Ranner folgt Steuerwald als Co-Trainer

14. Juli 2020 Zurück zur Artikelübersicht »

Thomas Ranner wird neuer Co-Trainer beim VfB-Friedrichshafen. Der 32-Jährige folgt damit auf Patrick Steuerwald, der in der kommenden Saison beim TSV Unterhaching an der Seitenlinie stehen wird. Ranner, der in München geboren ist und selbst als Profi aktiv war, besitzt die höchste deutsche Trainerlizenz und war bisher beim Nachwuchs des MTV Stuttgart und für das Beachteam Laboureur Sude aktiv. Für Ranner, der selbst Profivolleyballer war, ist der VfB Friedrichshafen – nach einem kurzen Gastspiel mit Cheftrainer Michael Warm in Frankfurt und als Co-Trainer für die deutsche Nationalmannschaft – die erste Profistation im Männervolleyball.

Bob Ranner (links) und Michael Warm (Mitte) bei den United Volleys Frankfurt | Bild: UnitedVolleys, Manfred Neumann

Thomas Ranner, den alle nur „Bob“ nennen, hat nicht nur gute Erinnerungen an die ZF Arena. Im Januar 2012 spielte er mit dem TV Rottenburg gegen den VfB, sprang ab und riss sich die Petellasehne. Es folgten eine OP und zehn Wochen Pause. Ranner musste erneut unters Messer und verpasste eine ganze Saison. Als „einen ziemlichen Karriereknick“ beschreibt er diese Horroverletzung. Ranner kämpfte sich allerdings über die zweite Liga in Dachau nach Herrsching und damit zurück ins Ligaoberhaus.

Mit der Arena hat Ranner aber seinen Frieden gemacht. Immerhin eröffnet sie ihm jetzt eine neue Möglichkeit. Der gebürtige Münchner wird ab der kommenden Saison die frei gewordene Co-Trainerstelle beim VfB Friedrichshafen besetzen. „Ich bin ein großer Fan von Athletiktrainerin Liane Weber, ich habe nur gute Dinge über Scout Radomir Vemic gehört und Michael Warm kenne ich nicht erst seit unserer gemeinsamen Zeit in Frankfurt“, erzählt Ranner. „Wenn man dann noch die Chance bekommt, Titel zu gewinnen, braucht es nicht mehr viel, um mich für diesen Job zu begeistern.“

Denn den Volleyball hat Bob Ranner auch nach seiner aktiven Karriere nicht aus dem Augen verloren. Sein Jurastudium legte er auf Eis, um die A-Trainer-Lizenz zu machen. Und dieses Eis wird wohl so schnell nicht schmelzen, schließlich hat er als Trainer seine Karriere immer weiter vorangetrieben. Im Nachwuchs des MTV Stuttgart hat er fast alle Positionen im Trainerbereich durchlaufen. Auch am Bundesstützpunkt war er aktiv. Im Moment arbeitet er als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft unter Andrea Giani. Eine weitere Verbindung zu Friedrichshafen hat er über die gebürtige Häflerin Julia Sude, die Ranner als Co-Trainer im Beachvolleyball begleitet hat. „Friedrichshafen ist für mich jetzt der nächste Schritt im professionellen Bereich“, so Ranner. „Wer in der Spitze mithalten möchte, muss auch für ein Spitzenteam arbeiten.“

Seinen Job interpretiert Ranner „irgendwo zwischen klassisch und modern“. Er möchte vor allem im Trainerteam alles „Wissen und alle Fähigkeiten bündeln“, wie er sagt. An seinem Chef schätzt er vor allem seine analytischen Fähigkeiten, von denen er „lernen möchte“. Er beschreibt sich selbst als „schlechter Verlierer“, der „jeden Tag einen kleinen Schritt weiter kommen“ möchte. Dazu passt auch seine Sichtweise auf den Rekordmeister. „Wir dürfen uns nicht als Underdogs verkaufen, denn das sind wir nicht“, gibt er das Ziel aus. „Wir müssen mit dem VfB um Titel spielen, auch wenn das ein harter Weg wird.“