30. März 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat seinen Auftakt in die Playoffs gegen die Volleyball Bisons Bühl mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:15) gewonnen. In allen drei Sätzen des Viertelfinales dominierten die Häfler den Gegner zwischenzeitlich, mussten aber in den beiden ersten Durchgängen zum Ende zittern. Erst in Satz drei konnte das Team um Kapitän Markus Steuerwald konstant den Druck auf die Gäste aufrecht erhalten. Am Mittwoch (3. April, 20 Uhr) treffen die Mannschaften in der best-of-three-Serie in Bühl erneut aufeinander. Mit einem weiteren Sieg können die Häfler frühzeitig ihr Ticket für das Halbfinale lösen.
Die „Baden Rockets“, der Fanclub der Volleyball Bisons Bühl, hatte wenig optimistisch zur „eventuell letzten Fanfahrt“ der Saison geladen und etwa 40 Anhänger des badischen Tabellenachten kamen auch mit an den Bodensee. Und die hatten erst gar keinen großen Grund zum Pessimismus, denn Friedrichshafen legte gemächlich los. Ein Missverständnis in der Abwehr (0:1) und der Block gegen Philipp Collin (3:5) hielten Bühl in Front. Der VfB nahm unkonzentriert an und kam im Angriff nicht wie gewünscht zum Zug. Erst Corbin Balsters Angriffe ins Aus und in den Block (4:5, 5:5) brachten den Ausgleich (5:5). Balster legte noch einen Aufschlagfehler nach und Diagonalangreifer Bruno Lima trat beim Hinterfeldangriff auf die Linie. Friedrichshafen führte (8:6).
Das Heimteam zog nun den Zwischensprint an. Vor allem Boladz (11:7) und Petras (12:8, 14:9) konnten die Bälle aus der Abwehr verwerten. Als Bühls Corbin Balster erst ein Ass von Boladz (15:9) und später von Petras (17:10) einstecken musste, war der Drops eigentlich gelutscht. Eigentlich, denn plötzlich riss der Faden. Die Defensive agierte unkonzentriert, die Angriffe fanden ihr Ziel nicht mehr. Akhrorgan Sobirov servierte erst ein Ass (17:19), ehe Boladzs Angriffsfehler Bühl sogar wieder auf 20:20 heran brachte. VfB-Trainer Vital Heynen nahm die Auszeit, hatte das ein oder andere Hühnchen mit seiner Truppe zu rupfen und das schien zu wirken. Petras, der wieder für den am Rücken verletzten Athanasios Protopsaltis ran durfte, setzte mit Gewalt ein Zeichen (21:20), Balster verzog (22:20) und David Sossenheimer sorgte mit einem Hinterfeldangriff aus dem Lehrbuch für die Satzbälle. Einen brauchte der VfB nur, denn Boladz nahm für ein Ass gegen Jacob Arnitz Maß. Durchgang eins ging doch noch mit 25:21 an den Pokalsieger.
Im zweiten Satz wars erst einmal ausgeglichen. Friedrichshafen und Bühl gingen im Aufschlag nicht das volle Risiko. Auch deshalb hatten die Angriffsreihen auf beiden Seiten wenig Probleme zu punkten. VfB-Zuspieler Jakub Janouch versuchte es in dieser Phase häufig mit Andreas Takvam und Philipp Collin durch die Mitte (10:9, 13:12). Die Teams lauerten auf Fehler und Bühl tat den Häflern zuerst den Gefallen. Arnitz und Lima droschen ihre Angriffe ins Aus (15:13, 16:13), was Lima so sehr erboste, dass er nach ausgiebiger Schiedsrichterschelte die rote Karte sah. Bühl kam aber erneut durch ein Ass auf 17:17 heran. Und es blieb spannend. Petras punktete erst aus dem Hinterfeld (18:17) und schnappte sich Arnitz im Block (19:17). Boladz traf dann den Ball nicht richtig und legte das Spielgerät zum Ausgleich neben das Feld (23:23). Collin holte sich den Satzball und schickte Petras an die Linie. Der machte mit einem Ass alles klar (25:23).
So knapp sollte es nicht noch einmal werden, also übernahmen die Häfler gleich zu Satzbeginn das Heft des Handels. Zuspieler Janouch besorgte die erste zarte Führung (4:3), die Sossenheimer (6:4) und Takvams Block (8:5) ausbauten. Analog zum ersten Satz enteilte die Heimmannschaft Punkt um Punkt. Takvam foppte den Bühler Block zum 10:6, Collin zeigte seinerseits Bruno Limo über dem Netz seine Grenzen auf (14:8) und Sossenheimer fügte einen weiteren Hinterfeldangriff zu seiner Statistik (17:10). Rafael Redwitz kam im Zuspiel und Jakob Günthör – auf ungewohnter Position – als Diagonalangreifer. Das Häfler Eigengewächs pflückte sich erst Felix Orthmann (18:10) und griff dann auch erfolgreich an (21:12). Heynen hatte die Zeit für solche Experimente, denn von Bühl kam nur noch wenig. Anton Qafarenas Aufschlagfehler setzte schließlich den Schlusspunkt (25:15). Mit einem Sieg am kommenden Mittwoch (3. April, 20 Uhr) in Bühl kann der VfB nun schon frühzeitig das Ticket für das Halbfinale lösen.
„Wir haben heute nicht unser bestes Volleyball gezeigt“, sagte Heynen nach dem Sieg. „Aber wenn du nicht so gut spielst, dann musst du kämpfen und das haben wir gemacht. Ich bin froh über das 3:0 und damit einen klaren Start in die Playoffs.“