20. November 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In der 2018 CEV Volleyball Champions League trifft der VfB Friedrichshafen in der Gruppenphase in Hin- und Rückspiel auf Halkbank Ankara aus der Türkei, Paok Thessaloniki aus Griechenland und die Finnen von Ford Store Levoranta Sastamala. Die Häfler starten Anfang Dezember gegen Ankara mit einem Heimspiel in der ZF Arena in die Gruppenphase.
Es war vielleicht die Szene der vergangenen Champions-League-Saison. Gerade hatte der VfB Friedrichshafen gegen die übermächtigen Russen von Zenit Kazan einen Satz gewonnen und Vital Heynen hielt sein Versprechen. Es gab ein Bier für jeden Zuschauer in der Halle, bei einem gewonnenen Spiel hätte der Belgier jedem sogar eine ganze Kiste ausgegeben. „Das würde ich in dieser Saison jetzt so vielleicht nicht wieder machen“, sagt Heynen und grinst ein wenig schelmisch. Das zeigt ganz deutlich: der Coach ist zufrieden mit der Auslosung für die Gruppenphase 2017/2018.
In Moskau wurden dem VfB die Gegner zugelost, während Heynen mit seinem Team in Friedrichshafen trainierte. Ein Auge hatte er bei der Mannschaft, eines in Russland und unterbrach die Übungen immer wieder für eine Durchsage. „Es ist Ankara, es ist Thessaloniki, es ist Sastamala“, informierte der Trainer sein Team und wusste, dass er dieses Jahr keine einfache, aber eine einfachere Gruppe erwischt hat. „Die Spieler hatten Spaß“, sagt Heynen und erklärt das auch. „Wir sind als Qualifikant als eine der letzten Mannschaften gesetzt gewesen und haben ziemliches Losglück gehabt.“
Heynen ist aber auch Realist. „Normalerweise stehen unsere Chancen bei 20 Prozent, die Gruppenphase zu überstehen“, sagt er. „Mit diesen Gegnern sind es 50 Prozent. Wir wissen also, dass es möglich ist. Mehr aber auch nicht.“ Halkbank Ankara schätzt der Belgier als stärkstes Team ein, das vor allem „mit den beiden Cubanern und einem starken serbischen Außenangreifer“ überzeugt. Paok Thessaloniki hat Alex Sharanovich im Kader, der den Häfler Fans noch aus der Saison 2004/2005 bekannt sein könnte, und steht in der Liga mit vier gewonnen Spielen und nur einem verlorenen Satz auf Rang zwei der Tabelle.
Ford Store Levoranta Sastamala ist wohl die größte Unbekannte in der Gruppe und hat sich wie der VfB über die dritte Runde für die Gruppenphase qualifiziert. Berlin besiegte Sastamala im CEV-Cup 2016 und Heynen weiß sich auch in der Vorbereitung auf die Finnen zu helfen. Mit Jussi Heino verbindet ihn eine große Freundschaft. Der Finne hat drei Jahre mit Heynen und vorher auch in Friedrichshafen gespielt. „Jussi wohnt in Tampere und damit nur eine Viertelstunde von Samastala entfernt“, sagt er. „Das ist doch ein Grund, meinen Freund einmal wieder zu besuchen.“
Keine große italienische Mannschaft in der Gruppe, nur nach Finnland sind die Häfler etwas länger unterwegs und die Reise nach Russland bleibt der Heynen-Truppe auch erspart. All das freut den Trainer und auch die Fans, die sich in den sozialen Medien vor allem „nicht schon wieder Kazan“ wünschten. Die russischen Riesen wurden dem VfB in den vergangen Jahren fast im Abo zugelost. In dieser Saison haben die Berlin Recycling Volleys die Ehre mit Mikhailov, Leon und Co. Vital Heynen muss also keine Bierwette ausloben. Wobei, er überlegt schon. „Ein Bier vielleicht für jeden, wenn wir Ankara schlagen“, sagt er und grinst. Er weiß ganz klar wie Motivation geht.