„Vital kann Spargel jetzt quer essen“

11. Oktober 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Mittwochabend gab es viel Neues im und rund um den Sportpark in Friedrichshafen. Das Parkhaus wurde offiziell eröffnet, der neue Häfler Hallensprecher Michael Mader gab sein Debüt und nicht zuletzt stellte VfB-Trainer Vital Heynen, der vor gut einer Woche mit der polnischen Nationalmannschaft Weltmeister wurde, sein neues Team vor. Die Zielsetzung bleibt im Vergleich zum Vorjahr dieselbe: Heynen möchte Pokal und Supercup verteidigen und im dritten Anlauf auch Deutscher Meister werden.

Die Mannschaft des VfB präsentierte sich Fans, Sponsoren und den Medien / Foto Kram

Mit ein bisschen Verspätung kam er dann doch noch. VfB-Trainer Vital Heynen musste sich nach dem Training erst noch frisch machen, ehe er unter tosendem Applaus der 500 Fans die Bühne im neuen Parkhaus am Sportpark betrat. Weltmeister Heynen hatte blendende Laune, was auch der Häfler Sportbürgermeister Andreas Köster bemerkte. Vor lauter Grinsen könne Heynen inzwischen „Spargel quer essen“, stellte Köster fest. Heynen selbst grinste noch mehr und hatte eine Bitte an das Publikum. „Vor zwei Jahren habe ich Euch meine Handynummer gegeben und gesagt, dass Ihr immer anrufen könnt“, schmunzelte er. „Aber verratet die bitte bloß nicht den polnischen Fans. Da hätte ich keine Ruhe.“

Während Volleyball in Polen nämlich ein prominenter Sport ist, fristet er in Deutschland doch manchmal eher eine untergeordnete Rolle. Auch Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Hauptsponsors Zeppelin, wünschte sich deshalb neben Erfolg für das Team vor allem eine größere Wertschätzung für Heynens Truppe. „Besser können sie fast nicht spielen und dann kommen gegen etwas unattraktivere Gegner nur 600 Zuschauer“, sagte er. „Ich würde gern öfter wieder eine volle ZF Arena sehen.“ Und auch Bernhard Günther vom Hauptsponsor ZF Friedrichshafen AG nickte und bedankte sich in diesem Rahmen bei seinen Mitarbeitern. „Wir unterstützen die Mannschaft seit Jahren gern“, so Günther. „Das ist aber auch der Verdienst von vielen tausend fleißigen Händen in unserem Unternehmen.“

Das Stadtwerk am See hat nun zumindest ein paar weitere Rahmenbedingungen für mehr Zuschauer geschaffen. Seit dem Abend der Mannschaftsvorstellung ist das neue Parkhaus am Sportpark, direkt neben der Arena, auch offiziell eingeweiht. 450 Parkplätze stehen jetzt zur Verfügung, dank eines Partners, der über die Jahre mit den Volleyballern gewachsen ist. „Ich habe mich erkundigt, um die Jahrtausendwende haben wir damals mit rund 2000 Euro Sponsoring begonnen“, erklärt Stadtwerk-am-See-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle. „Heute ist der VfB im Volleyball Spitze und unter den Stadtwerken sind wir das auch.“

Damit das im Volleyball so bleibt, wurde auch in diesem Jahr der Nachwuchs geehrt. VfB-Präsident Wunibald Wösle zeichnete Klara Röttger und die U16 bei den Damen und Alexander Spintzyk und die U13 im männlichen Bereich aus, ehe Heynen sein Team präsentierte. Vier neue Spieler kamen mit neun bekannten Gesichtern auf die Bühne. Vor allem das Zuspielerduo Jakub Janouch und Martin Krüger brauche „noch Zeit“, so Heynen. „Ich bin jetzt 27 Stunden in Friedrichshafen“, lachte der Cheftrainer auf die Frage nach dem Zustand seines Teams. „Das Training heute war besser als gestern. Morgen wird es noch besser und am Samstag gewinnen wir gegen Rottenburg. So einfach ist das.“

Der neue Hallensprecher Michael Mader hatte auch schon seine erste Sternstunde. Er entlockte dem Weltmeistertrainer eine Information, die er eigentlich noch gar nicht hätte preisgeben dürfen, wie Heynen sagte. Libero Markus Steuerwald ist der neue Kapitän der Häfler. Steuerwald legt dabei den Fokus auf die Ziele, die VfB-Geschäftsführer Guido Heerstraß kurz zuvor formulierte. In allen Wettbewerben das Maximale zu erzielen: „Ich werde kaum sagen, dass wir nicht Meister werden wollen“, sagt Steuerwald. „Auch wenn so eine Siegesserie mit 37 Spielen in Folge wie vergangenes Jahr schwierig zu wiederholen sein wird.“