Adrian Pfleghar konzentriert sich auf den Nachwuchs

31. Juli 2017 Zurück zur Artikelübersicht »

Das schafft längst nicht jeder Volleyballtrainer: Adrian Pfleghar kann dieser Tage sein zehnjähriges Dienstjubiläum bei den Volley YoungStars am Bundesstützpunkt Nachwuchs in Friedrichshafen feiern. Mitten in der Sommerpause.

Von Pause kann jedoch keine Rede sein – spielfreie Zeit ist der bessere Ausdruck. „Bis vor ein paar Tagen haben wir ganz normales Training, vor allem im Sand, gemacht“, sagt Adrian Pfleghar. Jetzt haben die YoungStars drei Wochen frei, bevor am 18. August die Vorbereitungen in die neue Saison starten.

In der vergangenen Saison hat Adrian Pfleghar zusätzlich zu seiner Arbeit am Bundesstützpunkt Profitrainer Vital Heynen assistiert. Zukünftig will er sich wieder ganz auf das Zweitliga Projekt konzentrieren. „Es war von vornherein klar, dass die Zusammenarbeit auf ein Jahr ausgelegt ist“, sagt der Diplomtrainer. Sein Fazit nach der Arbeit mit Heynen: „Ich habe im Detail gesehen, an was man arbeiten muss, wenn die Spieler fünf bis zehn Jahre älter sind. Die Arbeit ist die gleiche – aber auf höherem Niveau.“ Vermissen wird er die zusätzliche Belastung nicht. „Ich habe viele neue Impulse bekommen und freue mich jetzt, mich voll auf den Nachwuchs konzentrieren zu können“. Auch zuhause in Efrizweiler spielt das Thema Nachwuchs bei Adrian Pfleghar und seiner Freundin Katrin Niedergesäß eine große Rolle: Seit August 2016 bereichert Töchterchen Luise das Leben der beiden.

Der Familienalltag bei einem Volleyballtrainer ist mit dem eines Büroangestellten nicht vergleichbar. Die Wochenenden sind meistens mit Spieltagen belegt und wenn andere Väter von der Arbeit nach Hause kommen, beginnt in der ZF Arena oft das Training bei den YoungStars. „Das kenne ich schon seit vielen Jahren“, sagt Kathrin Niedergesäß. Stattdessen weiß sie die Vorzüge während ihrer Elternzeit zu schätzen, wie gemeinsam frühstücken und die Tagesfreizeit gemeinsam nutzen zu können.

In den zehn Jahren als Stützpunkttrainer, in denen er mit den hoffnungsvollsten Volleyballtalenten aus Baden-Württemberg gearbeitet hat, konnte der 35-Jährige viele Erfolge an den Bodensee holen. Mehr als zwanzig Spieler haben den Sprung in die 1. Bundesliga und in die verschiedenen Nationalteams in der Halle und im Sand geschafft. Und zusätzlich konnten die Nachwuchsteams des VfB Friedrichshafen unter seiner Leitung 19 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften erringen.

 

Bevor der gebürtige Bad Waldseer 2007 an den Bodensee kam, war er drei Jahre Stützpunkttrainer beim VC Olympia Rhein-Neckar in Heidelberg. Zehn Jahre als Trainer an einem Ort sind ungewöhnlich. Wird es nicht irgendwann langweilig? „Nein“, sagt Adrian Pfleghar. „Es kommen ja jedes Jahr neue junge Spieler ins Team, die es auszubilden gilt.“ Dann ist die Trainerfrage am Bundesstützpunkt auch für die nächsten zehn Jahre beantwortet? „Von meiner Seite ja. Aber das hängt von vielen äußeren Bedingungen ab, die sich schnell ändern können“, sagt Adrian Pfleghar.