| 02. November 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » | 
Der VfB Friedrichshafen hat sich am Sonntagabend mit drei Punkten für eine couragierte Leistung beim Aufsteiger aus Warnemünde belohnt. Die Häfler, die zwischendurch in Schwierigkeiten gerieten, holten sich dennoch den 3:1 (25:21, 23:25, 25:20, 25:19) Sieg in der ARENA Rostock. Die Häfler um MVP Simon Kohn reisen direkt weiter nach Lüneburg – zum Spitzenspiel am Dienstag (4. November, 19 Uhr) in der LKH Arena.

Simon Kohn war mit 16 Zählern Punktbester Häfler | Bild: Alexander Hoth
Cheftrainer Adam Swaczyna startete mit Simon Kohn, Tim Peter, Gustavo Maciel, Louis Kunstmann, Kyle Hobus, Aleksa Batak und Libero Lenny Graven in die Partie. Die Formation, die sich schon in den vergangenen Spielen bewährt hatte, erwischte einen guten Start gegen den Aufsteiger aus Warnemünde. Maciel blockte (5:4), Kunstmann tat es ihm gleich (10:7) und Simon Kohn überwand den Abwehrriegel des Gegners gleich zweimal per Ass (14:8, 14:9).
Alles lief nach Plan – allerdings nur bis zum vermeintlichen 21:13. Das Schiedsgericht revidierte die eigene Entscheidung, gab den Punkt an die Gastgeber und verursachte dadurch eine minutenlange Diskussion. Dieser Eingriff brachte einen Bruch ins Häfler Spiel. Die Aufschläge wurden zu lang, die Angriffe fanden nicht mehr den Weg ins Feld (24:21). Zwar verwandelte Zuspieler Batak noch den Satzball (25:21), doch es lag spürbar Ungemach in der Luft. „Wir hatten schon ein paar Probleme, auch wenn das im ersten Satz erst nicht so ausgesehen hatte“, sagte Cheftrainer Adam Swaczyna später. „Wir haben einfach nicht zugegriffen, als wir die Chance dazu hatten. Wir haben Warnemünde geholfen, ins Spiel zu finden, deshalb waren wir lange Zeit auf einem Niveau.“
Warnemünde nutzte die Gunst der Stunde im Aufschlag und so lag Friedrichshafen im zweiten Satz schnell zurück (2:6, 7:11). Die Abschlussschwäche hielt an, dazu wackelte die Annahme. Warnemünde wiederum brachte fast jeden Angriff irgendwie durch oder an den Block. Während die Häfler im ersten Durchgang noch über die Mitte und ihre Physis punkteten, riss jetzt der Faden. Kohn brachte sein Team zwar noch einmal heran (21:23), aber Warnemünde ließ sich den Satzgewinn nicht nehmen (23:25).
Ein Blick in die Statistik zeigte eine Überlegenheit der Gäste – auf dem Feld war davon jedoch wenig zu sehen. Warnemünde spielte auch im dritten Satz auf Augenhöhe, die ausverkaufte ARENA Rostock tat ihr Übriges. Ein Kohn-Ass brachte die Führung (13:11), doch die Gastgeber blockten sich wieder heran (17:17). Es drohte sogar ein Punktverlust, doch Tim Peter war damit nicht einverstanden. Der Nationalspieler servierte zwei Asse und bereitete einen Block von Marcus Böhme vor, der zwischenzeitlich für Maciel ins Spiel kam (20:18, 23:18). Mit dieser Glanzleistung zog der VfB den Kopf aus der Schlinge (25:20). „Tim hat das überragend gemacht, obwohl auch er heute zwischendurch Probleme hatte. Die Einwechslung von Marcus Böhme hat uns ebenfalls geholfen, denn er hat viele Angriffe des Gegners entschärft.“
Der Satzgewinn brachte das Selbstvertrauen zurück – Friedrichshafen war wieder im Rhythmus des Spielbeginns. Simon Kohn erzielte die ersten fünf der sechs Häfler Punkte im Alleingang (drei Angriffe, zwei Asse) und stellte früh die Weichen auf Auswärtssieg (4:3, 6:3). Batak suchte nun vermehrt den jungen Deutschen oder Tim Peter. Den Schlusspunkt setzte aber erneut Kohn: Erst schlug er ein Ass – inklusive erfolgreicher Challenge – zum Satzball (24:19), anschließend machte er von der Linie den Deckel drauf (25:19).
„Wir sind gut zurückgekommen, das hat meine Mannschaft hervorragend gemacht. Nach all der Reiserei und angesichts des Spielverlaufs sollten wir glücklich sein, dass wir die drei Punkte mitnehmen“, resümierte Swaczyna. „Der Sieg heute ändert aber nichts an der Vorbereitung auf Dienstag. Wir gehen jetzt ins Hotel, schlafen gut und fahren am Montag nach Lüneburg. Und auch dahin fahren wir, um zu gewinnen.“