„Die Jungs sind große Kämpfer“

16. März 2022 Zurück zur Artikelübersicht »
Der VfB Friedrichshafen steht mit dem Rücken zur Wand. Nach der knappen 2:3 Niederlage im ersten Playoff-Viertelfinale gegen die WWK Volleys Herrsching, muss am Freitag in Spiel zwei ein Sieg im Münchener Audi Dome her, um nicht frühzeitig aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Für Mark Lebedew sprechen dabei einige Dinge für sein Team. Friedrichshafen hat in dieser Saison noch kein Entscheidungsspiel verloren. Außerdem freute sich der Cheftrainer Anfang der Woche über eine – in dieser Spielzeit – ganz besondere Situation.

Unter anderem im Block will Friedrichshafen seine Stärke ausspielen | Bild: Kram

„Ich war völlig überrascht, dass da plötzlich 13 Spieler standen“, sagte Mark Lebedew nicht ganz ohne eine große Portion Ironie am Montag, nachdem er sein Team zum ersten Training, seit dem ersten Viertelfinale am Samstag, in der Friedrichshafener Messehalle begrüßen konnte. Seit Anfang Januar stand ihm nicht mehr sein kompletter Kader zur Verfügung. Daniel Muniz stieg zum Beispiel Anfang der Woche nach überstandener Knieverletzung voll ins Training ein. „Es hilft schon, wenn wir nicht einen Mittelblocker in die Annahme stellen müssen“, erklärt Lebedew und spricht von einer „hohen Trainingsqualität“ in den vergangenen Tagen.

Es zeichnet den Australier aus, dass er ruhig bleibt. Obwohl seine Mannschaft das erste Playoff-Viertelfinale gegen die WWK Volleys Herrsching mit 2:3 verlor und nun mit dem Rücken zur Wand steht, vertraut er seinem Team. Lebedew weiß aber auch, dass Vojin Cacic und Luciano Vicentin schon vergangenen Samstag mit kleineren Verletzungen auf dem Feld standen. Dejan Vincic und Simon Hirsch sind einsatzfähig, aber auch sie werden auf die Zähne beißen müssen. „Ich habe großen Respekt davor“, sagt er nun ernster. „Die Jungs sind wirklich große Kämpfer.“

Das haben sie in dieser Saison vor allem im Pokal bewiesen. Gegen Düren im Viertelfinale, im Halbfinale gegen Berlin und schließlich auch beim Pokalsieg in Mannheim – immer wenn es für die Häfler Volleyballer ums Ausscheiden ging, war sein Team zur Stelle. Jetzt steht der VfB, nach einer Niederlage zu Hause gegen Herrsching, mit dem Rücken zur Wand und kann nur mit einem Sieg am Freitag ein Entscheidungsspiel am Leben und den Pokalsieger im Meisterschaftskampf halten.

Herrsching unterdessen surft auf der Welle des – vermutlich auch für die Bayern selbst – überraschenden Sieges im ersten Aufeinandertreffen. „Pokalsiegerbesieger“ nennen sich Ferdinand Tille und Co sichtlich stolz. Wie am Samstag wird Herrsching auch im Audi Dome alles versuchen, um die großen Emotionen fürs eigene Spiel zu nutzen. Sollte der Coup für Herrsching noch einmal gelingen, ist die Saison für Friedrichshafen beendet. Setzen die Häfler Lebedews Pläne um, geht es am 26. März (20 Uhr) in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm in eine dritte und entscheidende Begegnung.