„Schnitzel“ steht inzwischen auf Curry

04. August 2017 Zurück zur Artikelübersicht »

Am 8. Oktober 2017 startet der VfB Friedrichshafen gegen die Berlin Recycling Volleys aus Berlin beim Supercup in Hannover in die Saison 2017/2018. Markus Steuerwald ist nach einem kurzen Urlaub zurück am Bodensee und bereitet sich langsam auf den Trainingsbeginn Mitte August vor. Beim Kochen in seiner Häfler Wohnung hat Steuerwald verraten, warum er seinen Spitznamen „Schnitzel“ gar nicht so mag, warum er trotz amerikanischer Frau kein Globetrotter ist und was im Regelfall auf seinem Speiseplan steht.

Friedrichshafen (gms). Frisches Gemüse, Hähnchen und eine Mischung aus Curry-Paste und Kokosmilch. Markus Steuerwald kocht. Für jemanden, der den Spitznamen „Schnitzel“ trägt eigentlich eine ziemlich ungewöhnliche Kost – allerdings nicht, wenn man mit Steuerwald spricht. Den Spitznamen, den er nach dem gewonnenen Champions-League-Finale 2007 nach einem flapsigen Spruch verpasst bekommen hat, hört er inzwischen gar nicht mehr so gern. „Wenn wir rausgehen, dann ist es auch schon mal Pasta oder Pizza“, sagt er. „Zuhause versuchen meine Frau und ich uns aber wirklich gesund zu ernähren.“

Mit seiner Frau Julianne ist der Libero inzwischen verheiratet, lebt mit ihr zusammen in einer Wohnung in der Häfler Stadtmitte. „Mit eigenen Möbeln“, sagt er ziemlich zufrieden, denn das ist im wichtig. „Wir wollten es uns hier schön machen, damit wir uns wohl fühlen, denn dann bin ich auch hier zuhause“, erzählt der 28-Jährige. „Wir haben lange in Paris gelebt und da ist Friedrichshafen schon ein bisschen anders. Aber die Stadt hat auch ihre Reize und die genießen wir auch.“

Im Sommer war Steuerwald mit Julianne in Griechenland unterwegs und hat sich mit Tipps seines Teamkollegen Athanasios Protopsaltis von Athen nach Santorin geurlaubt. Außerdem hat er die Familie seiner Frau in den USA besucht. Mit Umwegen übrigens – ein Touristenvisum bekam Steuerwald nicht. Zu viele Stempel aus Russland und einen aus dem Iran hatte er im Pass. „Ich musste dann zur Botschaft und mich erklären“, lacht er. „Allerdings war der Mitarbeiter auf der Botschaft der USA ein Volleyballfan, dann ging das am Ende doch problemlos.“

Jetzt ist er zurück am See und bereitet sich neben gesunder Ernährung auch schon in der Halle auf die neue Saison vor. Dass er nach seinem Abschied vom Bodensee und den sechs Jahren in Paris vergangenes Jahr wieder nach Friedrichshafen zurückkam, ist seiner treuen Seele geschuldet. „Ich bin kein Spieler, der sich jede Saison einen neuen Club sucht und möglichst viel Geld machen will“, so Steuerwald. „Ich muss mich wohl fühlen und das gilt auch für meine Frau. Und hier haben wir genau dieses Gefühl.“

Nach einer Stunde steht das Essen dann auf dem Tisch. Steuerwald kocht übrigens vor, damit es auch am nächsten Tag noch reicht. Vorausplanung, die er für sein Leben noch nicht hat. Was er nach seiner Karriere machen will, weiß er noch nicht. „Vielleicht wird es etwas mit Volleyball, vielleicht auch nicht – da habe ich noch nicht drüber nachgedacht“, gibt Steuerwald zu. „Auch ob wir nach Amerika gehen oder hier bleiben, das steht alles noch in den Sternen.“

Markus Steuerwald im Porträt