Friedrichshafen steht im Pokalfinale

17. Dezember 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen hat das Finale des Zoi DVV-Pokals erreicht. Am Mittwochabend setzten sich die Häfler in einem emotionalen und hochdramatischen Halbfinale mit 3:2 (21:25, 25:20, 25:23, 20:25, 15:13) gegen die Berlin Recycling Volleys durch. Am 28. Februar (19:00 Uhr) bietet sich dem Rekordpokalsieger nun die Chance, den 18. Pokaltitel der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Gegner ist – wie schon beim letzten Titelgewinn 2022 – die SVG Lüneburg, die am Dienstag mit 3:0 gegen die SWD powervolleys Düren erfolgreich war.

„Warrior“ Vojin Cacic trug einen großen Teil zum Fünfsatzsieg gegen Berlin bei | Bild: Alexander Hoth

Der Jubel in der ausverkauften SPACETECH ARENA kannte keine Grenzen, als Parker Van Buren den entscheidenden Angriff zum 15:13 im fünften Satz verwandelte. Der 23-jährige US-Amerikaner, später zum MVP gewählt, trug mit insgesamt 43 Angriffen maßgeblich zum Finaleinzug bei. „Wir haben heute gegen eines der besten Teams der deutschen Volleyballgeschichte gewonnen und nie aufgegeben“, sagte Cheftrainer Adam Swaczyna. „Es war nicht immer schön, aber wir haben es mental sehr gut gelöst.“

Bereits im ersten Satz erlebte der VfB einen Rückschlag. Obwohl Simon Kohn, Tim Peter, Louis Kunstmann, Gustavo Maciel, Van Buren, Aleksa Batak und Lenny Graven lange die Kontrolle behielten, war es immer wieder Berlins Jake Hanes, der Antworten fand (13:16, 18:22) und den Hauptstädtern den Satzgewinn sicherte (21:25). Den Schwung konnten die Berliner jedoch nicht mitnehmen. Van Buren drehte im zweiten Satz erneut auf (5:4, 9:6), und ein mutiger Block von Kunstmann gegen Hanes (24:20) brachte den verdienten Ausgleich (25:20). Auch im dritten Abschnitt blieb Friedrichshafen stabil, während Berlin zunehmend den Rhythmus verlor (11:8, 20:18). Van Buren behielt die Nerven und stellte auf 2:1 (25:23).

Im vierten Satz wollten die Häfler den Sieg früh klar machen. Bis zum 16:16 sah vieles danach aus – doch dann verletzte sich der bis dahin stark aufspielende Tim Peter am Sprunggelenk und musste ausgewechselt werden. Jonas Van Huizen übernahm, wurde jedoch sofort zum bevorzugten Ziel der Berliner. Der VfB verlor den Faden, Hanes tauchte wieder auf und punktete (17:20). In einer Phase mit vielen Fehlern auf beiden Seiten entschied schließlich ein Aufschlagfehler die Partie: Van Huizens Service segelte zum 20:25 ins Aus.

Ohne Peter ging es also in den Tiebreak, in dem Swaczyna volles Risiko ging: Er brachte Vojin Cacic, der nach einer Knieverletzung bislang nicht einsatzfähig gewesen war. Cacic biss auf die Zähne und setzte sofort ein Ausrufezeichen – sein Einerblock gegen Hanes (4:2) leitete eine Serie ein, die Kohn mit starken Aufschlägen untermauerte. Weitere Punkte von Cacic (5:2) und Van Buren (8:4) bescherten eine komfortable Führung. Hanes schlug noch einen Aufschlag an die Hallenwand (10:5), Kunstmann setzte kraftvoll aus der Mitte nach (13:8). Friedrichshafen musste noch kurz zittern (13:12), ehe Van Buren den erlösenden Matchball verwandelte (15:13).

„Deshalb habe ich mich entschieden, Vojin im fünften Satz zu bringen. Er hat eine unglaubliche Karriere und kann Dinge mit dem Ball machen, die nur wenige können“, lobte Swaczyna. „Ich bin beeindruckt, wie er sich heute reingeworfen hat, obwohl er nicht vollständig fit ist. Er ist ein großes Vorbild für unsere jungen Spieler. Ich bin nicht nur glücklich über unsere Leistung, sondern vor allem darüber, wie wir gespielt haben. Jetzt wollen wir den Pokal holen – auch wenn Lüneburg ein schwerer Gegner sein wird. Aber heute Abend haben wir gesehen, dass alles möglich ist.“

Das Pokalfinale findet am 28. Februar um 19:00 Uhr in der SAP Arena Mannheim statt. Informationen zur Fanfahrt und zum Ticketverkauf gibt der Verein in Kürze bekannt.