Der Trend spricht für Friedrichshafen

08. Februar 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen steht auf Platz eins in der 1. Volleyball Bundesliga. Zwar haben die Häfler ein Spiel weniger als Verfolger Unterhaching, trotzdem hat sich das Team von Cheftrainer Vital Heynen in den vergangenen fünf Spieltagen immer näher an die Tabellenspitze herangerobbt und sich jeweils mit 3:0 schadlos gehalten. Auch das Lazarett der Häfler lichtet sich immer mehr. Bei den SWD Powervolleys Düren, bei denen der VfB am Sonntagabend (10. Februar, 18 Uhr) zu Gast sein wird, zeigt der Trend in diesen Tagen eher in die andere Richtung.

Nachdem sich das Lazarett lichtet, kann Späth-Westerholt wieder auf seine Position als Libero zurück / Foto Kram

Knapp zwei Sätze lang stand Daniel Malescha gegen die WWK Volleys Herrsching auf dem Feld. Mit neun Punkten war er zweitbester Punktesammler seiner Mannschaft und hatte seinen gehörigen Anteil daran, dass der VfB seinen Ex-Club mit einer satten Niederlage zurück an den Ammersee schickte. Für Malescha war sein Auftritt der erste Schritt zurück nach einer mäßigen bisherigen Saison. Denn auch Malescha fand sich fast seit Saisonbeginn immer wieder auf der langen Verletztenliste des amtierenden Pokalsiegers wieder. „Es war schön für mich, dass ich reinkommen und dem Team helfen konnte“, sagt er. „Im Training spüre ich meine Verletzung schon noch. Aber es wird von Woche zu Woche besser und wir sind auf einem guten Weg.“

Insgesamt lichten sich die Reihen im Häfler Lazarett allmählich. David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis und Markus Steuerwald sind zwar noch nicht vollständig fit, können aber spielen. Auch am Sonntag gegen Düren. Zwei Mal waren die Powervolleys schon Gegner in der aktuellen Saison. Sowohl in der Liga als auch im Pokalhalbfinale mit dem besseren Ende für den VfB. Daniel Malescha wünscht sich für den Auftritt an der Rur „eine volle Halle“ und dass sich der Aufwärtstrend bei seiner Mannschaft fortsetzt. „Wir sind in den vergangenen Wochen immer sicherer geworden und haben unseren Rhythmus gefunden“, so Malescha. „Deshalb muss es unser Anspruch sein, auch in Düren daran anzuknüpfen.“

Der Gegner aus Düren liefert zum Häfler Aufwärtstrend gerade eher den Gegenentwurf. Die Powervolleys hadern mit Verletzungen und kranken Spielern. Zuletzt hatte es auch Trainer Stefan Falter erwischt. Vielleicht auch deshalb hat sich der Club, der in der Hinserie noch bei den Berlin Recycling Volleys gewonnen hatte, zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert. In fünf Ligaspielen gab es vier Pleiten – gegen die Netzhoppers, Lüneburg, Berlin und eben auch gegen die WWK Volleys Herrsching, die der VfB am vergangenen Mittwoch im Schnelldurchgang aus der Arena gefegt hat. „Die Ergebnisse täuschen auch ein bisschen“, warnt Diagonalangreifer Malescha. „Düren hat immer einen super ersten Satz gespielt und war eigentlich auch in den weiteren Sätzen am Anfang in Führung. Da musst Du aufpassen, dass Du nicht unter die Räder kommst.“

Dürens Co-Trainer Justin Wolff, der die Geschicke in den vergangen Tage zu verantworten hatte, sieht beim VfB und seinem Team ähnliche Spielanlagen. Deshalb rechnet er mit „hart umkämpften Ballwechseln“, wie er sich in einer Pressemitteilung zitieren lässt. Ein Blick in die Statistik lässt allerdings andere Schlüsse zu. Zwar treffen sich in der Arena Kreis Düren die beiden Mannschaften mit den meisten Angriffspunkten. In Sachen Effizienz sind die Häfler aber weit enteilt. In der von Wolff angesprochenen Annahme und der Abwehr ist der Unterschied in Zahlen sogar noch eklatanter. Während der VfB die zweitbeste Abwehr der Liga hat und in der Verteidigung auf Rang zwei steht, kommt Düren erst auf den Plätzen acht und fünf daher. „Unser Ziel ist es, die volle Punktzahl aus Düren mit nach Hause zu nehmen“, so Malescha, der sich zumindest in einer Sache mit Wolff einig ist. „Es waren immer enge Spiele gegen Düren. Wir werden um die Punkte kämpfen müssen.“