VfB ist zurück im Meistergeschäft

02. Mai 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen hält die Playoffs um die deutsche Meisterschaft offen. Die Häfler gewannen das dritte Spiel der „best-of-five“-Serie gegen die Berlin Recycling Volleys mit 3:1 (25:23, 25:16, 22:25, 25:23). Vor 1991 Zuschauern zeigten sich die Häfler vor allem im Block und der Feldabwehr in verbesserter Form und konnten ihre Chancen nutzen. Als beste Spieler wählten die Trainer Adam White bei Berlin und für die Häfler Athanasios Protopsaltis.

Protopsaltis zeigt es ganz deutlich: der VfB ist zurück und will kämpfen / Foto Kram

Daniel Malescha war der Neue im Team. Ihm gab Trainer Vital Heynen den Vorzug in Finale drei – und zu Beginn des ersten Satzes mit Recht. Malescha machte drei Punkte in Folge im Angriff (5:6, 6:7) und schickte ein Ass hinterher (11:11). Malescha war heiß und seine Kollegen Athanasios Protopsaltis, David Sossenheimer, Philipp Collin, Jakob Günthör, Tomas Kocian und Markus Steuerwald standen ihm in Nichts nach. Berlins Aleksandar Okolic legte sich erst mit dem zweiten Schiedsrichter an, dann mit Jakob Günthör. Beide Duelle verlor der Mittelblocker (16:13).

Berlin kam zwar immer wieder heran und hielt das Spiel offen. Die Führung behielten die Hausherren aber bis in die Schlussphase des Satzes (19:19, 21:19). Dann kam ein langer Ballwechsel mit Chancen für beide Teams. Doch am Ende setzte sich die griechische Cleverness durch. Protopsaltis schmuggelte den Ball ins Berliner Feld zum 21:19. Erneut ging es hin und her und wieder war es der VfB mit dem längeren Atem. Kocian bediente Malescha bewusst mit einem kurzen Ball und der veredelte zum Satzball, den er dann auch gleich selbst vollstreckte (25:23). Friedrichshafen war zurück.

Dann kam dieser verflixte zweite Satz, den die Häfler in den ersten beiden Partien nach ersten Fabelsatz stets abgegeben hatten. Das sollte sich am Mittwochabend allerdings ändern. Kocian pfefferte Kromm erst einmal ein Ass um die Ohren (4:1), Günthör schnappte sich erneut den ziemlich angefressenen Okolic (10:5) und auch die Abwehr der Häfler stand nun felsenfest. Durch die Mitte und über das Hinterfeld war Berlin bisher erfolgreich. In Spiel drei war davon wenig zu sehen. Malescha servierte mit viel Druck und die Abwehr holte sich danach die Berliner Notschläge . Protopsaltis stellte gefühlvoll auf 17:9 und der Berliner Adam White hatte sichtlich Probleme in Abwehr und Angriff. Marshall kam und drosch seinen ersten Ball direkt in die Maschen (21:12) und auch Kromm traf nur das Grüne hinter dem Feld (22:12). Elf Satzbälle waren es dann. Vier brauchten sie, ehe der eingewechselte Bartlomiej Boladz die Heimfans jubeln ließ (25:16).

Kaum auf dem Feld zum dritten Durchgang band sich Pujol einmal wieder die Schuhe. Einmal zu viel für das Schiedsgericht und daher gabs die gelbe Karte für den Franzosen. Auch mit Ball lief es nicht besser für Berlin. Okolic war zurück in der Partie und wurde von Günthör sofort wieder am Netz abgeholt (3:1). Auch Carroll brachte Moculescu – er fand ebenfalls seinen Meister in Jakob Günthör (10:6). Kromm beschwerte sich beim Schiedsrichter, während Heynen zu seinem Zuspieler Tomas Kocian ging und ihm zu verstehen gab, das Service knapp hinter den Zuspieler zu platzieren. Kocian tat so und schlug das Ass (12:7). Aber durch war das Spiel noch nicht. Die Häfler bekamen weiter Chancen, doch nutzten sie nicht. Berlin hingegen schon. Okolic stelle mit einem Ass auf 15:17. Heynen reagierte und brachte Tischer, Boladz und Takvam. Fast exemplarisch standen sich Collin und Tischer im Weg und Berlin machte den 21. Punkt. Berlin holte sich am Ende trotzdem Satz drei mit 25:22.

Nach einer weiteren Diskussionsrunde beim Unparteiischen ging es dann auch mit Volleyball weiter. Kocian servierte ein Ass gegen Libero Perry (4:1) und Collin hatte auch noch etwas im Köcher, Erst blockte er White, dann Carroll (6:3) und schließlich gleich nochmal White (15:11), der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Drei Aufschlagfehler in Durchgang vier hatten die Volleys schon – den dritten servierte Pujol zum 16:12 für den VfB. White machte es bis zu seinem Übertritt beim Aufschlag noch einmal spannend (17:15), Maleschas Ass (19:15) und ein Missverständnis bei Berlin (21:16) stellten den alten Abstand wieder her. Pujol stänkerte in Richtung des Gegners und kassierte erneut Gelb. Es wurde hitzig, doch die Häfler blieben cool. David Sossenheimer beendete einen letzten langen Ballwechsel zum 25:23 für seine Häfler.

„Vital hat gesagt, wir müssen nur ein Spiel gewinnen, um dieses Finale zu drehen“, sagt VfB-Zuspieler Tomas Kocian nach dem Spiel. „Wir waren heute aggressiver und emotionaler und haben dieses Spiel völlig zurecht gewonnen. Jetzt ist die Serie für uns gestartet.“