Der Warrior kehrt zurück

25. Juli 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Der Warrior kehrt zurück

Es ist vielleicht die größte Überraschung im Kader des VfB Friedrichshafen für die Saison 2025/26: Vojin Cacic kehrt zurück an den Bodensee. Der Montenegriner, der den Club 2023 nach zwei emotionalen Jahren verließ, unterschreibt einen Einjahresvertrag beim 13-fachen Deutschen Meister. Der Pokalsieger von 2022 ist nicht nur ein sportliches Upgrade, sondern auch ein emotionales Statement – für den Club, für die Fans und für Cacic selbst.

Vojin Cacic wurde 2022 Pokalsieger mit den Häflern | Bild: Günter Kram

Sein ehemaliger Trainer Mark Lebedew gab Vojin Cacic einst einen Spitznamen: „Warrior“, also „Krieger“, nannte der Ex-Häfler Coach den 202 cm großen Riesen mit Glatze und Vollbart, der mit seinem Erscheinungsbild problemlos für eine Rolle im Fantasy-Epos „Game of Thrones“ hätte vorsprechen können. „Da wird schon ein bisschen Wahrheit drinstecken“, lacht Cacic. „Kampfgeist und Leidenschaft sind Teil meiner Identität als Spieler. Ich glaube fest daran, dass diese Art von Energie wichtig für eine Mannschaft ist. Und genau die bringe ich mit – auf dem Feld und in der Kabine.“

Als „Funkeln in den Augen“ beschreibt sein neuer Cheftrainer Adam Swaczyna den Moment, den er bei seinen Spielern liebt – und den er auch bei Cacic gesehen hat, wenn es im Spiel oder im Training ums Ganze geht. „Vojin ist ein Vorbild auf und neben dem Feld“, lobt der polnische Olympia-Silbermedaillengewinner seinen neuen Außenangreifer. „Er ist jemand, der viele Emotionen mitbringt, gleichzeitig aber auch ein Ruhepol in schwierigen Momenten ist. Seine große Erfahrung wird uns in der kommenden Saison enorm helfen.“

Von 2021 bis 2023 stand Cacic bereits beim VfB unter Vertrag. Vom Pokalsieg 2022 bis zum Achillessehnenriss später in derselben Saison war Cacics Engagement am Bodensee eine emotionale Achterbahnfahrt für den ehemaligen Kapitän der montenegrinischen Nationalmannschaft. „Den Pokal zu gewinnen war eine unvergessliche Erfahrung“, schwärmt Cacic. „Die Verletzung hat mich dann aber gelehrt, geduldig sein zu müssen – und dass ich diesen Sport wirklich sehr liebe.“ Bis Weihnachten wollten die Ärzte seinem Fuß Zeit zur Regeneration geben. Doch der Mann, der diesen Sport so sehr liebt, war dann doch nicht ganz so geduldig – und stand schon Wochen früher wieder auf dem Feld.

2007 begann Vojin Cacic seine Profikarriere bei OK Budvanska Budva, später bereiste er die halbe Volleyballwelt. Zuletzt spielte der 35-Jährige in Saudi-Arabien und gewann in der ukrainischen Liga – gemeinsam mit Ex-Häfler Michal Finger – alle drei nationalen Titel. Dass Cacic nun nach Friedrichshafen zurückkehrt, hat nicht nur „professionelle Gründe“, wie er erzählt. Es zeigt, dass der „Warrior“ neben großem Kampfgeist auch ein noch größeres Herz hat. „Es war eine sehr persönliche Entscheidung. Meine Frau Andrea und ich haben inzwischen unseren Sohn Lazar – und ich möchte ihm zeigen, wo ich zwei unglaublich schöne Jahre verbracht habe. Und ja, ich habe das Gefühl, dass ich mit Friedrichshafen noch etwas erreichen will. Deshalb bin ich wieder hier.“

Die Verpflichtung von Vojin Cacic markiert zugleich den Abschluss der Kaderplanung von Sportdirektor Radomir Vemic und Cheftrainer Adam Swaczyna – und der ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Ich denke, wir haben einen sehr ausgewogenen Kader“, sagt Swaczyna und verweist exemplarisch auf seine vier Außenangreifer. „Über Vojin haben wir gesprochen. Jackson Young hat gerade einen tollen Job bei der kanadischen Nationalmannschaft gemacht. Simon Kohn hat uns vergangene Saison Spiele entschieden und war ein wichtiger Teil der deutschen Mannschaft bei der Universiade. Und die Qualität von Tim Peter kennt jeder in der Bundesliga – sein Sommer mit der Nationalmannschaft ist sehr wichtig für ihn.“

Kader VfB Friedrichshafen 2025/26

Zuspieler:

Mittelblocker:

Diagonalangreifer:

Außenangreifer:

Libero: