19. Mai 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Simon Tischer bleibt ein Häfler. Der Kapitän unterschrieb für ein weiteres Jahr beim deutschen Pokalsieger und geht auch in der Saison 2017/2018 mit dem VfB Friedrichshafen auf Titeljagd. Der 35-jährige Zuspieler soll auch kommende Saison mit seiner Erfahrung die sonst sehr junge Mannschaft von Cheftrainer Vital Heynen auf und neben dem Feld lenken.
Friedrichshafen (gms). Die Geschichte des VfB Friedrichshafen ist auch ein klein wenig die Geschichte von Simon Tischer. Seinen ersten Titel gewann der Zuspieler 2005 mit den Häflern – Meister und Pokalsieger wurde er damals. Zwei Jahre später gewann er mit dem Club vom Bodensee sensationell die Champions League und damit das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Königsklasse. „Ich habe eine sehr enge Verbindung zu diesem Verein“, sagt Tischer. „Ich habe hier meine internationale Karriere begonnen und das passt einfach.“
Über Griechenland, die Türkei, Polen, Russland und Frankreich führte der Weg des inzwischen zweifachen Vaters zurück zum VfB. Vier Meisterschaften und fünf DVV-Pokale hat Tischer für die Häfler gesammelt, den letzten 2017 in Mannheim. Über 250 Einsätze hatte er bislang im VfB-Trikot und gehört mit 35 Jahren für seinen Trainer ganz sicher nicht zum alten Eisen. „Ein guter Zuspieler ist doch erst mit 30 Jahren so richtig in Fahrt“, lacht der Cheftrainer. „Da kann er noch gut fünf oder sechs Jahre spielen.“
Ob Tischer wirklich noch sechs Jahre den gelb-blauen Ball als Arbeitsgerät benutzt, bezweifelt Simon Tischer, der neben dem Sport ein Studium begonnen hat. Sicher ist allerdings, dass er 2017 noch einmal angreifen will. „Auf der Treppe hinab zum Training in die ZF Arena “ haben Tischer und Heynen den Verbleib des 210-fachen deutschen Nationalspielers beim VfB besprochen , so Heynen. „Das war ein sehr kurzes Gespräch, weil das für uns beide so klar war“, so der Belgier. „Er ist unglaublich wichtig für die Mannschaft, auf und neben dem Feld.“
Ohne Verletzungen kam Tischer durch die vergangene Saison. Ein Umstand, den der Zuspieler aus den vergangen Jahren so nicht unbedingt kannte. „Wir haben das Krafttraining angepasst und die Belastung verändert“, erklärt er. „Ich fühle mich körperlich in der Lage, der Mannschaft zu helfen. Würde ich mich jeden Tag zum Training quälen müssen, würde ich das nicht mehr tun.“
Auch neben dem Feld ist Tischer in Friedrichshafen verwurzelt, lebt dort seit 2014 mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. „Meine Familie fühlt sich am Bodensee wohl“, weiß der 35-jährige und ist froh, dass seine Frau ihn unterstützt und nicht rebelliert, dass Tischer „kaum zuhause“ ist. Und ehrgeizig ist er auch noch. „Die Saison war toll, doch der Meistertitel fehlt mit dieser Truppe noch“, so Tischer. „Wenn ich abtrete, dann bitte mit der Schale in der Hand.“