Stottersieg gegen Unterhaching

23. Januar 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Samstagabend besiegte der VfB Friedrichshafen in heimischer Halle den TSV Unterhaching mit 3:0 (25:23, 25:17, 28:26) und bleibt damit auch im zwölften Ligaspiel in Folge ungeschlagen. Die Häfler Mannschaft, die auf einigen Positionen zum Spiel gegen Bühl verändert war, hatte trotz des Sieges vor allem im Aufschlag und im Block Schwierigkeiten und machte es im ersten und dritten Durchgang am Ende unnötig spannend. Weil auch die BR Volleys sich in Giesen schwer taten und einen Punkt abgaben, baute Friedrichshafen seinen Vorsprung in der Tabelle auf fünf Punkte aus.

Ben-Simon Bonin machte seine Sache gut gegen den TSV Unterhaching | Bild: Kram

Zum Aufwärmen stellte der TSV Unterhaching einen Spieler an die Bande in der Zeppelin CAT Halle A1, der Rest der Mannschaft durfte mit dem Ball in Richtung Popo des Auserwählten kicken.  Auch das kann wohl eine funktionierende Vorbereitung sein, schließlich gab es zuerst einmal nichts auf den Allerwertesten für den Tabellenvorletzten. Joe Worsley, Lukas Maase, David Fiel, Arno van de Velde, Martti Juhkami, Ben-Simon Bonin und Libero Avery Aylsworth hatten schließlich in dieser Formation noch nie zusammengespielt und brauchten ein paar Momente, um sich zu sortieren.

Bis zum 15:15 hielten beide Mannschaften ihren Sideout und ließen wenig zu. Zuspieler Worsley fand Maase (6:4), Bonin (10:9) und Juhkami (13:13) im Angriff, bis der Amerikaner mit einem Ass das erste Ausrufezeichen setzte (16:15). David Fiel blockte Fabian Suck (19:17) und leitete damit die Schlussphase ein. Nachdem das Schiedsgericht einen Aufstellungsfehler bei den Häflern erkannt hatte, wurde es doch noch einmal spannend (23:22), allerdings ersetzte Lukas Maase an diesem Tag Linus Weber nicht nur nominell, sondern auch als „Go-to-Guy“. Die Nummer 14 erschmetterte sich erst den Matchball (24:22), den er dann auch selbst verwandelte (25:23). 

Der Start in den zweiten Satz gelang dem Rekordmeister spielerischer als das noch im ersten der Fall war. Fiel durfte ganz ohne Block in den Dreimeterraum angreifen (6:3) und Joe Worsley – mit 1,85 Metern nicht gerade mit Volleyballer-Gardemaß ausgestattet – feierte seinen Block gegen Jonas Sagstetter (7:3).  Der Hachinger Außenangreifer schien dadurch so frustriert, dass er seinen Angriff zum 16:10 für den VfB weit ins Aus drosch und dies mit markigen Worten kommentierte. Balean kam beim VfB und sorgte bei Juhkami – dem estnischen Volleyballer des Jahres –  für einen verfrühten Feierabend – Bonin für den nächsten Block (20:13). Aylsworth zeigte noch eine sehenswerte Flugeinlage, um Fiels Schnellangriff vorzubereiten (23:16), Worsley pritschte unerreichbar ins Eck (24:17) und weil er sich schon zuvor als Blockungeheuer hervorgetan hatte, musste zum Satzball Mohamed Chefai dran glauben (25:17).

Balean blockte sich dann gleich im dritten Satz zum Punkt (4:4), setzte aber seinen Angriff neben die Linie (4:7). Ein Block von David Fiel rückte die Verhältnisse wieder gerade (7:8). In dieser Phase kam die Annahme nicht immer genau zu Worsley, der dann auf Maase vertraute. Der schraubte jedes Mal seine 2,12 Meter in die Höhe und ließ Haching keine Chance (10:10, 14:14). Schiedsrichter Joe Mattner konnte wohl Worsley Blockgewalt nicht so recht glauben und pfiff seinen dritten an diesem Abend zurück. Die Korrektur seiner Kollegin auf der anderen Netzseite kam prompt und bedeutete die Führung (18:17). Den Matchball besorgte dann Fiel, der ziemlich humorlos eine zu lange Annahme der Bayern zum Gegner blockte (24:21). Topuzliev machte es mit einem Ass dann aber nochmal eng (24:24). Schließlich machte aber Maase dann doch den Deckel drauf (28:26).

„Ben-Simon Bonin und Lukas Maase haben das heute sehr ordentlich gemacht“, lobte Cheftrainer Michael Warm, der allerdings auch Kritik an seiner Mannschaft äußerte. „Wir sind im Aufschlag viel zu hohes Risiko gegangen und haben unnötige Fehler gemacht. Auch mit dem Block war ich nicht zufrieden. Wir müssen lernen, in manchen Situationen noch konsequenter zu sein.“