Guter Eindruck gegen starke Russen

27. Februar 2019 Zurück zur Artikelübersicht »

Der VfB Friedrichshafen verabschiedet sich mit einer 0:3 (22:25, 22:25, 22:25) Niederlage in Pool C gegen Gruppensieger Zenit St. Petersburg aus der 2019 CEV Volleyball Champions League. Die Häfler hatten schon vor der Begegnung am Mittwochabend keine Chance auf das Erreichen des Viertelfinales und probierten gegen das Heimteam um Georg Grozer verschiedene Optionen für die Schlussphase in der Volleyball Bundesliga aus. Trotz der Niederlage bleibt aber ein positiver Eindruck. Der vermeintliche zweite Anzug verkaufte sich teuer gegen die russischen Riesen von der Ostsee.

Protopsaltis spielte gegen Petersburg als Libero / Foto Kram

Zenit St. Petersburg war schon für das Viertelfinale qualifiziert. Der VfB Friedrichshafen war bereits vor der Begegnung gegen die russischen Riesen ausgeschieden. Zu spüren war das schon mit Blick auf die Aufstellung der Teams. Von den deutschen Pokalhelden waren in der Starting Seven noch Jakob Günthör und Athanasios Protopsaltis übrig – Letzterer allerdings nicht als Angreifer, sondern als Libero. Mit Andreas Takvam, Michal Petras, Adrian Aciobanitei, Daniel Malescha und Rafael Redwitz standen fünf frische Kräfte auf der Platte. Bei den Russen durften zwar die Superstars Georg Grozer, Alexander Volkov und Oreol Camejo ran. Zuspieler Antipkin blieb aber auf der Bank. Grozer, Volkov und Camejo machten dann auch die ersten Punkte für ihr Team (1:1, 1:3). Nach zwei Assen von Georg Grozer führte St. Petersburg schon mit 11:6.

Pavel Pankov servierte auch noch einen direkten Punkt (9:15) und es schien ähnlich schnell zu gehen wie bei der 0:3 – Hinspielniederlage in der ZF Arena. Allerdings berappelte sich der VfB. Grozer und Camejo setzten ihre Angriffe ins Aus (12:16, 13:17) und Adrian Aciobanitei wurde zur sicheren Bank im Angriff der Gäste. Erst verwandelte er eine Breakchance, die Aushilfslibero Protopsaltis mit einer zirkusreifen Flugshow vorbereitete (15:18), dann kam der junge Rumäne am russischen Block vorbei (16:18) und hatte kurze Zeit später sogar den Ausgleich auf der Hand. Takvam blockte den für Grozer gekommenen Sergei Pirainen (21:22) und kam durch die Mitte nochmals zum Zug (22:23). Camejo hatte dann aber keine Lust mehr auf diesen inzwischen sehr munteren Satz. Erst klopfte er einen Angriff cross ins Häfler Feld (22:24) und trommelte anschließend seinen Service zum Satzgewinn ins gegnerische Feld.

Der zweite Satz begann gleich mit zwei Ausrufezeichen. Erst schnappte sich Petras Oreol Camejo im Block (22), dann servierte Aciobanitei das Ass (3:2). Die Häfler blockten erfolgreich, standen gut in der Defensive und blieben St. Petersburg auf den Fersen (7:9, 11:12). David Sossenheimer gab seinem Team bei einer Auszeit – inzwischen stand es 11:14 – mit auf den Weg, nicht die Köpfe hängen zu lassen. Und diese Ansage wirkte. Collin kam zum Aufschlag und bereitete den Anschluss zum 14:15 vor. Aciobanitei blockte Grozer direkt den Ball vor die Füße und wischte dem bis dato gut gelaunten deutschen Nationalspieler ein wenig das Grinsen aus dem Gesicht (18:18). Bis zum 21:22 war Friedrichshafen dran, auch weil beim VfB Markus Steuerwald, nominell als Außenangreifer, die Annahme stabilisierte. Doch St. Petersburg hatte da immer noch ein Ass im Ärmel, meist trug es die Rückennummer 15. Camejo servierte zwei Mal stark, sodass Redwitz sein bis dahin sehr schnelles Spiel nicht aufziehen konnte. Der Block stand und Zenit hatte Satzbälle (21:24). Einen wehrten die Häfler ab, ehe Safonov ziemlich humorlos den Ball auf die Dreimeterlinie des Gegners hämmerte. Wieder holten sich die Russen den Satz mit 25:22.

Auch in Durchgang drei hielt das Team von Trainer Adam Swaczyna, der Vital Heynen in St. Petersburg vertrat, bis zum 6:7 mit. Dann kam Georg Grozer an den Aufschlag, suchte sich Adrian Aciobanitei als Ziel und revanchierte sich mit starkem Service für den Block aus Satz Nummer zwei (6:8, 6:11). Wieder hielten die Häfler in der Folge ihren Sideout, ehe mit Oreol Camejo die zweite Aufschlagwaffe punkten wollte. Wieder war Aciobanitei das Ziel und wieder klappte es für die Russen (10:16). Aciobanitei schlug in Sachen Ass noch einmal zurück und verlud seinerseits Camejo (19:21), schlussendlich nahm der gebürtige Cubaner dies aber mit einem Achselzucken hin. Jakub Janouch und Markus Steuerwald kamen beim VfB – Georg Grozer bekam ebenfalls früher Feierabend. Günthör scheiterte am Netz (21:25) und Michal Petras setzte mit seinem Aufschlag alles auf eine Karte. Das Service war aber zu lang und Zenit sicherte sich auch Satz Nummer drei mit 25:22.

„Wir haben heute gut gespielt“, zeigte sich Heynen von daheim aus zufrieden. „Mal hatten wir zu große Probleme in der Annahme, mal waren die Aufschläge nicht so gut – aber generell bin ich zufrieden.“ Mit Blick auf das große Bundesligaspiel am Samstag gegen die Hypo Tirol Alpenvolleys sagte er: „Wir müssen am Samstag noch klarer spielen.“