16. Oktober 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat sein erstes Spiel in der noch jungen Volleyball Bundesliga-Saison mit 1:3 (26:24, 28:30, 16:25, 21:25) verloren. Das Team von Cheftrainer Mark Lebedew startete stark und holte sich den knappen ersten Satz. Erst ab Ende des zweiten Durchgangs konnte der Meister aus Berlin seine Stärke ausspielen und Friedrichshafen nutzte seine Chancen nicht konsequent.
Kurz war wieder Finalstimmung in der Max Schmeling Halle Berlin. Nicht nur bei den über 5000 Zuschauern, sondern auch beim VfB Friedrichshafen. Wie zu Beginn der Finals der Vorsaison übernahmen die Häfler das Ruder. Nach einem sehenswerten Block und einem kraftvollen Angriff von Aleksandar Nedeljkovic führten die Gäste mit 4:1. Aber auch wie in den Finalspielen wollten die BR Volleys so schnell nicht kleinbeigeben. Ruben Schott holte sich mit starken Aufschlägen die Führung (10:12).
Es war kein Spiel auf unglaublich hohem Niveau, aber mit unfassbarer Spannung. Vor allem Einzelleistungen machten den Unterschied. Weil Tim Carle das Feld nicht traf (14:14) und Luciano Vicentin ein Ass servierte (18:17), schlug das Pendel erneut um. Und auch als der VfB seine Führung auf 24:22 ausbaute, war der Satz noch nicht durch. Wieder ging Schott zum Aufschlag, dieses Mal mit dem Glück und dem Netz auf seiner Seite (24:24). Marcus Böhme erblockte sich den nächsten Satzball, den Vicentin mit einem Ass verwandelte (26:24).
Trotz des Satzrückstandes hatte Berlin Schwung aufgenommen. Marek Sotola blockte Michal Superlak, der bis dato fast fehlerlos agierte, zum 7:10. Vicentin schlug weiterhin mit Wirkung auf (12:14), sodass die Partie eng blieb. Mit einem weiteren Ass stellte der Argentinier sogar auf Unentschieden (21:21). Vier Punkte Vorsprung hatte Berlin zwischenzeitlich und wirkte sichtlich verunsichert. Friedrichshafen nutzte diesen Umstand zum 24:22. Doch Dejan Vincic und Co. packten nicht zu und ließen drei Satzbälle liegen. Nach Carle-Ass (28:29) machte es Neuzugang Angel Trinidad besser und holte sich den Satzausgleich (28:30).
Friedrichshafen dachte offenbar zu lange über die vergebenen Chancen nach. Marek Sotola servierte sich im Alleingang zur komfortablen Berliner Führung (2:6). Auch die Abstimmung beim Pokalsieger passte nicht mehr – Berlin führte 17:9. VfB-Coach Mark Lebedew stabilisierte mit dem jungen Simon Kohn die Annahme und auch Tim Peter konnte zeigen, dass er durchaus eine Alternative im Häfler Angriffsspiel war (10:17). Der Durchgang ging trotzdem deutlich an die Männer in Orange (16:25).
Im vierten Satz schien das Pendel wieder zurück auf die Seite der Gäste zu schlagen. Böhme blockte Brehme und Sotola verzog (5:2). Nach zwei Angriffsfehlern war der Vorsprung aber wieder dahin (5:5). Ruben Schott, an diesem Tag das Aufschlagsgespenst für die VfB-Defensive, legte wieder nach (8:12). Strittige Schiedsrichterentscheidungen und eine rote Karte gegen Aleksandar Nedeljkovic taten ihr Übriges (11:15). Superlak sorgte noch für Hoffnung (16:16), allerdings wollte Carle nicht in den Entscheidungssatz (17:19, 20:23). Anton Brehme sicherte sich den Sieg für Berlin durch die Mitte (21:25).
„Das Positive an diesem Spiel war, dass wir uns viele Chancen erarbeitet haben“, sagt VfB-Trainer Mark Lebedew. „Leider haben wir sie nicht genutzt und waren dann nicht richtig konsequent in den langen Ballwechseln. Ein paar Elemente haben wir noch nicht ausführlich trainiert und werden das jetzt nachholen. Ich habe einen Saisonplan und den werden wir genau so verfolgen.“