Häfler Siegesserie reißt im Lüneburger „Schuhkarton“

20. Februar 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen verlor am Samstagabend das Bundesligaspiel bei der SVG Lüneburg mit 1:3 (25:22, 17:25, 19:25, 23:25). Nach sechs Siegen in Folge stoppten die Norddeutschen die Serie der Häfler und damit auch die Aufholjagd in der Tabelle auf Ligaprimus Berlin. Im Spiel gegen den Vorjahresdritten aus Lüneburg waren die Gastgeber vor allem in Aufschlag und Block überlegen, Friedrichshafen hatte in der niedrigen Halle mit der Annahme und Verteidigung zu kämpfen. Als wertvollste Spieler wurden beim VfB Libero Luke Perry und bei Lüneburg Außen-Annahmespieler Rene Bahlburg ausgezeichnet.

Mit Zuspieler Simon Tischer, Mittelblocker Marc Honore, Außen-Annahmespezialist Baptiste Geiler, Diagonalangreifer Adrian Gontariu schickte Trainer Stelian Moculescu seine erwartete Formation gegen die SVG Lüneburg aufs Feld. Alexey Nalobin im Mittelblock und Luis Joventino ersetzten über Mitte und Außen ihre verletzten Kollegen Maxi Gauna und Björn Andrae. Und die machten ihre Sache in der Gellersenhalle ebenso gut wie die anderen Spieler im VfB-Dress. Nicht Friedrichshafen hatte Mühe mit der niedrigen Halle in Lüneburg, sondern die Hausherren schoben die erste Annahme nach Gontariu-Aufschlag an die Decke, der VfB agierte sicher in der Annahme und ging das Tempo der Norddeutschen mit (3:3, 12:12). Luis Joventino sorgte mit einem sehenswerten Ball aus dem Hinterfeld für die erste Zwei-Punkte-Führung der Häfler, eine Aufschlagserie von Simon Tischer baute diese auf bis zu fünf Zähler aus (16:14, 22:17). Lüneburg nahm zwei Mal die Auszeit, Moculescu nutzte diese, um seinen Block zu justieren und prompt war es Joventino, der den ersten Lüneburger Angriff mit Tempo zurückschickte (23:18). Lüneburg riskierte mehr, kam etwas näher, doch schließlich brachte der amtierende Meister den Vorsprung ins Ziel (25:22).

Im zweiten Satz kam der Vorjahresdritte aber ganz anders aus der Pause. Lüneburg erhöhte das Risiko und machte weniger Fehler, als noch im ersten Durchgang. Friedrichshafen bekam Probleme in der Annahme und folglich auch im Angriffsspiel. Zur ersten Auszeit lagen die Häfler mit zwei Punkten zurück, dann sogar mit vier Zählern (6:8, 6:10). Moculescu griff auf ein bewährtes Mittel zurück und brachte Michal Finger für Adrian Gontariu, jedoch mit mittelmäßigem Erfolg. Zwar zog Lüneburg nicht weiter davon, 13 Aufschlagfehler in zwei Sätzen waren aber zu viele, um den Norddeutschen wieder auf die Pelle zu rücken. Moculescu brachte Thilo Späth-Westerholt für Luis Joventino (15:21), um die Abwehr zu stärken, Tomas Kocian sollte neue Impulse im Zuspiel bringen 15:23). Doch die SVG aus Lüneburg setzte zum nächsten Zwischen- und schließlich Schlussspurt an und glich mit 17:25 zum 1:1 in Sätzen aus.

Trainer Stelian Moculescu vertraute im dritten Durchgang wieder seiner Startformation, nur Adrian Gontariu blieb für Michal Finger auf dem Feld. Doch die Häfler waren immer noch von der Rolle. Zwei Bälle zu Beginn des Satzes landeten im Block, der VfB machte die Punkte für Lüneburg. Marc Honore und Michal Finger brachten ihre Angriffe durch, Lüneburg fand allerdings immer eine Antwort (0:2, 5:8). Moculescu nahm die Auszeit, brachte Kocian für Tischer, Aciobanitei für Geiler und schließlich Günthör für Nalobin. Doch die Gastgeber nutzten ihren Heimvorteil ohne Gnade. Druckvolle Aufschläge zwangen Friedrichshafen zu Annahmefehlern (6:12, 10:16) und Lüneburg kam selbst vor allem über Außen immer wieder durch (15:19, 19:24). Zum Ende des Satzes konnte Friedrichshafen folgen, doch Lüneburg war schon zu weit enteilt (25:19).

Die Mannschaft, die den dritten Satz beendete, begann auch den vierten für das Häfler Team. Mit Marc Honore und Luke Perry waren nur zwei Spieler aus der Stammformation übrig geblieben, in dieser Kombination hatte das Team bislang noch kein Bundesligaspiel bestritten. Doch die Truppe zeigte sich kampfeslustig und stellte Lüneburg vor Probleme. Finger kam durch, Günthör machte seine ersten Punkte und Honore griff im Block zu, der VfB ging seit langem wieder in Führung (3:1, 8:4). Doch lange hielt diese nicht, Häfler Annahmefehler brachten Lüneburg erst heran und schließlich zog Lüneburg vor allem durch Außen-Annahmespieler Rene Bahlburg vorbei. Friedrichshafen kam heran, Lüneburg zog weg und hatte schließlich drei Matchbälle zur Verfügung (14:15, 24:21). Zwei wehrte der amtierende Pokalsieger ab, hatte die Chance gleichzuziehen und gab den Punkt und das Match durch eine Unkonzentriertheit an die Norddeutschen. Lüneburg machte mit 25:23 den Sack zu und besiegelte die erste Niederlage der Häfler gegen die SVG in deren Bundesligageschichte.