Marcus Böhme bleibt ein Häfler

02. Februar 2021 Zurück zur Artikelübersicht »

Als Marcus Böhme zu Beginn der Saison beim VfB Friedrichshafen unter Vertrag genommen wurde, war nicht klar für wie lange. Inzwischen steht fest: Böhme bleibt bis zum Ende der Saison und ist weiter eine wichtige Stütze für den Tabellenführer vom Bodensee. Im Interview spricht er über diese Entscheidung, über seine aktuelle Verletzung und über seine Sicht auf die Meisterschaftschancen seiner Mannschaft.

Marcus Böhme geht auch die restliche Saison für den VfB Friedrichshafen ans Netz | Bild: Kram

Herr Böhme, wir starten mit einer Frage, die oft kommt in diesen Tagen. Was macht der Rücken?

Es bessert sich. Ich kann seit knapp einer Woche schon wieder trainieren. Es sind keine Quantensprünge, aber es geht von Tag zu Tag besser. Ich hoffe, dass es nächste Woche zur Champions League wieder soweit ist, dass ich der Mannschaft helfen kann.

Das werden Sie ja auch die restliche Saison noch. Heimlich still und leise hat sich Ende Januar das internationale Transferfenster geschlossen und Sie sind noch hier. Das heißt wohl, Sie bleiben ein Häfler?

Ja, damit muss sich der Club wohl abfinden (lacht). Ich werde bis zum Ende der Saison hier bleiben. Hoffentlich wird sie auch zu Ende gespielt.  

Es musste Sie jetzt aber keiner dazu zwingen?

Nein, ich fühle mich in Friedrichshafen sehr wohl. Das war aber auch schon vor dem 31. Januar so. Ich habe mich sehr gut eingefunden und alles ist hier sehr schick und schön. Das können wir gern alles so beibehalten.

Sie mussten sich das Spiel gegen Berlin zuhause vor dem Fernseher anschauen. Das war sicher nicht der Plan. Aber was war denn Ihr Eindruck von der Mannschaft aus der Ferne?

Von der in Grau oder von der in Orange (lacht)?

Uns wäre ganz recht, wenn wir heute nur von der Mannschaft in Grau – also vom VfB sprechen.

Das sah schon alles extrem gut aus, auch wenn man bei jeder Mannschaft etwas finden kann, was man verbessern würde. Wir haben jetzt zwei Mal gegen Berlin gewonnen und arbeiten jetzt die kommenden Monate daran, dass wir das auch im Finale tun können – falls sie es ins Finale schaffen (lacht).

Auch wenn wir wissen, dass der Seitenhieb nicht ernst gemeint war, dann gleich mal die nächste Frage hinterher: wollen Sie jetzt Meister werden?

Klar. Aber jeder, der jetzt sagt, wir wären der haushohe Favorit, der hat nur ein Stück weit Recht. Wir haben Berlin zwei Mal geschlagen. Aber vermutlich müssen wir das noch ein drittes und ein viertes Mal tun, um auch wirklich Meister zu werden.

Wie wichtig ist dabei denn die Tatsache, wie so eine Mannschaft funktioniert? Von außen betrachtet wirkt in Ihrem Team alles sehr harmonisch.

Das ist schon der richtige Eindruck. Es gibt keine Reibereien zwischen den Spielern, praktisch keine Konflikte. Wir funktionieren ganz gut zusammen und verbringen auch abseits der Halle viel Zeit miteinander. Das ist sehr wichtig. Je homogener so ein Team ist, desto wichtiger wird das für die Spiele – und zwar nicht nur vor den Playoffs, sondern besonders, wenn es richtig ernst wird.