Die zweiten Flitterwochen in der Sibur Arena

26. Februar 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Mittwoch (17 Uhr deutscher Zeit, live bei eurovolley.tv) schlägt der VfB Friedrichshafen zum letzten Mal in der 2019 CEV Volleyball Champions League auf. Auch mit einem Sieg bei den russischen Riesen von Zenit St. Petersburg bleibt den Häflern der Einzug ins Viertelfinale verwehrt. Trotzdem hat die Begegnung eine Bedeutung für die deutschen Gäste. Auf und neben dem Feld.

Philipp Collin (#9) bekommt vor Ort von seinen Eltern Unterstützung / Foto Kram

Sabine und Ingolf aus Rostock gaben sich 1989 das Ja-Wort. Ihre Hochzeitsreise ging ins russische St. Petersburg. Heute, nach 30 Jahren, sind Sabine und Ingolf nach St. Petersburg zurückgekehrt – sozusagen um ein zweites Mal im „Venedig des Nordens“ zu flittern. Neben Winterpalais und Auferstehungskirche steht dieses Mal aber noch eine Sehenswürdigkeit auf dem Plan, die 1989 noch keine Rolle im Leben der Frischvermählten spielte. Sie haben Karten für die Sibur Arena, 19 Uhr Ortszeit. Dort trifft Zenit St. Petersburg auf den VfB Friedrichshafen in der 2019 CEV Volleyball Champions League.

Schließlich wollen die beiden ihren Sohn vor Ort unterstützen. Sabine und Ingolf tragen nämlich den Nachnamen Collin und aus ihrem Sohn Philipp ist einer der besten Mittelblocker Deutschlands geworden. „Meine Eltern sind mit zwei Freunden von der Ostsee schon vorab nach St. Petersburg geflogen und verbringen dann auch noch ein paar Tage dort“, erzählt der Sohn. „Ich freue mich für meine Eltern, dass sie ihre Flitterwochen nochmal wiederholen und natürlich auch, dass sie uns in der Halle gegen St. Petersburg unterstützen.“

Für Collin und Co. geht es in St. Petersburg sportlich um wenig. Schon vor dem letzten Gruppenspiel in Pool C ist klar, dass der VfB in diesem Jahr den Sprung ins Viertelfinale verpassen wird. Der frisch gebackene Pokalsieger möchte aber „die gute Form der vergangenen Wochen“ halten, so Collin und wird sicher alles daran setzen, den bereits für die nächste Runde qualifizierten Russen um Superstar Georg Grozer ein Bein zu stellen.

Trainer Vital Heynen ist nicht mit nach Russland geflogen. Er nimmt sich eine der Auszeiten, die er schon vor Saisonbeginn mit dem Club vom Bodensee besprochen hat. Außerdem wird sich Athanasios Protopsaltis das Libero-Trikot überziehen und Markus Steuerwald statt als Abwehrspezialist als Außenangreifer auf dem Spielberichtsbogen stehen. „Wir haben ja immer wieder in dieser Saison solche Veränderungen vorgenommen“, sagt Collin. „Sakis spielt im Training fast schon die halbe Saison Libero. Ich glaube also nicht, dass uns das groß aus dem Konzept bringen wird.“

Vielleicht sind sogar Lukas Divis, Georg Grozer, Alexander Volkov und Co. ein wenig irritiert, wenn sie mit einem eher außergewöhnlich aufgestellten Häfler Team konfrontiert sind. Sicher ist aber, dass Friedrichshafen vor dem wichtigen Heimspiel in der Bundesliga am kommenden Samstag gegen Tabellenführer Unterhaching keine neuen Verletzten riskieren möchte. Friedrichshafen möchte sich erhobenen Hauptes und mit gutem Gefühl aus der Königsklasse verabschieden, um nach dem Pokalsieg nun auch nach der Meisterschaft zu greifen. Sabine und Ingolf Collin feuern sie dabei als verlängerter Arm der Häfler Fans direkt vor Ort an. Die Daheimgebliebenen nämlich schauen zusammen in der ZF Arena – ab 16:45 Uhr deutscher Zeit beim Public Viewing im Foyer.