Eine Mannschaft, die auszog Rekorde zu brechen

02. Februar 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Mit 3:0 fegte der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend den griechischen Meister PAOK Thessaloniki förmlich aus der ZF Arena. Außerdem hat das Team von Cheftrainer Vital Heynen etwas geschafft, das in der jüngeren Geschichte des Clubs so noch nicht vonstatten ging. Seit 23 Spielen in Folge konnte kein Gegner den Club vom Bodensee besiegen. Am kommenden Sonntag (4. Februar, 17 Uhr live bei sportdeutschland.tv) starten die Volley Bisons Bühl in der Bundesliga den nächsten Versuch, dem VfB Punkte abzunehmen.

Mittelblocker Philipp Collin setzt sich erfolgreich im Angriff durch / Foto Kram

Auf die Frage wann er zuletzt ein Spiel verloren hat, muss Mittelblocker Philipp Collin sehr lange nachdenken. „Ich glaube in Frankreich im April“, lacht er, denn mit dem VfB hat er 23 Spiele in Folge gewonnen. In der jüngeren Geschichte des Vereins ist dies eine beispiellose Serie. 2008 wurde Friedrichshafen zwar ungeschlagen Meister, doch schon beim zwölften Saisonspiel setzte es gegen Kazan in der Königsklasse den ersten Nuller. In der Rekordsaison 2006/2007 gab es zwar das Triple, aber nach zwölf Ligaspielen gegen Düren auch die erste Niederlage. „Das ist eine tolle Serie, aber das kann auch gefährlich sein, wenn Du dann mal ein großes Spiel verlierst“, mahnt Collin. „Schau Dir Zaksa in Polen an. Die hatten eine Serie von 20 Spielen, scheiden dann im Pokal aus und verlieren gleich noch in der Champions League.“

Damit dies den Häflern nicht passiert, arbeiten sie täglich. Dass die Arbeit fruchtet, beweist eine weitere Statistik. Allerdings erst auf den zweiten Blick. Topscorer der Liga ist unangefochten der Berliner Paul Carroll. Der erste Häfler in dieser Reihung ist Bartlomiej Boladz auf Rang 16. Philipp Collin findet sich sogar erst auf Platz 60 wieder. „Das zeigt, wie tief unsere Mannschaft besetzt ist“, sagt er. „Gerade mit den ganzen Ausfällen der letzten Wochen haben wir weiter gut gespielt. Das ist auch unsere Stärke.“

Das sieht auch PAOK-Angreifer Alexander Shafranovich so, der die Häfler nach dem Spiel am Mittwoch zu einer „der besten acht Mannschaften Europas“ erklärte. Sein Kollege Nikolay Uchikov bemerkte etwas verschnupft, es brauche nur eine Mannschaft „mit gutem Aufschlag und gutem Angriff“, um die Häfler zu stoppen. Heynens Team sei „nichts Besonderes“. Collin schmunzelt über diese Einschätzung und sieht die Wahrheit irgendwo in der Mitte. „Wenn wir nicht unser Topniveau abrufen, bekommen wir gegen große Teams Probleme“, sagt er und lacht. „Aber bislang haben wir uns immer wieder gefangen und mir ist die Einschätzung von Shafranovich irgendwie sympathischer.“

Der Januar ist jetzt vorbei. Acht Spiele machten die Häfler im ersten Monat des neuen Jahres. Und auch das Programm für Februar ist mit sieben Spielen fast ähnlich intensiv. Schon am Sonntag geht es zur Generalprobe des Pokalfinals nach Bühl. Von einer Generalprobe will Philipp Collin aber gar nichts wissen. „Das Pokalfinale ist noch einen Monat hin, damit beschäftigen wir uns dann später“, sagt er. „Jetzt geht es gegen Bühl in der Liga und das ist ein anderer Wettbewerb.“

Sechs Siege haben die „Bisons“ dort eingefahren und stehen mit 20 Punkten auf Platz sieben der Tabelle. Im Hinspiel unterlagen die Bühler deutlich mit 0:3 in der ZF Arena. Collin hatte in diesem Spiel Pause und sah von der Bank vor allem den Japaner Masahiro Yanagida als größten Trumpf der Badener. Wie die Häfler das Spiel am Sonntag angehen verrät Collin zwar nicht. Er weiß allerdings, dass es trotz des Sieges am Mittwoch ein paar Dinge zu verbessern gibt. „Taktisch waren wir teilweise nicht ganz so gut eingestellt“, so Collin. „Das werden wir in Bühl versuchen besser zu machen.“