16. Oktober 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Samstagabend kassierte der VfB Friedrichshafen die zweite Niederlage der noch jungen Bundesligasaison. Vor 1403 Zuschauern in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm verlor das Team von Cheftrainer Mark Lebedew mit 0:3 (18:25, 18:25, 18:25). Blendend auflegte Berliner entschärften viele Angriffe der Gastgeber und punkteten dann nahezu fehlerlos. Mit neun Punkten aus drei Spielen bleibt Berlin an der Spitze. Friedrichshafen hat nach dem dritten Spieltag schon sechs Punkte Rückstand auf den amtierenden Meister.
Mit Blair Bann, Ben-Simon Bonin und Lukas Maase fehlten beim VfB Friedrichshafen gleich drei Profis im Kader. Bei den BR Volleys saßen Benjamin Patch und Anton Brehme nur auf der Bank. Zumindest eine gute Nachricht gab es aus dem Lazarett. Kapitän Dejan Vincic feierte im dritten Spiel der Saison sein Comeback. Wobei das Feiern sich auf die Zeit bis zur ersten technischen Auszeit beschränkte (7:8). Denn dann kam Sergeij Grankin zum Aufschlag, setzte Friedrichshafen gehörig unter Druck und besorgte mit dem Ass den ersten komfortablen Vorsprung für die Hauptstädter (7:11).
Berlin schlug stärker auf und hatte mit Libero Santiago Danani einen Spieler im Team, der sich in nahezu in jeden Ball warf. Und war es nicht Danani, der den Gegenangriff einleitete, hatte ein anderer Berliner die Finger dran. Patch-Vertreter Marek Sotola bewies, dass auch er völlig zurecht im Kader vom Cheftrainer Cedric Enard stand (11:17). Dass Marcus Böhme den Tschechen einmal noch abfing (15:21) war Ergebniskosmetik. Mit einem Aufschlagfehler von Daniel Muniz ging Satz eins an Berlin (18:25).
Der zweite Satz war dann ein wenig Abziehbild des ersten. Friedrichshafen machte es nicht schlecht. Berlin machte es besser. Sowohl im Aufschlag als auch in der Abwehr und im Angriff war der amtierende Meister spritziger (7:8, 10:14). Man konnte den Gastgebern nicht vorwerfen, die eigenen Chancen nicht zu nutzen. Berlin ließ einfach keine zu. Cody Kessel konnte sich bei seinem Punkt zum 16:10 für die BR Volleys einen Freudenhüpfer nicht verkneifen. Mark Lebedew ging an der Seite aus dem Sattel und nahm die Auszeit (15:19) – das Momentum blieb aber auf der anderen Netzseite. Luciano Vicentin kam und die Verunsicherung blieb. Auch Durchgang zwei endete mit 18:25.
Vicentin blieb auf der Platte und handelte sich gleich einen Block von Ex-Häfler Nehemiah Mote ein (0:2). Der Argentinier bügelte dies jedoch mit einem weiteren Angriff und einem Block seinerseits wieder aus (3:2). Allerdings begann dann wieder die Berliner Dominanz. Starke Abwehr folgte auf druckvolle Aufschläge (9:10, 9:12). Sotola punkte durch den Häfler Block hindurch zum 16:11 für das Team in orange. Cody Kessel jubelte erneut nach seinem zwei Blocks gegen Vojin Cacic (16:23). Nach einem starken Service von Sotola und Grankins Block war der Deckel drauf (18:25).
„Wir haben die ganze Woche nur mit acht Spielern trainieren können. Und das Ergebnis hat man jetzt gesehen“, sagt Kapitän Dejan Vincic nach dem Spiel, ohne Ausreden suchen zu wollen. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns und sind noch lange nicht auf dem Niveau, das wir uns wünschen. Es ist noch früh in der Saison und noch kein Grund zur Panik.“