12. Februar 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Wochen der Wahrheit gehen weiter für den VfB Friedrichshafen. In der 1. Volleyball Bundesliga führen die Häfler praktisch uneinholbar und ungeschlagen die Tabelle an und auch in der 2018 CEV Volleyball Champions League hat das Team von Cheftrainer Vital Heynen noch kein Spiel verloren. Nachdem vor der Saison das Weiterkommen aus der Gruppenphase unter die besten zwölf Mannschaften Europas das Ziel war, steht jetzt sogar der Gruppensieg im Fokus. Erster von zwei Schritten bis dorthin ist am Mittwoch das Heimspiel gegen Ford Store Levoranta Sastamala (14. Februar, 20 Uhr live bei laola1.tv)
Der Anblick von finnischen Volleyballern in Friedrichshafen ist eigentlich nichts Besonderes. Erst am Samstag musste mit Solingens Ossi Rumpunen ein Finne dort die Segel streichen. In den Achtzigerjahren stellte Hamburg noch eine Mannschaft in der ersten Liga und Friedrichshafen wurde von einem „finnischen Bären“ regiert. Jukka Kutila hieß damals der Cheftrainer am Bodensee. Außerdem war Ismo Tahvanainen 1987 der erste volleyballerische Hochkaräter, den die Verantwortlichen nach Friedrichshafen lotsten – aus Finnland übrigens.
Heute setzen die Häfler eher auf deutsche Talente wie Außenangreifer David Sossenheimer. Der 21-Jährige trifft mit seiner Mannschaft am Mittwoch auf den finnischen Meister von Ford Store Levoranta Sastamala. Champions League ist noch immer etwas Besonderes für Sossenheimer – auch wenn er an die über 2000 Zuschauer aus dem Spiel gegen Thessaloniki denkt. Vor zwei Wochen haben die mitgereisten 120 griechischen Fans auch die Häfler Zuschauer zur Höchstleistung angestachelt. „Das war schon ein tolles Erlebnis vor so einer Kulisse zu spielen“, erinnert sich Sossenheimer. „Klar wäre es super, wenn es auch gegen Sastamala wieder so laut wäre. Das macht einfach noch mehr Spaß, wenn das Publikum so mitgeht.“
In der 2018 CEV Volleyball Champions League ist Sastamala Dritter in Pool B und konnte nur Zuhause gegen Thessaloniki gewinnen. Gegen die Häfler gab es im Hinspiel ein deutliches 0:3. Trotzdem Ankara und Friedrichshafen schon sicher in der nächsten Runde sind, könnten die Finnen rein rechnerisch mit zwei Siegen aus den beiden ausstehenden Spielen noch als Gruppendritter den Weg unter die besten Zwölf schaffen. Aber auch die Häfler werden trotz bereits sicherer Qualifikation den Sieg nicht einfach herschenken. „Wer Vital und die Mannschaft kennt, weiß dass wir immer gewinnen wollen“, so Sossenheimer. „Außerdem geht es für uns noch um Platz eins in unserer Gruppe und damit um einen vermeintlich leichteren Gegner in der nächsten Runde.“
Dass Friedrichshafen mit solchen Aufgaben umgehen kann, hat die Mannschaft erst am Samstag mit dem 25. Sieg in Folge gezeigt. Gegen den Ligaletzten aus Solingen gewann das Team glatt mit 3:0, obwohl „solche Spiele für den Kopf sehr schwierig sind“, wie Sossenheimer erklärt. „Wir haben zwar kein Hochglanzvolleyball gespielt“, sagt er. „Aber wir haben unsere Aufgabe souverän erledigt.“ Wer kein Spiel verliert, wird als Favorit gehandelt. Damit müssen die Häfler auch gegen Sastamala leben. Dass sie das können, haben sie in dieser Saison schon öfter unter Beweis gestellt.