07. Mai 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Ende April wurde Lenny Graven gerade einmal 21 Jahre alt. Trotzdem hat der junge Libero bereits seine fünfte Saison im Profivolleyball absolviert. Sein Wechsel im vergangenen Sommer von Herrsching nach Friedrichshafen sollte für den gebürtigen Dachauer der nächste Schritt auf seiner steilen Karriereleiter sein. Nach einer Saison bei den Häflern zieht Graven nun eine gemischte Bilanz – verbunden mit großer Vorfreude auf die Spielzeit 2025/26.
Lenny Graven wird auch in der kommenden Saison die Häfler Abwehr organisieren | Bild: Alexander Hoth
Direkt nach dem Halbfinal-Aus im fünften Spiel gegen die SVG Lüneburg war Lenny Graven untröstlich. Auch die aufmunternden Worte seiner Mannschaftskollegen konnten den erst 21-Jährigen nicht trösten. „Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, dass wir sie hätten schlagen können“, fasst er seine Gedanken zusammen. „Das war sehr bitter, und ich war einfach traurig.“
Für Graven war es die erste Gelegenheit in seiner noch jungen Karriere, ins Meisterschaftsfinale einzuziehen. Im vergangenen Sommer wechselte der Nationalmannschafts-Libero von den WWK Volleys Herrsching an den Bodensee. „Das war schon ein großer Schritt“, gibt er zu – bereut ihn aber keineswegs: „Ich bin stolz auf die Entwicklung, die ich gemacht habe. Vor allem zum Ende hin habe ich ganz gut gespielt.“ Graven weiß jedoch, dass Fortschritt auch mit Rückschlägen verbunden ist. „Vor allem das Ausscheiden im DVV-Pokal und im CEV Cup war hart. Aus solchen Krisen lernt man eine Menge.“
Diese Lernkurve soll ihm auch im Sommer helfen. Bereits jetzt trainiert er in Kienbaum mit der deutschen Nationalmannschaft. Bei den Testspielen, unter anderem im heimischen München, wird der gebürtige Dachauer seine Chance bekommen. Auch für die Volleyball Nations League dürfte Graven im Kader stehen. Nachdem er im vergangenen Sommer nicht für die Olympischen Spiele nominiert wurde, winkt ihm nun vielleicht die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im September. „Mal sehen, wie ich mich durchsetzen kann und ob ich gesund bleibe“, schätzt er seine Chancen ein – im Wissen, dass mit Julian Zenger ein erfahrener Konkurrent um die Liberoposition bereitsteht.
Sollte Graven nicht zur WM reisen, erwartet Trainer Adam Swaczyna seinen Schützling Anfang August zur Vorbereitung auf seine zweite Saison im VfB-Trikot – auf die sich Graven schon jetzt freut: „Es wird eine neue Truppe sein, gespickt mit Leistungsträgern, die wir halten konnten. Für uns gilt es, die Wut über das Halbfinal-Aus und die nicht immer glückliche vergangene Saison in Motivation umzuwandeln – damit am Ende nicht wir die Mannschaft sind, die sich ärgern muss. Es hilft ja nichts, dieses letzte Spiel in Lüneburg ewig zu beweinen. Wir machen einfach weiter.“