wirklich wenig geschlafen. Aber die Hauptsache ist, dass ich jetzt hier bin – und ich freue mich einfach, dass der Transfer so schnell geklappt hat.“
Nach dem Abgang von Jackson Young musste der VfB reagieren und nahm Kontakt zu Van Huizen auf – einem Spieler, der ohnehin schon auf der Liste von Sportdirektor Radomir Vemic stand. „Jonas kommt direkt vom College und war bisher noch nicht bei den großen europäischen Clubs auf dem Radar“, erklärt Vemic. „Er ist aber sehr motiviert, bringt viel Potenzial mit und kann sich bei uns hervorragend weiterentwickeln. Außerdem passt er auch menschlich perfekt in unsere Mannschaft.“
Der Weg in den Volleyballsport war für Jonas Van Huizen fast vorgezeichnet: Sein Vater spielte professionell, ebenso sein Onkel und seine Tante. Auch seine jüngeren Brüder sind Volleyballer – beide als Zuspieler, genau wie Jonas selbst es ursprünglich war. Erst vor zwei Jahren wechselte er an der Universität auf die Außenposition – eine Entscheidung, die sich auszahlte. Im Sommer wurde er in den erweiterten Kader der kanadischen Nationalmannschaft berufen. „Das Training mit der A-Nationalmannschaft hat mich wirklich weitergebracht“, erzählt er. „Und am Ende beim Pan American Cup dabei zu sein, war eine großartige Erfahrung.“
Mit seinen 1,93 Metern Körpergröße hat Van Huizen zwar nicht das klassische Gardemaß eines Außenangreifers, gleicht das aber mit beeindruckender Sprungkraft aus: Sein Angriffspunkt liegt bei 3,60 Metern. „Jonas ist ein sehr angriffsstarker Spieler – das sieht man sofort“, sagt Vemic. „Er hat aber auch viel Beachvolleyball gespielt, was man an seiner hervorragenden Abwehr erkennt.“
In der Bundesliga dürfte sich Van Huizen schnell zurechtfinden. „Nur der Ball ist von einer anderen Marke als in Tschechien“, sagt er mit einem Schmunzeln. Viele seiner ehemaligen Teamkollegen sind bereits in der deutschen Liga aktiv: Liam Kristjanson und Brendan Mills (Freiburg) kennt er von der Uni, mit Nimo Benne (Karlsruhe) stand er sogar gemeinsam auf dem Feld. Und seinen ersten Bekannten wird er schon am kommenden Mittwoch wiedersehen – Diagonalangreifer Jordan Canham von den SWD powervolleys Düren. „Ja, Jordan und ich haben auch schon zusammen in Kanada gespielt – das ist ganz witzig“, erzählt Van Huizen. „Ich freue mich einfach riesig, dass es jetzt losgeht.“