„Dann werde ich bereit sein“

15. Dezember 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Mittwoch (17. Dezember, 19 Uhr) trifft der VfB Friedrichshafen im Halbfinale des Zoi DVV-Pokals in der SPACETECH ARENA auf die Berlin Recycling Volleys. Im bislang wichtigsten Spiel der Saison kommt es zur Neuauflage des berühmt-berüchtigten „Duells der Giganten“. Zuletzt begegneten sich die beiden Schwergewichte 2022 in einem Pokalhalbfinale. Damals drehten die Häfler gleich zwei Rückstände und zogen nach fünf hart umkämpften Sätzen ins Finale ein – das sie später in der Mannheimer SAP Arena gegen die SVG Lüneburg gewannen. Mit dabei war schon damals Außenangreifer Vojin Cacic.

Vojin Cacic (rechts) blieb bisher nur die Rolle des Zuschauers | Bild: Alexander Hoth

Herr Cacic, erinnern Sie sich noch an den 2. Februar 2022?

(lacht) Wenn Sie so fragen – das war natürlich das Halbfinale im Pokal gegen Berlin.

Richtig. Was ist Ihnen davon noch im Kopf geblieben?
Eine ganze Menge. Das war ein verrücktes Spiel. Ich erinnere mich wahrscheinlich sogar noch besser daran als an das Finale später gegen Lüneburg. Das Halbfinale war unglaublich intensiv: Wir lagen jeweils einen Satz zurück und haben am Ende im Tiebreak gewonnen. Wenn ich daran denke, dass wir so viele kranke Spieler hatten, Lukas Maase als Mittelblocker einspringen musste und wir YoungStars im Kader hatten – das war der Wahnsinn. Aber so ist das manchmal im Sport: Ein einziger Moment kann ein ganzes Spiel drehen. Ich werde dieses Match wohl mein Leben lang nicht vergessen – auch wegen meiner Asse und Blocks im vierten und fünften Satz.

Sie hatten später auch ein negatives Erlebnis gegen Berlin. In der Finalserie um die Meisterschaft rissen Sie sich gleich im ersten Spiel die Achillessehne.
Ja, das war eine Katastrophe. Ich hatte mich sehr auf diese Finalserie gefreut – und dann war ich plötzlich raus. Wir führten in der Serie 2:0, und am Ende holte sich Berlin noch den Titel. Das war bitter. Aber klar: Spiele gegen Berlin sind immer etwas Besonderes. Es treffen zwei der besten und größten Teams der Liga aufeinander – auch wenn die Tabelle das im Moment vielleicht nicht so deutlich zeigt. Ich denke, auch für die Berliner sind die Duelle mit dem VfB immer etwas Spezielles.

Am Mittwoch haben Sie Heimrecht – wie 2022. Wie groß ist der Vorteil, vor den eigenen Fans zu spielen?
Das ist ein riesiger Vorteil. Ich hoffe, dass die Halle richtig voll sein wird, denn wir haben in der SPACETECH ARENA immer gute Spiele gezeigt. Für Gästeteams ist die Halle nicht einfach, deshalb sollten wir diesen Heimvorteil nutzen. Wenn wir alle unser Bestes geben, haben wir definitiv eine Chance.

Nach Ihrer Knieverletzung in der Vorbereitung bekamen Sie zuletzt einige Kurzeinsätze. Für die Startformation hat es noch nicht gereicht. Jetzt steht dieses große Spiel an – ist das nicht eine schwierige Situation für Sie persönlich?
Um ehrlich zu sein: ja. Durch die Verletzung hatte ich bisher kaum Spielzeit und damit wenig Einfluss auf die Ergebnisse. Ich trainiere zwar inzwischen wieder Sechs gegen Sechs, aber vielleicht ist meine Rolle in diesem Halbfinale eine andere als 2022. Ich möchte für die jungen Spieler da sein und ihnen helfen, auch in schwierigen Momenten. Das sind tolle Jungs mit großem Potenzial.

Aber ganz ehrlich: Würden Sie nicht trotzdem gern auf dem Feld stehen?
Natürlich würde ich das gern. Am Ende entscheidet aber der Trainer. Ich arbeite daran, wieder in Form zu kommen – das dauert eben noch ein bisschen. Aber wenn ich dem Team am Mittwoch helfen kann, egal in welcher Rolle, dann werde ich bereit sein.