„Die sind einfach nicht normal“

18. Februar 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Wenn am Dienstagabend (19. Februar, 18:30 Uhr live bei Sport1) der VfB Friedrichshafen auswärts auf die United Volleys Frankfurt trifft, dann ist das auch ein Stelldichein der griechischen Freunde. Athanasios Protopsaltis auf Häfler Seite und Andreas Fragkos bei Frankfurt kennen sich seit Jahren und stehen sich nach vielen gemeinsamen Partien dieses Mal am Netz gegenüber. Protopsaltis freut sich auf die Partie und auch für Frankfurt – schließlich ist die Verpflichtung eines Griechen für ihn ein ganz besonderer Bonus.

Athanasios Protopsaltis freut sich auf die Begegnung mit Frankfurt / Foto: Kram

Als Athanasios Protopsaltis 2016 seinen Vertrag beim VfB Friedrichshafen unterschrieb, kündigte Vital Heynen einen „kleinen und verrückten Griechen“ an. Der Häfler Cheftrainer taufte ihn liebevoll „Calimero“, weil er mit blonder Mähne eben ein bisschen so aussah wie das Küken aus der Zeichentrickserie mit der Eierschale auf dem Kopf. Inzwischen ist die Frisur weniger kükenhaft, die Verrücktheit ist geblieben. „Es tut jeder Mannschaft gut, einen Griechen in den eigenen Reihen zu haben“, lacht Protopsaltis. „Die sind einfach nicht normal.“

Diesen Umstand haben wohl auch die United Volleys Frankfurt erkannt. Nach Vasilis Kostopoulos hat Trainer Stelio DeRocco zur Saisonmitte Andreas Fragkos nachverpflichtet. Fragkos und Protopsaltis spielten zusammen bei Narbonne in Frankreich, ehe der eine nach Friedrichshafen und der andere zurück nach Griechenland wechselte. Auch in der Nationalmannschaft treffen sich die beiden Außenangreifer regelmäßig. „Wir kennen uns seit sechs Jahren und sind Freunde“, erzählt Protopsaltis. „Andreas hat vor seiner Unterschrift bei Frankfurt mit mir gesprochen und wollte etwas zum Team und zur Situation dort wissen.“

Protopsaltis schien Fragkos wohl nur Gutes erzählt zu haben. Schließlich unterschrieb der 201 Zentimeter große 29-Jährige am Main und trägt dort seither die Nummer drei. „Im Angriff hat sich Frankfurt dadurch sicher verbessert“, so Protopsaltis. Allerdings konnte Fragkos das zuletzt in der Champions League noch nicht ganz bestätigen. Von 25 Angriffsversuchen brachte Fragkos acht ins Ziel und machte neun Punkte gegen die übermächtigen russischen Riesen aus Kazan. Frankfurt verlor das Spiel erwartungsgemäß, stahl den Tataren aber immerhin einen Satz. Zugegeben, Zenit schlug nicht mir voller Kapelle auf, allerdings ist auch der zweite russische Anzug sicher keiner von der Stange.

Frankfurt empfängt die Häfler am Dienstag also mit Rückenwind, trotz Niederlage. Und auch das Team rund um Athanasios Protopsaltis fährt mit breiter Brust zu den United Volleys. Der VfB gewann sein Königsklassenduell in Ljubljana mit 3:2, probierte viel aus und zeigte ebenfalls nicht die stärkste Sechs, die Vital Heynen im Moment zu bieten hat. „Egal mit welcher Mannschaft wir spielen und in welcher Situation wir uns befinden, wir wollen immer gewinnen“, sagt Athanasios Protopsaltis, der gegen Ljubljana eine Pause bekam. „Dadurch ist es schwierig, gegen uns zu spielen. Und schwierig wird es am Dienstag auch für Frankfurt sein.“ So wie beim 3:2 Sieg in der ZF Arena Ende 2018, als der VfB einen 0:2 Rückstand noch drehen konnte.

Frankfurt gegen Friedrichshafen ist aber nicht nur Protopsaltis gegen Fragkos. Es ist auch ein besonderes Spiel für Adrian Aciobanitei, der erst in Friedrichshafen spielte, dann für Frankfurt aufschlug und wieder an den Bodensee zurückgekehrt ist. Markus Steuerwald träfe auf seinen Bruder und Zuspieler Patrick, der aber aufgrund einer Verletzung in dieser Saison noch keinen Ball zu einem Mitspieler gepritscht hat. Und es ist die Generalprobe – für nichts weniger als das Pokalfinale am 24. Februar gegen Lüneburg. „Das interessiert uns jetzt noch nicht. Wir machen immer eins nach dem anderen“, winkt Protopsaltis ab. „Wenn wir am Mittwoch mit der Vorbereitung auf das Pokalfinale beginnen, dann können wir auch über Lüneburg nachdenken.“