24. November 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Philipp Collin kam Anfang der Saison aus Frankreich an den Bodensee. Als französischer Pokalsieger, Meister und Gewinner des prestigeträchtigen CEV-Cups war er ein Wunschspieler von VfB-Trainer Vital Heynen, mit dem ihn eine lange Nationalmannschaftshistorie verbindet. Am Samstag (25. November, 19:30 Uhr) kann Collin mit seinem Team gegen die SVG Lüneburg den Halbfinaleinzug im DVV-Pokal schaffen und dem ersten großen Titel in seinem Heimatland näher kommen. Vorab erzählt der Mittelblocker, warum Konkurrenz das Geschäft belebt, wer seiner Meinung nach den schönsten Bart der Mannschaft hat und was er sich vom Pokalknaller in eigener Halle erwartet.
Herr Collin, Sie haben in Ihrer Karriere schon viel erreicht und sind in Frankreich Meister, Pokalsieger und CEV-Cup-Sieger geworden. Der deutsche Supercup ist schon Ihrer. Wie wäre es denn jetzt mit einem Pokalsieg in Mannheim?
Das wäre schön. Da kann man gar nicht viel mehr dazu sagen. Es ist ein Traum, in mehreren Ländern erfolgreich zu sein. Im eigenen Land Titel zu holen ist natürlich noch schöner. Der DVV-Pokal wäre dieser erste große Titel gleich in der ersten Saison. Das wäre natürlich cool, das auch zu verwirklichen.
Drei Mittelblocker gibt es im Team, eine richtige Hackordnung gibt es aber nicht. Ist es für Sie Fluch oder Segen, zwei gleich starke Mitspieler auf Ihrer Position zu haben und was unterscheidet Sie denn von Scott Kevorken und Jakob Günthör?
Es ist eher ein Segen, weil keiner von uns von Anfang an gesetzt ist und wir uns im Training alle strecken müssen. Das hebt unser Niveau und macht auch etwas mit der Einstellung, auch in jedem Spiel starten zu wollen. Die Unterschiede? Scott hat schon auch einen schönen Bart, aber ich finde meinen besser. Und Jakob ist auch auf einem guten Weg, ein hervorragender Bartträger zu werden. (lacht) Aber natürlich gibt es Unterschiede. Jakob ist eher der ruhige Typ und ein junger Spieler, der seine Sache aber sehr gut macht. Scott und ich versuchen immer, etwas Stimmung und Energie in die Mannschaft zu bringen.
Vital Heynen hat Sie damals als Erstligaaufsteiger in Dresden zur Nationalmannschaft geholt. Jetzt hat er Sie nach Friedrichshafen gelotst. Was verbindet denn die beiden Volleyballer Heynen und Collin?
Oh – ganz viele Geschichten, die man hier aber nicht erzählen kann. Wahrscheinlich ist es vor allem die Leidenschaft für diesen Sport. Es sind eher so die zwischenmenschlichen Dinge.
Gibt es da eine Geschichte, die Sie uns erzählen wollen?
Nein (lacht). Aber vielleicht gibt es doch eine. Auf einer unserer ersten Reisen mit der Nationalmannschaft waren wir ziemlich lange nach Slowenien unterwegs. Alle haben sich dann ausgeruht und einen Mittagsschlaf gemacht, ich bin lieber in die Stadt und war dort Kaffeetrinken. Damals war der gante Ablauf neu für mich und ich musste mich erst eingewöhnen. Der einzige, der dann am Abend müde und in den nächsten Tagen krank war, war eben ich. Damals fand Vital das nicht so witzig. Heute ist es eine Geschichte, die auch er gern erzählt und über die man lacht.
Der VfB ist noch in allen drei Wettbewerben vertreten und hat noch kein Spiel verloren. Ist die Mannschaft wirklich so stark, oder hängen wir das zu hoch?
Ich glaube, wir sind eine sehr starke Mannschaft, aber wir dürfen das auf keinen Fall zu hoch hängen. Was passiert, wenn man das macht, haben wir vielleicht in den letzten Tagen gesehen. Es ging mit der Konzentration ein wenig bergab, was aber auch normal ist. Aber wir können in Europa alle Teams schlagen. Dafür sind wir Profis, dass wir Hochs und Tiefs nicht zu sehr überbewerten.
Am Samstag kommt Lüneburg in die ZF Arena. Was wünschen Sie sich von diesem Spiel? Mal abgesehen von einem Sieg für Ihr Team.
Ich wünsche mir, dass wir nicht an die Leistung von Solingen anknüpfen, sondern eher an die Leistungen davor. Wir dürfen uns nicht nervös machen lassen. Lüneburg ist auch eine gute Mannschaft und es wird kein leichtes Spiel. Aber wenn wir unser Spiel machen, dann dürfte auch da nichts anbrennen. Und natürlich wünsche ich mir eine gute Stimmung. Ich habe auch das Gefühl, dass die Stimmung in diesem Jahr noch ein bisschen besser geworden ist. Vor einer vollen Halle zu spielen macht eben viel mehr Spaß als nur vor ein paar Zuschauern wie zum Beispiel Mitte der Woche in Solingen.