| 30. November 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen bleibt auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Dennoch mussten die Häfler Volleyballer am Sonntagnachmittag in Dachau beim 3:2 (21:25, 20:25, 25:16, 27:25, 15:10) einen Punkt an die Gastgeber abgeben. Die ASV Volleys zeigten vor allem in den ersten beiden Sätzen ein nahezu fehlerloses Spiel – erst ab dem dritten Durchgang bekamen Kapitän Aleksa Batak und Co. zunehmend Zugriff auf die Partie.

Simon Kohn sorgte mit für die Wende gegen Dachau | Bild: Alexander Hoth
Für VfB-Libero Lenny Graven, der nur 500 Meter von der Georg-Scherer-Halle aufgewachsen ist, war der Auftritt seiner Mannschaft in Dachau ohnehin ein Heimspiel. Um auch seinen Teamkollegen ein wenig Wohlfühlatmosphäre zu verschaffen, lud der Libero vor dem Spiel kurzerhand zum Kaffee in sein Elternhaus. Der Koffeinschub ließ allerdings zunächst auf sich warten: Marcus Böhme, Simon Uhrenholt, Tim Peter, Jonas Van Huizen, Parker Van Buren, Aleksa Batak und Graven fanden nur schwer ins Spiel. Der ASV Dachau erwischte hingegen vielleicht seinen besten Tag der Saison und verwandelte fast 70 Prozent seiner Angriffe.
„Ich sage das immer wieder: Die Teams, die bis dahin viel verloren haben, können die gefährlichsten sein. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass man als Gegner etwas zu locker herangeht“, analysierte Cheftrainer Adam Swaczyna später den ersten Satz, der mit 25:21 an die Gastgeber ging. „Wir waren im Angriff gar nicht viel schlechter, aber wir hatten Schwierigkeiten im Aufschlag. Als der besser lief, funktionierte auch unser Spiel.“
Diese Wende ließ jedoch noch auf sich warten, denn Friedrichshafen hatte weiterhin wenig Zugriff im Block und ließ im Aufschlag den nötigen Druck vermissen. Bis zum 13:12 durch Louis Kunstmann, der inzwischen für Böhme auf dem Feld stand, hatte das noch keine Auswirkungen. Dann machte zunächst die mit sieben Metern sehr niedrige Hallendecke Probleme (13:15). In der Folge kassierten die Häfler noch zwei Asse (15:20). Der Vorsprung reichte den Bayern, um sich auch den zweiten Satz zu sichern (20:25).
Nach der Zehnminutenpause schickte Swaczyna seine gewohnte Starting Six zurück aufs Feld. Neben Kunstmann waren nun auch Simon Kohn und Gustavo Maciel im Spiel. Der Argentinier meldete sich sofort mit einem Block (2:2) und einem Ass (3:2) an – und plötzlich lief die VfB-Maschine runder. Van Buren blockte (6:2) und punktete immer wieder im Angriff (13:8, 14:9), sodass der junge Amerikaner am Ende zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt wurde. Ein weiteres Ass von Maciel besorgte schließlich den Anschluss (25:16).
Auch der vierte Durchgang ging in Richtung der Häfler – unter anderem, weil die Gäste ihre Aufschläge nun konstanter trafen. Lange Zeit (7:3, 18:14) wähnten die VfB-Fans ihr Team bereits im Tie-Break, bis Fabian Suck die Dachauer mit starken Aufschlägen wieder heranbrachte (21:21). Friedrichshafen, in Person des immer stärker werdenden Tim Peter, musste sogar zwei Matchbälle abwehren, ehe erneut Van Buren den Minivorteil auf die Seite der Gäste zog (26:25). Simon Kohn nutzte gleich die erste Chance zum Satzausgleich (27:25). Den Tiebreak dominierte Friedrichshafen schließlich – vor allem dank dreier Asse von Peter (7:5, 9:5), dem es auch vorbehalten war, den Deckel draufzumachen (15:10).
„Am Ende war das heute eine Charakterfrage. Dachau hat wirklich gut gespielt, und ich bin sehr glücklich, dass meine Mannschaft noch die Wende geschafft hat. Mit 0:2 zurückzuliegen, ist keine einfache Situation“, sagte Swaczyna nach dem Spiel. „Deshalb bin ich stolz, dass wir nicht aufgehört haben zu kämpfen. Großen Respekt an Dachau – sie haben uns heute sehr gefordert. Ich hoffe, dass uns diese Erfahrung noch ein Stück weiterbringt.“
Für die Häfler geht es mit zwei Punkten im Gepäck zurück an den Bodensee, wo bereits am Mittwoch (3. Dezember) die nächste Bundesliga-Aufgabe wartet. Um 19:00 Uhr empfangen sie die Baden Volleys Karlsruhe in der SPACETECH ARENA. Tickets sind unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.