Trainingsmethoden werden wissenschaftlich untersucht

01. September 2015 Zurück zur Artikelübersicht »

Als Volleyballtrainer ist Adrian Pfleghar immer daran interessiert, sein Training zu verbessern. Jetzt hilft ihm ein ehemaliger Spieler dabei: Philipp Sigmund studiert Sportwissenschaften in Konstanz und schreibt seine Bachelorarbeit über den Erfolg spezieller Krafttrainingsmethoden.

Gerade junge Leistungssportler klagen durch das Wachstum und die körperliche Trainingsbelastung oft über Schmerzen im Rücken, in den Knien und in der Schulter. „Weil sie das hohe Pensum noch nicht gewöhnt sind“, sagt Philipp Sigmund. „Das kenne ich aus eigener Erfahrung.“ Schließlich hat der heute 22-Jährige selbst vier Jahre bei den Volley YoungStars gespielt. Deshalb kam der Student auf die Idee, sich in seiner Bachelorarbeit mit diesem Thema zu beschäftigen. „Ich habe dem Verein viel zu verdanken. Deshalb habe ich ein Thema gewählt, das mir für mein Studium hilft und das den YoungStars im Training hilft“.

Sein Ansinnen: Im Kraftraum zu testen, ob unterschiedliche Trainingsmethoden zu unterschiedlichem Ergebnis führen.

Eine Gruppe macht das herkömmliche konzentrische Krafttraining. Dabei liegt die größte Belastung des Muskels auf der Phase, in der er sich zusammenzieht und zum Beispiel ein Gewicht anhebt. In der zweiten Trainingsgruppe verteilt sich die Belastung auf die konzentrische und die exzentrische Phase. In Letzterer verlängert sich der Muskel wieder und ist leistungsfähiger. „Dadurch erfolgt der Muskelaufbau gleichmäßiger und schonender, Schmerzen treten seltener auf“ – So lautet Philipp Sigmunds These, die es zu untersuchen gilt.

Um zu sehen, ob es messbare Unterschiede gibt, machen die 15 Volleyballer vor, während und nach der dreiwöchigen Trainingsphase spezielle Tests, wie den Illinois-Agility-Test (Kurzsprints mit Richtungsänderungen) oder Jump and Reach (Sprungübungen, um die Abschlagshöhe zu messen). Insgesamt werden vier Messungen gemacht. Zusätzlich füllen alle Probanden jedes Mal einen Fragebogen aus, in dem ihr Befinden abgefragt wird.

Zu Saisonbeginn Ende September sind die Tests abgeschlossen, dann beginnt für den angehenden Sportwissenschaftler die Auswertungsphase.

„Ich bin gespannt, was bei den Tests herauskommt“, sagt YoungStars-Trainer Adrian Pfleghar, der seinen ehemaligen Schützling bei den Messungen unterstützt. „Der Trainer bekommt einen Überblick, wie er sein Training noch effektiver gestalten kann“, sagt Philipp Sigmund. Und wenn keine Unterschiede zwischen den Trainingsgruppen auszumachen sind? „Auch dann ist die Untersuchung wertvoll, weil sie zeigt, dass das Krafttraining auch bisher schon optimal war.“