Die Kehrwoche macht der Opa

18. Februar 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Die Volley YoungStars sind eine Mannschaft, die sich aus den talentiertesten Spielern Baden-Württembergs zusammensetzt. Viele von ihnen kommen direkt aus Friedrichshafen und wohnen in der Regel bei ihren Eltern. Die Auswärtigen wohnen in Gastfamilien.Moritz Rauber hat ganz besondere Vermieter: Er wohnt gemeinsam mit Julian Zenger in der Dachgeschosswohnung bei seinen Großeltern.

„Das funktioniert hervorragende“, sagt Opa Emil Rauber. Zweimal in der Woche braucht Oma Elfriede Rauber größere Töpfe zum Kochen, denn dann kommen Moritz und Julian zum Mittagessen. Ansonsten sind die beiden Mannschaftskollegen sehr selbstständig. „Wir versuchen alles zu zweit zu stemmen“, sagt Moritz. Klappt‘s auch mit der Kehrwoche? „Ja“, sagt Moritz und lacht. „Die übernimmt der Opa.“

Sport hat bei Raubers schon immer eine große Rolle gespielt. Opa Emil Rauber hat früher beim VfB geboxt und war nach seiner Karriere Übungsleiter. Seine Frau Elfriede hat er 1965 im TSV Eriskirch kennengelernt, wo die beiden Tischtennis gespielt hat. Mit 56 absolvierten Sportabzeichen hält er den Rekord im Bodenseekreis. Vater Harald hat die Volleyball-Leidenschaft in die Familie gebracht und hat 1987/88 in der Gerson-Ära beim VfB Friedrichshafen gespielt. „Während der Bundeswehrzeit habe ich mich dann für eine Hobby-Karriere entschieden“, erzählt der gebürtige Häfler, den es 2000 beruflich in den Stuttgarter Raum verschlagen hat. Sowohl Harald als auch seine Frau Ina Rauber haben in Esslingen Volleyball gespielt und Jugendteams trainiert und. Da war Moritz der Volleyballsport schon in die Wiege gelegt. Auch seine 17-jährige Schwester Maja hat früher gepritscht und gebaggert, sich aber nach ein paar Jahren – obwohl groß und sehr talentiert – für andere Hobbies entschieden.

Es war der Häfler Jugendtrainer Helmut Zirk, der Moritz Rauber bereits in der U14-Jugend nach Friedrichshafen geholt hat. Seitdem hat der 19-Jährige seine Wochenenden meistens in Friedrichshafen verbracht, „weil es hier die bestmögliche Trainingssituation gab“. Vor zwei Jahren ist er ganz nach Friedrichshafen gezogen, seit dieser Saison wohnt er in der Zweier-WG bei seinen Großeltern.

Es ist ein Projekt auf Zeit, denn in diesem Sommer endet wie für alle 1996er- und 97er-Jahrgänge sowie Sven Winter die Zeit bei den Volley YoungStars.

Dann wird‘s ruhig im Hause Rauber in der Kitzenwiese. Das könnte sich allerdings in absehbarer Zeit ändern, denn mit dem elfjährigen Joschi steht der nächste Rauber in den Volleyball-Startlöchern. Der würde liebend gern in die Fußstapfen seines Bruders treten. „Aber erst kommt die Schule“, sagt Papa Harald Rauber.